Sex sells - legitim bei Pianistinnen?

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Insofern tut es mir auch leid, wenn der TE abhanden kommt. Allerdings tauchen die meisten, die sich derart verabschieden, einige Posts später doch wieder auf, weil sie das kommentarlose Mitlesen abweichender Meinungen dann doch nicht aushalten. Das wäre auch hier nicht ehrenrührig, zeigt es doch eine wirkliche Identifikation mit dem selbst eingestellten Thema, und ich würde mich freuen, könnte die Diskussion mit dem TE weitergehen.
Hm, liegt hier vielleicht ein Missverständnis vor? Semilakovs, der sich von dem Thema (nicht von Clavio als Ganzem) verabschiedet hat, hat den Thread nicht eröffnet, sondern ich.
Ich hatte bewusst nicht auf Rubatos Post (#191 dieses Fadens) geantwortet, da ich denke, es ist bereits alles zu dem Thema gesagt und ich die Diskussion nicht an einem Scheinleben erhalten wollte. Aber insgesamt bin ich keineswegs "abhanden gekommen". ;)

Da ich jetzt schon hier schreibe, möchte ich auch noch auf den Artikel in der "Zeit" von letztem Do hinweisen, wo es um die Vermarktung David Garretts geht (im Dossier unter dem Titel "Auf beiden Saiten"). Sehr relevant für das Thema, aber noch nicht online zu lesen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hm, liegt hier vielleicht ein Missverständnis vor? Semilakovs, der sich von dem Thema (nicht von Clavio als Ganzem) verabschiedet hat, hat den Thread nicht eröffnet, sondern ich.
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... möchte ich auch noch auf den Artikel in der "Zeit" von letztem Do hinweisen, wo es um die Vermarktung David Garretts geht (im Dossier unter dem Titel "Auf beiden Saiten"). Sehr relevant für das Thema, aber noch nicht online zu lesen.

Ja, stimmt, Irrtum meinerseits (aber Du hattest, glaube ich, den Faden angeregt durch seinen Blog zu dem Thema gestartet, daher meine Verwechslung, sorry)! Den David Garett Artikel in der Zeit habe ich auch gelesen und fand ich ziemlich aufschlussreich.

Gruß
Rubato
 
...
Er scheint wohl zur Gefahr für einige hier auf dem Forum geworden zu sein, die zumteil mit dilettantischen und wiederlichen Äusserungen ihren Komplexen freien lauf lassen.
...

Was veranlasst Dich zu einem Rundumschlag mit diesen Worten?
Mir würde es besser gefallen, wenn die gemeinten direkt angesprochen werden würden.
Noch besser, per PN!

Ich zitiere absichtlich nur einen Satz ohnen Namen um kein Futter für Suchmaschinen zu produzieren. Vielleicht denkst Du das nächste mal auch daran, was jemand bei einer Suche nach einem Namen im Internet finden soll/wird.

Gruß cm
 
Das glaube ich nicht!

Das ist eine Strategie: Draufhauen und verstecken oder abhauen.

Gruß cm

Ja, das soll Dominanz suggerieren, nach dem Prinzip: "Wenn hier einer die Disskussion beendet, dann ich!" Sozusagen ein rhetorisches Gegenstück zu "Peng aus!"

Semilakovs, wie du den schlichten Reaktionen entnehmen kannst, war dies genau die richtige Entscheidung.
Ich mache mich dann auch "vom Acker".

Aljechin

Man könnte sich auch ohne explizit darauf hinzuweisen aus der Disskussion zurückziehen. Ich lese sowas dann als Hinweis
auf eine ausgeprägte Überzeugung von der eigenen Bedeutsamkeit.



Währe es nicht sinnvoll von so einem Künstler der weiss wie die Wirklichkeit aussieht
zu profitieren !

Cordialement

Destenay

Welche Wirklichkeit?

Ich finde es übrigens abgesehen von der ästhetischen Perspektive äußerst erfrischend, daß einige Künstler sich über verstaubte Konventionen hinwegsetzen und neue Wege gehen. Wenn man bedenkt, welch teilweise bösartiger und verletzender Kritik sich diese meist jungen Künstlerinnen ausgesetezt sehen, gebührt ihnen zumindest mein Respekt für den großen Mut, den sie aufgebracht haben.
Wenn man sich darüber aufregt, daß sich Sex und Erotik so gut verkaufen lässt, sollte man doch bei aller moralischen Kritk nicht die Frage nach dem warum? vergessen. Was ist das für eine Gesellschaft, in der sich ein existenzielles Grundbedürfnis als scheinbar knappes Gut so wunderbar verkaufen lässt?
 
Wenn man sich darüber aufregt, daß sich Sex und Erotik so gut verkaufen lässt, sollte man doch bei aller moralischen Kritk nicht die Frage nach dem warum? vergessen. Was ist das für eine Gesellschaft, in der sich ein existenzielles Grundbedürfnis als scheinbar knappes Gut so wunderbar verkaufen lässt?
Chapeau! Endlich stellt jemand die richtige Frage!
 
Heyho..SEX !!! naaa..ist das nicht unanständig ?? :cool:

Ich vermute, es ist eine Gesellschaft, die über ein Thema, das von Menschen in die entsprechende Richtung "gelenkt" wird, und bei dem von vielen aus political correctness oft aufgeschrien wird, vergisst, dass es uns ohne dieses Thema gar nicht gäbe. ;)

vgl.: Tube, Lisitsa "Black and Pink" oder wie das heißt, Ondine. (Aus Ravel's Gaspard).

Ravel Gaspard de la nuit. Ondine. HQ - YouTube

Euer: -LMG-
 
es ist eine Gesellschaft, die über ein Thema, das von Menschen in die entsprechende Richtung "gelenkt" wird...
Und zwar seit sehr langer Zeit. Alleine die Religionen haben dazu viel beigetragen und wir sind, ob wir wollen oder nicht, religiös geprägt (wenigstens in Traditionen wie Monogamie, Feiern religiöser Ereignisse wie Weihnachten oder Ostern...und dem Bezug zu Sex).
Es ist verboten, nackt in der Stadt rumzulaufen. Nicht weil es unhygienisch wäre, weil es schaden könnte, weil es nicht schön ist, sondern weil Nacktheit grundsätzlich mit Sex verbunden wird (wir fühlen uns von Nacktheit belästigt, eigentlich völlig unnatürlich). Und Sex ist in unserer (globalen) Gesellschaft als etwas grundsätzlich Negatives geprägt. Sicher nicht mehr so schlimm wie vor 50 oder 100 Jahren, aber immer noch vorhanden. So ziemlich die Einzige Tätigkeit, die man mehr oder weniger heimlich macht (Mord und Totschlag mal außen vorgelassen). Zur Zeit nimmt die Prüderie weltweit sogar wieder enorm zu (siehe Klage gegen einen 11-jährigen, der zusammen mit seiner 7-jährigen Schwester zusammen in der Badewanne war....vor 30 Jahren war das noch zweckmäßiger Alltag).

Ich sehe es so, dass sich Sex oder einfach nur "Nackte Schönheit" so gut verkaufen lässt, weil wir sie a) im Alltag (ich rede von wirklichen Menschen) einfach nicht so oft sehen (Reizmangel) und b) weil "Verbotenes" immer lockt (dieses "als Kind mal einen Schokoriegel klauen" scheint mir ein Urinstinkt zu sein).

Das alles ist rein subjektiv, meine ganz persönliche Meinung und keine Wertung.

Die Frage, die sich mir gerade stellt: Hätten wir auch eine solche Diskussion, wenn alle Pianisten/innen gleich angezogen oder nackt wären? Würde das Auge dann auch noch mithören? Ich bin mir sicher: Ja.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, sicher. Ich bezog mich natürlich auf unsere. Die Kulturen, in denen so etwas normal oder wenigstens erlaubt ist, sind verschwindend klein.

Da kommt mir meistens das Lied von Georg Danzer in den Sinn
Määänsch, ich habe jetzt wirklich lange gebraucht, den Text selbst in Schriftform zu verstehen. Schönes Lied. :D
 
Ich möchte diesen Faden noch mal aufwärmen, weil eine Forscherin einen denkbar einfachen und gleichzeitig eleganten Ansatz gewählt hat, um wissenschaftlich nachzuweisen, dass selbst die Jurys hochrangiger Wettbewerbe durch Körpersprache und Aussehen offensichtlich stärker beeinflusst werden als durch den eigentlichen Vortrag.

Glosse: Vorgespielt - Mensch & Gene - FAZ

In einem Satz zusammengefasst:
Sowohl Profis als auch Laien waren durch Videoaufnahmen ohne Ton besser in der Lage den Sieger eines Wettbewerbs vorher zusagen als durch Video mit Ton; am schlechtesten war die Vorhersage bei alleinigem Hören des Vortrags ohne Bild !
 
Wenn ich an den letzten Chopin Wettbewerb in Warschau denke, zweifel ich, daß das im Artikel gesagte dort auch
zutraf. Die optische Erscheinung der Siegerin war eher unauffällig, so jedenfalls mein Eindruck.

Gruß
Manfred
 

Hier ein Volltext aus den Proceedings, mit Diagrammen und Erläuterungen:

Sight over sound in the judgment of music performance

Mal nachher lesen, ob da näheres drinsteht, welche Wettbewerbe es waren ( denn den Probanden darf das ja vorher nicht bekannt gewesen sein usw usw usw..) ;)

LG, Olli
 
Und Sex ist in unserer (globalen) Gesellschaft als etwas grundsätzlich Negatives geprägt
Nana, das mag auf die christlichen und moslemischen (und erst recht amerikanisierten) Kulturkreise zutreffen, aber damit hat sichs dann auch. Auf vielen glücklichen Eilanden in der Karbik, aber sicher auch in anderen Weltmeeren, ist Sex DAS positive Thema! Zumindest aus männlicher Sicht ;-)
 
könnte man nun daraus schließen, dass Tschaikowskis Oktaven umso brillanter und schneller wirken, je größer Gesäuge oder Gießkännlein sind?
:D;):D
 
Rolf entwickelt sich langsam zur Erika Berger dieses Forums. Als nächstes kommt noch die heimliche Sehnsucht Tschaikowskis nach Gießkännlein in Puerto Rico die sich verschlüsselt in Eugen Onegin manifestiert:D. Also dass dieses Thema noch einmal das Licht der Forumswelt erblickt...
 
Tschaikowski !!!!! wie ist deine Aussage jetzt zu verstehen ?????

Smilies gezockt: Das ist nicht von der Hand zu weisen, @ Rolf und @ Destenay.

Ich habe mir die 6 Seiten des pdfs jetzt mühevoll mit meinen begrenzten Statistikfähigkeiten durchgelesen, mir einige Notizen gemacht für den Notfall.

Egal..: Was NICHT gesagt wird, und worauf KEIN Bezug genommen wird ist folgendes pikante Detail:

a ) Sexuelle AUSRICHTUNG der A ) Probanden im Vgl. zur WELT oder einer repräs. Stichprobe der Welt, und B ) der EXPERTEN-MUSIKER aus Experiment 4 und 5, und vor ALLEM aber C ) derjenigen sexuellen Ausrichtung der als BASIS zugrundegelgten JURY-MITGLIEDER der
10 bedeutenden internationalen Musikwettbewerbe
, deren gekrönte Preisträger erraten werden sollten -


NACHTRAG: und die der WETTBEWERBSTEILNEHMER, da evtl. einer vom "anderen Ufer" mehr so "eiteitei-Bewegungen " ausführt, die auch in ner schwarzweiß-Reduzierung zu sehen wären...und bei entsprechender Sympathie eines entspr....Probanden dessen Rate- Ergebnis beeinflussen könnte.

( Also: Hetero, Homo, Bi, Tri :D, SATYRHAFT :D oder so. )

UND ferner fehlen Aussagen zu:

b ) den aktuell vertretenen HAUPTSÄCHLICHEN Lehrmethoden für die in den Wettbewerben genutzten INSTRUMENTE und bezüglich Dingen wie "Mit KÖRPER, mit KÖRPER! - " - " Ich VERSUCHS Ja, Lehrerchen.....:D:D"

Nicht wahr ? Doch. Oder ? *gg*

LG, Olli !
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hier ein Volltext aus den Proceedings, mit Diagrammen und Erläuterungen:

Vielen Dank, Olli, für den Original-Artikel!

Der ist doch wesentlich aufschlussreicher als die Presse-Notiz. Interessant finde ich, dass es wohl doch nicht (allein) die Attraktivität der Musiker gewesen zu sein scheint, die den Ausschlag für die Beurteilung gegeben hat, sondern vielmehr deren Körpersprache. Das entnehme ich zumindest den ab S. 3, letzter Absatz, ff. beschriebenen Experimenten 6 und 7. Nach Interpretation der Autorin wird es von den Betrachtern so empfunden, dass sich durch die Gestik der Musiker deren "involvement, creativity, motivation and passion" vermittelt. Daraus schließe ich, dass wir Menschen eben doch stärker als wir selbst denken würden auch auf diese optische Vermittlung von Emotionen reagieren. Ich vermute, dies verstärkt entsprechend die Wirkung des musikalischen Vortrags. Das ist doch eigentlich nicht verkehrt oder abwegig, oder? Mit "sex sells" hätte das dann aber eigentlich nicht so viel zu tun.

Irritierend finde ich allerdings auch, dass die "Trefferquote" bei völligem Fehlen der Musik trotzdem höher ist als bei Ton und Musik.


Viele Grüße
Anna
 
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