Spätanfänger (ca. 2. Jahr) & ihre aktuellen Stücke

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Diese als "original" bezeichnete Version ist in A-Dur:



Oh super das ist gerade sehr passend, denn ich war eben kurz am Klavier mit der Bing Crosby Aufnahme und hatte überlegt, in welcher Tonart er singt und war auch beim A Dur gelandet. Danke für die Bestätigung, das war nämlich das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe, also versucht eine Tonart zu erkennen. Das sollte ich mir unbedingt regelmäßig zur Aufgabe machen.
 
Euch allen ein gutes Jahr 2022 !

So,
ich bin jetzt auch - als Ü60 Spätanfänger - im zweiten Jahr des Klavierspielens.

Nach Petzold Menuett G-Moll (meine Auswahl statt G-Dur) war das letzte Stück Burgmüller op.100 Nr. 15 Ballade.
(Wiederum meine Auswahl statt Nr. 5 Innocence).
Bis hierhin: auswendig. Nachteil: Mal schnell vom Blatt irgendwo loslegen : no way.
Die "Einsprungstellen" müssen geübt werden.

Aktuell lerne ich Chopin Prelude op. 28 Nr. 4. Keine Chance auf auswendig. Jedenfalls : im Moment.

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Wie wählt Ihr die Stücke aus ?
Bei mir :
KL schlägt ein Stück vor, und entweder es gefällt mir (wie am Anfang div. Bartok), oder, ich versuche, eine Alternative zu erwirken - statt einem Gassenhauser (vereinfacht) dann lieber einen Walzer von Kabalewski.
Oder
ich schlage ein Stück vor und der KL muß entscheiden, ob das für mich (schon) geeignet ist. (wie bei Burgmüller die Nr. 15 statt der Nr. 5)

Nur: welches Level hat das jeweilige Stück ?
Mich würde mal von Euch interessieren:
woher zieht Ihr Euch den Schwierigkeitsgrad , wenn Ihr selbst Stücke raussucht und die Eurem KL vorschlägt?

Bei Flowkey gibt es - zu grobe - vier Kategorien:
ABRSM ist mir zu "undurchsichtig"
Henle: bewertet nur eigene Werke
Schaut jemand von Euch bei Piano Syllabus nach - und was sind da Eure Erfahrungen ?

Bartok, Für Kinder, Band 1. Nr. 29 Pentatonisches Lied.
Einstufung:
Henle: 3 (von 9): also: noch leicht - aber:
Piano Syllabus: 5 von 10 : deutlich mittel !


K.
 
Henle: bewertet nur eigene Werke
Schaut jemand von Euch bei Piano Syllabus nach - und was sind da Eure Erfahrungen ?

Bartok, Für Kinder, Band 1. Nr. 29 Pentatonisches Lied.
Einstufung:
Henle: 3 (von 9): also: noch leicht - aber:
Piano Syllabus: 5 von 10 : deutlich mittel !

Ich hab mal gerade für zwei Stücke, mit denen ich übenderweise zugange bin, geschaut -

LvB op. 49,1 (1. Satz) und der h-Moll-Walzer von F. Chopin.

Bei Henle sind die, iirc, beide als 4 von 9 bzw. unterste Stufe von "mittel" (4 - 6) einsortiert. Piano Syllabus stuft sie als 6 (LvB) bzw. 7 (FC) von 10 ein.

Passt irgendwie nicht so ganz übereinander - bei Henle "unterhalb der Mitte", bei PS drüber. Ich glaube, dass Henle da realistischer ist. PS lässt da m.E. zuwenig Platz zu richtig schweren Stücken, also von mir aus z.B. die meisten anderen Beethoven-Sonaten usw., die halt auch nicht höher als 10 gehen.

Vielleicht ist ja aber die Skala bei Henle auch linear und bei PS logarithmisch, wer weiß ;-).
 
Du hast doch einen KL. Lass ihn doch entscheiden, ob ein Stück zu schwierig ist oder nicht. Ich finde diese ganze Einteilung in Schwierigkeitsstufen aus verschiedenen Gründen ziemlich unsinnig. Man erkennt doch, ob ein Stück einfach oder schwierig ist. Und wenn es schwierig ist muss man nur überlegen, ob man bereit ist viel Arbeit reinzustecken oder nicht. Oder ob es einfach viel zu schwierig für einen persönlich ist. Von irgendwelchen Zahlen (nicht Stücken) lass ich mich jedenfalls nicht abhalten...
 
Aktuell lerne ich Chopin Prelude op. 28 Nr. 4. Keine Chance auf auswendig. Jedenfalls : im Moment.
Ich bin seit 3 Wochen im zweiten Jahr :-) und mein KL hatte mir dieses Prelude auch vor ein paar Wochen gegeben.
Sonst spiele ich fast nur auswendig aber hier schaue ich tatsächlich mal in die Noten für die linke Hand.
Mein Blattspiel ist halt dafür seeehr langsam.

In meinem Unterricht ist das auch so eine eher gemeinsame Wahl der Stücke. Für die lange Weihnachtspause (4 Wochen, da ich nur alle 2 Wochen Unterricht habe) hat mein KL mir das "Regentropfen-Prelude" vorgeschlagen, was ich bis dahin noch nicht kannte und ich hab noch Take Five eingeworfen, was er super fand. Mal schauen, wie weit ich mit beiden bis zur nächsten Stunde komme...
Er fing aber auch mal mit Debussy an, da hab ich - zumindest erstmal noch - gepasst, was dann auch okay war.
 
Hallo in die Runde, ich habe mich in einer schlaflosen Nacht gerade durch den Thread gewälzt und geschaut, was andere im gleichen Jahr wie ich so spielen. Ihr seid da definitiv klassischer als ich unterwegs 😅
Ich bin 35 und nehme seit August 2020 Unterricht, ich habe im 1. Jahr den ersten Band von Alfreds Klavierschule durchgeklimpert und mein 1. größeres Stück im Anschluss war auch das Präludium in C von Bach. Seitdem hab ich mich total auf Ludovico Einaudi versteift und habe jetzt im 2. Jahr wenige, aber für meinen Geschmack schöne Stücke gelernt. Angefangen mit Limbo, dann Una Mattina, Nuvole Bianche und jetzt bin ich in den Endzügen von I Giorni.
Mein neues Stück ist "Kissing you" von Des'ree (vom Romeo und Julia Soundtrack). Ich bin im klassischen Bereich einfach kaum bewandert und spiele dann lieber moderne Stücke, an denen ich Freude habe. Klavierspielen ist so toll! :)
 
Das Nuvole Bianche übe ich zur Zeit für meine Enkelin, die dieses Stück über alles liebt auch ein. Sie möchte dann dazu singen.Von den Noten her ist es nicht schwer aber die Umsetzung das Gefühl zum Ausdruck zu bringen und die besondere Stimmung zu erzeugen ist sehr fordernd.
 
Ja, es muss vergleichsweise leicht sein, wenn ich das im 2. Jahr schon hinbekomme :003: Ich überflog heut Nacht noch weitere Threads und mir fiel auf, dass es hier im Forum einen ausgesprochenen Ludovico Einaudi (und Yiruma und Thiersen, genannt LYT)-Hass zu geben scheint. Klar sind das keine Stücke für jemanden, der schon 20 Jahre lang spielt. Aber als Einsteiger freue ich mich, wenn ich auch was kann, was in meinen Ohren nach was klingt. Ich glaube, gerade diese populären, hier jedoch als Äquivalent des Groschenromanes verschrienen Künstler bringen viele Menschen zum Klavier, die rein durch klassische Musik unerreicht wären.
Klavierspieler müssen sich doch nicht immer so elitär haben 😅
 

Euch allen ein gutes Jahr 2022 !

So,
ich bin jetzt auch - als Ü60 Spätanfänger - im zweiten Jahr des Klavierspielens.

Nach Petzold Menuett G-Moll (meine Auswahl statt G-Dur) war das letzte Stück Burgmüller op.100 Nr. 15 Ballade.
(Wiederum meine Auswahl statt Nr. 5 Innocence).
Bis hierhin: auswendig. Nachteil: Mal schnell vom Blatt irgendwo loslegen : no way.
Die "Einsprungstellen" müssen geübt werden.

Aktuell lerne ich Chopin Prelude op. 28 Nr. 4. Keine Chance auf auswendig. Jedenfalls : im Moment.

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Wie wählt Ihr die Stücke aus ?
Bei mir :


Nur: welches Level hat das jeweilige Stück ?
Mich würde mal von Euch interessieren:
woher zieht Ihr Euch den Schwierigkeitsgrad , wenn Ihr selbst Stücke raussucht und die Eurem KL vorschlägt?
Meine KL und ich machen abwechselnd Vorschläge.

Was das Level angeht, könntest Du auch noch in den Wolters ("Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen") schauen. Vielleicht hast Du eine Bibliothek vor Ort, wo es das zur Ausleihe gibt. (Ich habe es mir antiquarisch gekauft.)
 
Aber was Schei…e ist, muß man auch als Schei…e benennen dürfen.
Tadaaa. Beweisstück 1. Diese Negativität hier ist echt krass.
Beispiel aus einem anderen Metier: Ich bin Deutschlehrerin und freue mich, wenn meine Schüler und Schülerinnen überhaupt lesen. Lesen bildet, je nach Werk und Form mal mehr und mal weniger. Und egal was die Kinder lesen, sie schulen mit einfachen sowie mit für ihr Niveau schweren Lektüren ihr Leseverständnis, Betonung, Rechtschreibung etc.
Ich kann mich also drüber freuen, wenn die Kinder lesen, und ihnen die Freude egal an welchem Buch lassen und wissen, dass mit ihrem Lesevermögen auch ihr Anspruch an der Auswahl ihrer Literatur steigen wird....


...ooooder ich verteufle die einfachen Bücher mit wenig Anspruch, die sie als die Beginner, die sie sind, lesen, als Schei*e und lege ihnen Sachen vor, auf die sie gerade (noch) keine Lust haben und schätze sie gering, wenn sie lieber das lesen, worauf sie Lust haben, als das, was ich als würdig empfinde.
Dann hab ich ganz schnell lauter nicht lesende Kinder vor mir. 🙃
 
Ein gutes Beispiel, das mit dem Lesen!

Im Familienkreis kenne ich ein 12-jähriges Mädchen, das Klavierunterricht bekommt. Als ich sie im Herbst traf, hatte sie laut Eltern gerade einen Durchhänger, was die Motivation zum Klavierspiel angeht. Sie spielte mir aber ein Stück von Einaudi vor. Den kannte ich bis dahin auch noch nicht, konnte mir dann aber hier im Forum einige Meinungen ansehen. Die Klavierlehrerin des Mädchens meinte zum Thema, wenn sie mit diesen populären Stücken den Durchhänger überbrückt bekommt, ist alles gut :003: Da pflichte ich ihr bei, bevor das Hobby ganz an den Nagel gehängt wird.
 
...ooooder ich verteufle die einfachen Bücher mit wenig Anspruch, die sie als die Beginner, die sie sind, lesen, als Schei*e und lege ihnen Sachen vor, auf die sie gerade (noch) keine Lust haben und schätze sie gering, wenn sie lieber das lesen, worauf sie Lust haben, als das, was ich als würdig empfinde.
Dann hab ich ganz schnell lauter nicht lesende Kinder vor mir. 🙃

Unterschreibe ich voll und ganz. 👍 Ich bin ebenfalls Deutschlehrerin!
 
Wenn ein Schundroman ein Kind zum Lesen animiert und das Kind dadurch sein Leseverständnis verbessert und sicherer in der Rechtschreibung wird, dann bewirkt er fraglos etwas Positives.

Das ändert aber nichts an der Tatsache dass es sich um einen Schundroman handelt.

Oder krasser ausgedrückt. Auch das Buch von Björn Höcke kann die Lesefähigkeiten von Leseanfängern steigern. Monumentaler Scheißdreck ist es trotzdem.
 
Sie spielte mir aber ein Stück von Einaudi vor. Den kannte ich bis dahin auch noch nicht, konnte mir dann aber hier im Forum einige Meinungen ansehen. Die Klavierlehrerin des Mädchens meinte zum Thema, wenn sie mit diesen populären Stücken den Durchhänger überbrückt bekommt, ist alles gut :003: Da pflichte ich ihr bei, bevor das Hobby ganz an den Nagel gehängt wird.

Ich halte das Spielen populärer Stücke keineswegs nur für das Überbrücken eines Durchhängers für sinnvoll. Erlaubt ist, was gefällt. Und für die allermeisten Klavierschüler ist das Klavierspielen ein Hobby und als solches sollte es auch Spaß machen, da halte ich es sogar für ganz besonders wichtig, dass Kinder und Jugendliche das spielen können, was sie interessiert, sie hören ja auch das, was sie interessiert. Bei solchen Klavierlehrern habe ich mehr den Eindruck, sie schämen sich vor ihren Kollegen, wenn sie erzählen müssen, dass sie mit ihren Schülern Einaudi spielen. Wohl dem, der über sowas stehen kann!
 
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Hui, man kann natürlich das Erlernen von simpleren Stücken mit dem Lesen von rechtspopulistischen Büchern vergleichen, muss man aber nicht 😅
Der Vergleich mit einfachen Büchern mit wenig Handlung träfe meiner Meinung nach eher als der Vergleich mit menschenverachtenden Büchern rechter Politiker. 🤷‍♀️
 
Es wurde doch schon oft geschrieben, dass es völlig ok ist, auch qualitativ nicht hochwertigste Musik zu spielen oder zu hören, wenn man sich dessen bewusst ist, welchen Stellenwert und welche Funktion diese Musik hat, und dass es auch noch bessere Musik gibt. Viele Leser klassischer Literatur (Goethe, Jean Paul, …) greifen doch auch mal zum Thriller oder sehen eine Netflix-Serie.

Und dass die dünn komponierte, aber relativ voll und sinnlich klingende Musik eines Einaudi Klavierschüler mehr interessiert als Bartoks Mikrokosmos Band 2 oder 3, der zwar komplexer komponiert ist, aber sperriger klingt, kann ich durchaus nachvollziehen. Wichtig ist, dass eben nicht an diesem Punkt stehengeblieben wird, sondern Offenheit entsteht gegenüber vielfältigen Musikstilen, deren Wert übrigens oft erst im Vergleich mit anderen deutlich wird.
 
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