Hallo in die Versammlung,
es gibt wohl einen Aspekt, der nur selten betont wird, vielleicht trauen sich auch die einen oder anderen nicht die es womöglich tun würden.
Ich finde den
steinway S wirklich klasse. Punkt!
Nicht weil er "nur" ein S ist, oder weil ich mit gebuckeltem Achselzucken zähneknirschend die unerträgliche Kürze von 155 cm hinnehme.
Ganz im Gegenteil! Der S-155 ist wie er ist, und so gehört er auch. Und genau so kann man ihn mögen, schätzen, lieben. Ich kenne mehrere Haushalte bzw. Studios, wo ein S steht und dort perfekt passt.
Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich erstmal überhaupt den angemessenen Respekt vor Steinway entwickelte. Noch sehr viel länger dauerte es, bis ich in aller Nüchternheit lernte, kleine
flügel als vollwertig zu akzeptieren.
Wahr ist doch dies: Ein gut konzipierter kleiner Flügel klingt ausgezeichnet - nur bei den tiefsten fünf bis acht Tönen muss man Abstriche in puncto Sonorität machen. Na und? Davon geht die Welt doch nicht unter. Natürlich kenn ich seit -zig Jahren die Faszination eines souverän rollenden Subkontra-A. Aber muss man für die wenigen Momente, in denen man das im wirklichen Leben braucht, das eigene Bewusstsein für angenehme Flügelform zwingend um mehrere zig Quadratzentimeter und ggf. mehrere tausend Euro vergrößern? Wohl kaum.
Kurz noch mal:
Ein kleiner Flügel ist ein kleiner Flügel.
Ein Kompromiss ist ein Kompromiss.
Beides
kann miteinander zu tun haben, aber
muss nicht!
Gruß
Martin
PianoCandle
... und aus Krach wird Klang