Stress beim Vater unser

  • Ersteller des Themas MartinH
  • Erstellungsdatum

Kleiner Schwank:
Ein Klassenkamerad heiratete, so Mitte/Ende der 80er. Das Mädel (ca. 22) kam aus der tiefsten Eifel.
Erst kam die standesamtliche Hochzeit.
Dann fuhr das Paar eine Woche auf Reise, sowas wie Flitterwoche.
Dann kirchliche Heirat.

In der Flitterwoche natürlich getrennte Zimmer. Die Eltern des Mädles bestanden darauf. Sie waren ja noch nicht kirchlich verheiratet!

Grüße
Häretiker
 
Da hatte ich wohl vor 44 Jahren außerordentliches Glück, dass sich niemand für meinen Taufschein interessiert hat.
In der Tat (vermutlich hatteste einen?). Mehrere meiner Kumpels mussten sich 1990 für normale Jobs (Fachverkäufer Elektrotechnik, Kraftfahrer...) taufen lassen. Auch mir wurde bei diversen Vorstellungsgesprächen gesagt, ich müsse in die Kirche eintreten.

Evtl. lag es ja auch nur daran, dass bayerische Familienbetriebe mit der Lohnabrechnung von Atheisten heillos überfordert waren. :022:
 
In der Tat (vermutlich hatteste einen?). Mehrere meiner Kumpels mussten sich 1990 für normale Jobs (Fachverkäufer Elektrotechnik, Kraftfahrer...) taufen lassen. Auch mir wurde bei diversen Vorstellungsgesprächen gesagt, ich müsse in die Kirche eintreten.

Wenn der Arbeitsplatz von der Kirche bereitgestellt worden ist, ist das nachvollziehbar.

Ansonsten habe ich das in der Praxis bisher nie erlebt - aber mei, ist wohl auch vom Gutdünken des jeweiligen Arbeitgebers abhängig.

Ich würd zum Beispiel niemanden einstellen, der nicht in der CSU ist :lol: :lol: :lol:
 
"In den Ursprüngen". Tatsächlich? Ein solch eklatanter Mangel an historischen Kenntnissen sollte eigentlich ein Auftreten mit weniger großer Pose nahelegen.
"In den Ursprüngen des Christentums in 'Germania'" - wo wir schon bei Textverständnis aus dem Zusammenhang waren. War ja nun nicht so schwer zu verstehen wenn man will, oder? Aber, auch wenn es hier jetzt anders klang, ich will nun auch den Christen nicht zu sehr auf die Füße treten. Nur, große Bedeutung hat das Christentum halt nicht mehr. Verhält sich mehr wie ein uriger Brauch, oder wie wenn man eine mittelalterliche Burg besichtigt: Interessant anzusehen, aber für den heutigen Alltag auch vollkommen ohne Bedeutung.
 

Pah! Es ist gerade mal 33 Jahre her, da musste man sich im bayr. Unterfranken noch taufen lassen, um einen Job zu bekommen.
Da kann ich als Norddeutscher wenig zu sagen, meine aktuellen Besuche in Bayern ließen zumindest nicht erahnen das ich als 'Nicht-Christ' dort nicht willkommen wäre. ;-) Aber ja, da galten (sicher teilweise immernoch, wenn auch nicht nach den Buchstaben des Gesetzes) halt noch länger andere Maasstäbe. Wobei, ein Pflegeberuf bei einer christlichen Pflegeeinrichtung ohne passende Religionszugehörigkeit ist hier auch praktisch unmöglich.
 
Mir kommt das nicht so sehr 'in Rätseln gesprochen' vor. :-)

Grüße
Häretiker
"63nHz" - Naja, umgangssprachlich ist es garantiert auch nicht und in diesem Fall von der 'Transferleistung' auf die Intelligenz zu schließen (implizit) halte ich für übertrieben. Aber vielleicht auch ein anderes Umfeld, als 'Projektmanager' hatte ich seinerzeit mal aufgenommen dass das, was die Leute verstehen das entscheidene ist und nicht die intention des Sprechers. Auf gut Deutsch: "Wenn du missverstanden wirst, bist du immer selber schuld." Natürlich kann man jetzt absichtlich andere 'testen' ob sie einen verstehen, aber das lässt dann mehr auf 'gemeinsame Wellenlänge' als auf Intelligenz oder Transferleistungs-Potential schließen.

Jetzt aber schönes Wochenende zusammen, ob nun in der Kirche oder nicht. Ich gehe erstmal raus Gitarre spielen solange die Sonne noch scheint.
 
"63nHz" - Naja, umgangssprachlich ist es garantiert auch nicht und in diesem Fall von der 'Transferleistung' auf die Intelligenz zu schließen (implizit) halte ich für übertrieben.

Habe ich irgendwo geschreieben, dass das Nichterbringen dieser Transferleitung auf eine geringe Intelligenz schließen lässt?
Es beweist lediglich, dass man bestimmte Begriffe nicht so weit verinnerlicht hat, dass man sie kombinieren kann.

Aber vielleicht auch ein anderes Umfeld, als 'Projektmanager' hatte ich seinerzeit mal aufgenommen dass das, was die Leute verstehen das entscheidene ist und nicht die intention des Sprechers.

Deswegen ist F = m * a falsch. Die Mehrheit versteh es nicht.
Nein, natürlich ist es nicht falsch, aber das zeigt, dass das in einem Teilbereich eine gesunde Annahme sein kann, aber das ist definitiv nicht universell.

Beweis durch kompliziertes Juristendetusch von irgendwelchen 30-seitigen Anträgen.
Oder einer Vorlesung in Quantenmechnik.
Oder meine Mutter, die gerne drei halbe Sätze sprach.

Und ich verstehe nicht, was 'die Leute verstehen'. Aber scheitere jetzt schon seit Jahrzehnten daran, unsere Spezies zu verstehen.

Ich sach nur: Martin Bangemann.
Wirtschaftsminister Martin Bangemann(FDP) im Interview:
HZ: Wissen Sie denn, wie viele Nullen eine Milliarde hat?
MB: Ach du lieber Gott! Sieben?
HZ: Nein.
MB: Acht?
HZ: Nein, neun, Herr Wirtschaftsminister.
HÖRZU, Heft 36, S. 24

Also, woher sol ich wissen, was die Leute verstehen, wenn ein Wirtschaftsminister noch nicht einmal weiß, was 'ne Milliarde ist?

Auf gut Deutsch: "Wenn du missverstanden wirst, bist du immer selber schuld." Natürlich kann man jetzt absichtlich andere 'testen' ob sie einen verstehen, aber das lässt dann mehr auf 'gemeinsame Wellenlänge' als auf Intelligenz oder Transferleistungs-Potential schließen.

Wie ich schon mehrfach schrieb- aber das hast Du nicht vestanden (sic!) - bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass das - mit etwas Nachdenken - nicht ganz unverständlich ist. Musste aber eingestehen, dass die meisten diese Transferleistung nicht erbringen können.

Und, wie ich schon explizit anmerkte: Wohl zu nerdig.

Grüße
Häretiker
 
Interessant, auf welche Abwege der eh schon abwegige Thread gelangt ist. Und das mit den Transferleistungen ist doch einfach: die bekommt man eben, anstatt sie leisten zu müssen...
 
Ich hab diesen abwegigen Sinnlosthread ned erstellt, beschwer Dich beim TE :rauchen:
Naja, dass der Überbringen der schlechten Nachricht schuld und und Buhmann ist, hat ja eine lange traurige Tradition bei Kirchens. Offensichtlich hält der Herr Pfarrer seine Privatmeinung (und vielleicht noch die von den Laien im KGR, die nach Feierabend Chef spielen dürfen/sollen/wollen*) über heilsnotwendiges Orgelgedudel zum Vater unser für stellvertretend für die ganze Christenheit ("die Ihr Gehalt zahlen"). Nur zu gerne hätte man erfahren, inwiefern man sich um einen jahrzehntelangen Mehrfach-Mitarbeiter bemüht hat (Küster, Organist, Chorleiter, immerhin nicht Haushälter- gibt es eigentlich sonst noch erwachsene Menschen, die sich regelmäßig den Haushalt machen lassen, obwohl sie zB kürzeste Wege haben) und ihm (und dem sog. gutbezahlten "Fachberater") seine Kompetenz in seinem Arbeitsgebeit zugestanden hat, auch wenn sein Vorgehen nicht korrekt gewesen sein sollte. Einfacher ist natürlich Dienstanweisung und Rausschmiss.

* ganz selten mal werden die von Landeskirche/Bistum abgesetzt wg. "Ungedeihlichkeit", da muss dann einiges vorgefallen sein (Mobbing etc., sind ja gewählt mit komfortablen 1,43 Prozent der Wahlberechtigten..) obwohl ich das im "tollen" Berlin mit den quietschbunten Kircheninternetseiten, auf denen immer alles spitze und hypermodern ist, gleich 2x mitbekam), oder treten geschlossen zurück, weil sie mit dem selbstherrlichen Herrn Dekan nicht zusammenarbeiten können, 1x mitbekommen)
 
Ich hatte es genauso verstanden wie @Ambros_Langleb.

'Germania' - was verstehst Du darunter, wie grenzt Du das zeitlich und geographisch ein?

Abgesehen von der Unklarheit dieses Ausdrucks ist auch der Satz "Man musste sich zum Christentum bekennen wenn man ein normales Leben führen wollte" für "Germania" nicht richtig, wenigstens nicht im Sinne des modernen Verständnisses von Bekenntnis als einer freien Entscheidung für ein Bündel weltanschaulicher Aussagen. Man hatte schlicht und einfach keine Wahl, denn die Regel "Cuius regio, eius religio" galt schon Jahrhunderte vor ihrer expiziten Formulierung im Augsburger Reichstagsabschied: Der Souverän beanspruchte nicht nur die politische, sondern auch die kultische Kontrolle über seine Untertanen. Weswegen auch der Satz "Das Christentum hat sich nicht verbreitet, weil es so toll ist sondern mit Feuer und Fanatismus", für die "Ursprünge" (wenn wir uns mal auf diese vage Angabe einlassen wollen) falsch ist. Das Christentum ist, eben aus dem genannten Grund, nicht Ursache, sondern notwendigerweise "Kulturfolger" der "germanischen" Expansion, z.B. in den Sachsenkriegen.

Umgekehrt hat es sich "in den Ursprüngen" im eigentlichen Sinne tatsächlich verbreitet, weil es "so toll" schien, sonst hätte es nicht in den ersten drei Jahrhunderten nach und nach alle konkurrierenden Erlösungskulte wie etwa den Mithras- oder den Isiskult verdrängen können. Und erst als seine Verbreitung so weit fortgeschritten war, dass es mit den konventionellen Mitteln der Eindämmung potentiell staatsgefährdender Kulte nicht mehr eingedämmt werden konnte, beschloss die römische Administration, das Problem gleichsam durch Übernahme des Unternehmens zu lösen, sich an die Spitze der Bewegung zu setzen und das Phänomen durch Besetzung der Hierarchie in den Griff zu bekommen: so sind etwa die Bischöfe von Rom bis etwa 180 irgendwelche griechischen Grattler, aber ab dem 4. Jh. ist das Amt weitgehend in der Hand des römischen Hochadels. Mit der Erhebung zum Staatskult durch den ersten Theodosius war es mit der alten Kirche als einer Gemeinschaft der caritas und der Parusieerwartung denn auch vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, dass der Überbringen der schlechten Nachricht schuld und und Buhmann ist, hat ja eine lange traurige Tradition bei Kirchens. Offensichtlich hält der Herr Pfarrer seine Privatmeinung (und vielleicht noch die von den Laien im KGR, die nach Feierabend Chef spielen dürfen/sollen/wollen*) über heilsnotwendiges Orgelgedudel zum Vater unser für stellvertretend für die ganze Christenheit ("die Ihr Gehalt zahlen"). Nur zu gerne hätte man erfahren, inwiefern man sich um einen jahrzehntelangen Mehrfach-Mitarbeiter bemüht hat (Küster, Organist, Chorleiter, immerhin nicht Haushälter- gibt es eigentlich sonst noch erwachsene Menschen, die sich regelmäßig den Haushalt machen lassen, obwohl sie zB kürzeste Wege haben) und ihm (und dem sog. gutbezahlten "Fachberater") seine Kompetenz in seinem Arbeitsgebeit zugestanden hat, auch wenn sein Vorgehen nicht korrekt gewesen sein sollte. Einfacher ist natürlich Dienstanweisung und Rausschmiss.

* ganz selten mal werden die von Landeskirche/Bistum abgesetzt wg. "Ungedeihlichkeit", da muss dann einiges vorgefallen sein (Mobbing etc., sind ja gewählt mit komfortablen 1,43 Prozent der Wahlberechtigten..) obwohl ich das im "tollen" Berlin mit den quietschbunten Kircheninternetseiten, auf denen immer alles spitze und hypermodern ist, gleich 2x mitbekam), oder treten geschlossen zurück, weil sie mit dem selbstherrlichen Herrn Dekan nicht zusammenarbeiten können, 1x mitbekommen)

Nun ja, in meiner Gemeinde geht es mir umgekehrt;

Ich bin ja Lektor und für die Lesungen bei den Gottesdiensten vorgesehen.

Nun trag ich mich aber grundsätzlich nicht als Lektor zur Sonntagsmessen nicht ein.

Warum?

Ich mache keinen Lektorendienst ohne Orgel!

Ich gehe nicht einmal zur Sontagsmesse, wenn da koa Orgel ned spielt.

Des hab ich unserem Pfarrer auch so gesagt.

Aber er will natürlich nicht diesen Sangesfreudigen acapella Musikus ned vergrätzen, welcher sagt, wenn die Orgel spielt, ist er ned dabei.

Diese Musikus hat eine wirklich gute Stimme und ich hab ihm schon angeboten ihn nach meinen Möglichkeiten auf der Orgel zu begleiten.

Will er aber nicht, er scheint hier die Herrschaft über die Sonntagsgottesdienste zu haben und der Pfarrer erscheint mir machtlos dagegen.

Hingegen Donnerstags um die Mittagszeit haben wir eine sehr liebe Organisten, welche auch immer bestrebt ist meinen Musikwünschen nachzugehen, wie zum Beispiel beim Sanctus Heilig, heilig von Schubert, oder auch mal zum Auszug Rosenkranzkönigen, Maria dich lieben usw.

Der Pfarrer segnet es ab, wenn es denn der Wunsch des Lektors ist.

Aber ich sag auch, der Pfarrer weiß besser was zur Liturgie paßt, da müssen ned immer die Hits des Lektors berücksichtigt werden.

Die wunderschöne Idee, das Vaterunser mit Orgelbegleitung zu singen, gefallt mir - ich werde das unserem Pfarrer und der Oranisten vorschlagen - auch wenn es leider nur Donnerstags um die Mittagszeit ist.
 

Zurück
Top Bottom