Ist eigentlich streng geheim, aber wir sind hier als kleine Gemeinde unter uns.
Im Grundsatz sind es drei Punkte, die man beachten muss:
1. Die Beläge müssen glatt und absolut sauber sein, also keine Leim- oder Holzreste auf der Unterseite. Zudem sollte die Elfenbeinfläche angeraut sein, dann haftet der Leim besser. Die Tastenoberfläche muss natürlich auch glatt und sauber sein.
2. Die Beläge mit Fischleim kleben, in diesen je nach Bedarf titanweiß in pulverform zugeben, weil der Leim durch die Beläge durchscheint und ohne Zusätze gelblich/bräunlich ist. Dann wirds schwer, die Klaviatur auf weiß zu polieren.
3. Die Beläge nach dem Kleben gut aufpressen, sie wölben sich sonst. Und das Aufpressen war für mich das Schwierigste, die Beläge verrutschen dabei gerne wieder und der Leim klebt enorm an den Fingern, sodass ein erneutes Ausrichten schon schwierig ist. Emmenuel fixiert die Beläge vorher mit Kreppband und benutzt die Pressen aus dem Fachhandel, ich habe die Pressen aufgrund des hohen Preises lieber selber gebaut und wollte die Möglichkeit haben, die Position der Beläge auch nach dem Kleben noch zu sehen, deshalb habe ich auf das Fixieren verzichtet. Würde ich auch heute wieder so machen.
Eine zusätzliche Schwierigkeit bestand darin, die Beläge an der Front sauber und gleichmäßig auszurichten damit sich vorne eine glatte Linie ergibt. Deshalb habe ich die Tasten im eingebauten Zustand geleimt und vorne mit einem Richtscheit gearbeitet. Das war auch ein Grund, warum ich die Pressen nach meinen Vorstellungen selber gebaut habe. Die Fotos geben das vielleicht ein wenig wieder.
Beim Abnehmen der alten Beläge wurde sichtbar, dass die Tastenoberfläche früher zusätzlich weiß "lackiert" wurde, ich konnte aber nicht herausfinden, was man dafür genommen hat. Es fühlt sich an und sieht aus wie Kreide. Falls hierzu jemand näheres weiß wäre ich für Hinweise dankbar. Zum Glück musste ich die Tastenoberfläche nur minimal bearbeiten, sodass die Farbe größtenteils auf den Tasten blieb.
VG