fisherman
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WEAS, ein Boden kann aber auch aufgearbeitet werden ist dann natürlich wieder hell!
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Diese ganze Diskussion um Steinwas ist sowieso frech, dreist und pillepalle. Die New Yorker Restauration selber produziert "Steinwasen", indem sie neuere Soundboards mit anderer Berippung in ältere Flügel so umrüstet, dass für die Auflagen des Resonanzbodens in das alte Gehäuse neue Taschen gestemmt bekommen. Damit erschafft man einen Hybriden, einen Flügel, der weder so klingt wie das Original noch so wie die neueren Flügel, und höchst bedauerlich, es gibt auch keinen anständigen Weg zurück nach solchem Pfusch.
(Falls der Kollege aus Hamburg mal den Kollegen Bill Youse zu packen bekommt, der diesen Summs in der Produktion Queens steuert, einen schönen Gruß von mir, und eins hinter die Löffel, die dreisten Ohren.)
Und nur die Penetranz, sich selbst zu überheben dadurch, dass man schließlich der Hersteller sei, erlaubt es ihnen, sowas noch als "Original Steinway" zu beschreiben, mit Zertifikat für die Gangster und Bancster und und.
Mein Flügel ist - nach deren (New Yorker) überhobener Defi - auch ein "Steinwas", hat ein Sostenuto, das weder das uralte dammgebundene ist noch das neuere Mechanik-gebundene, sondern ein neues Drittfabrikat, was gegenüber dem alten Gelumpe wenigstens den Vorteil hat, dass es sauber und stressfrei funktioniert.
Und der Flügel, mein böseböser Drache "Steinaas" , hat eines, was alle zwischen 1856 und 1930 produzierten und in den USA mit Austausch Resonanzboden generalüberholten Flügel nicht mehr haben: seine uralte Seele. Das alte Resonanzbodenholz aus der weißen Appalachenfichte. Das wegen der Pianola-Hypes plötzlich nach 1920 ausgeschöpft war. Alles gute Zeugs abgeerntet...
Was machten sie, die sich dumm umgeguckt hatten? Holten sich seither das Holz aus Alaska. .... Dann dauerte es keine 30 Jahre, dass sie merkten, hey, das geht ja viel schneller kaputt als das alte...
Und dann?
Neue Dreistigkeit. Seither erzählen die Amerikaner den Kunden einen vom Pferd, dass doch klarerweise, sinngemäß, ein dünnes Resonanzbodenholz eine Art Verschleißteil sei, wie Reifen oder Kupplung bei einem Auto, und trollen einen an, ahh, du hast einen uralten Flügel? Ist da etwa noch der alte Boden drin? Na dann aber hopphopp dalli dalli, sanieren lassen... Neuen Resoanzboden! Reißen den alten raus (den aus dem guten Appalachenholz...) , flicken irgendwie einen umgefummelten, zu groß gewesenen neuen Boden aus Sitkafichte rein.
Und WISSEN nicht mehr (weil sich nie drum gekümmert..), dass das alte Zeugs weit besser und haltbarer war. Europäer machen das anders. Sanieren Reso-Böden. Spänen aus, leimen ein. US-Amerikaner sind da verpeilt. Keine Tradition. In dem Punkt ist mit den Jungs nicht zu reden. Da taugen Resoböden ihnen nixx, nur weil die älter als 40 Jahre sind. ...
Keine Ahnung haben sowelche. Wer hier "Steinwas" flüstert, darf sich - nach meiner Wahl, wann und wie ich mir wen greife - auf unterhaltsame Postings von mir "freuen", die leider dann ein wenig auf seine Kosten gehen könnten.
Der Kollegin, die sich eventuell für ein Klavier von 1906 entscheidet, sei gut und sorgsam geraten, nach der Farbe des Resonanzbodens zu gucken. Und die Tonne in JEDEM Fall zu erwerben, wenn denn das Holz sehr hell sein sollte ... Den normalerweise haben nur diejenigen Steinway-Instrumente das Glück, noch ihre alte Seele zu haben, die als junge Instrumente nach europa kamen. So entkamen sie dem Wahn, "zu alte" Resonanzböden herausreißen zu wollen, den man da jenseits des Teiches hat. (Allerdings ist nun ein Steini D in den Staaten aufgetaucht, der - ohh Wunder - Appalachenfichte drin hat. Ich habe hammermäßige neue Infos zu meinem gestörten Hobby, wissen zu wollen, wo noch welche der 424 D-Instrumente "Centennial" von 1875 bis 1884 herumstehen. Mich schrieb ein Mann aus Florida an, der ganz genau wuisste, wovon ich rede. Ein Bruder im Konzerterbesitz, einen D von 1878 in Palisander und Schnörkel - der, trotz Florida - Yippie Yeah!, noch einen originalen Boden habe... )
Jein.... Es kommt immer auf den an, der die Renovierung durchführt. Wenn der darf und will, dann baut er auch das richtige ein. Micha hat mir z.B. gesagt, dass er in ein S&S auch nur S&S-Hämmer einbauen würde. Wenn aber ein Klavierverhökerer aus einem alten Teil ein lukratives neues machen will, wird er nicht die Hälfte des Kaupreises in vorintonierte S&S-Hämmer stecken... dürfte für Laien schwer zu entdecken sein?Und wie gesagt: Ich möchte nicht "Stein-Was" flüstern, um eine gute Suppe zu versalzen. Ich wollte nur mitteilen, wie ich vorgehen und wonach ich fragen würde.
Heller schon, aber auch neue Sitka-Böden sind dunkler als alte Appalachen-Böden...
Jede Wette, dass ich das sehe.
Wenn da technisch sauber, d.h. nur mit Klarlacken gearbeitet wurde, und nicht noch mit Pigmenten. ...
Ich meine, wir reden hier von Steinway, und nicht von chinesisch-absurdistanischen Plastikklavieren mit Sperrholz-Resos...
Fishi, ich weiß jetzt nicht, ob uU. auch mal wer an Sitka Bleichmittel einsetzte... Bin wirklich leider nicht sooo der Holz-Experte, aber bleichen könnte - als schwerer chemischer Eingriff - an Reso-Holz krass irregulär sein, hm?
Normal ist Appalachenfichte doch merklich heller. Die Späne, die in meinem Reso stecken, sind erkennbar dunkler. Also fehlen auch hier der uralten Seele schon einige Quadratmillimeter Originalität... ;) Aber es ist bei ca. 2 qm Fläche noch reichlich "old soul" vorhanden.
War übrigens mal in Düsseldorf am Wagner-Steinway frappant. Die Mechanik bissl "sluggish"; naja nicht richtig ausgeleiert, aber sehr merklich "loggerer" als an meiner Kiste mit Originalmechanik, die von einem nicht ganz unbekannnten Meister aus dem Bösen Dorfe mal gefittet ward..., doch den Klang...
...jungejunge, den Klang....
...hab ich sofort wiedererkannt.
Falle dort auch die Knie...
(...jaa ja..)
... und gucke der Bayreuther eingemeindeten Walküren-Schönheit aus New York (ja, New York, Queens war damals Teil der separaten Stadt Long Island, mit Gangstern und einer Verbrecherei im Bürgermeisteramt, die Centennials sind aus der Manhattan-Fabrik 52. Straße Ecke Fifth Ave., und haben nur Klaviatur und Gussrahmen aus Queens) unters Bäuchlein, und siehe da - helles Klangbodenholz. Wie hab ich mich gefreut.
Daher auch mein inniger Tip an jeden Uralt-Steini-Gucker. Vor 1930 !?!?! Guckt euch das Klangholz an. Ob es noch das alte ist. Dann ran! Das gibt es nicht mehr. Ist seit ca. 90 Jahren nicht mehr beschaffbar. Es gibt zwar gewiss noch Appalachen-Weißfichte, aber es müsste da mal einer rauf in die Berge..., nachgucken, ob schon wieder Klangholzqualitäten wuchsen.
Ich hoffe nicht, dass er sich verirrt, sondern straight den Weg zu mir findet!
N = Nutzerin
I = ich
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N: Bist Klavierbauer in Berlin?
I: ja.
N: i hob a Klavier in Minga.
I: wo zum Teufel ist Minga?
N: München!
I: ah ja, ist aber n Ende von mir entfernt.
N: Ist Sommer. Mogst Urlaub mal in Bayern machen?
I. ja, die Zeit hätt ich schon mal.
N: ja, dann kimmst a mal daher.Nächste Woche ist Tollwood, da steht a n Klavier.
I: Dann komm ich wenn keine Tollwut mehr herscht.
N: naa, des ist n Naturfest.
I: ach so, ja dann komm ich mal nächste Woche, soll ich Werkzeug mitbringen?
N: Des setzt i ja wohl mal vorraus!
Jein.... Es kommt immer auf den an, der die Renovierung durchführt. Wenn der darf und will, dann baut er auch das richtige ein. Micha hat mir z.B. gesagt, dass er in ein S&S auch nur S&S-Hämmer einbauen würde. Wenn aber ein Klavierverhökerer aus einem alten Teil ein lukratives neues machen will, wird er nicht die Hälfte des Kaufpreises in vorintonierte S&S-Hämmer stecken... dürfte für Laien schwer zu entdecken sein?
Da ist doch der erste Experte - danke!
.
Solche?Da lob ich mir doch besser einen S&S, in welchen wohlklingende Abelköpfe verbaut wurden