schwere Zugkatastrophe in Bayern

Es kommt doch sehr sehr häufig anders als man im ersten Augenblick denkt und ich finde es richtig, dass solange nicht eindeutig und erwiesenermaßen klar ist, wer jetzt wirklich die Schuld hat, keine Zuweisungen vorgenommen werden.
Im Nachhinein werden die Meldungen, dass es doch jemand/etwas anderes Schuld an der Katastrophe war, immer sehr viel kleiner präsentiert als die Meldungen direkt nach dem Unglück.
Für vermeintliche Täter/Verursacher von Katastrophen hat sich dann aber schon ihr ganzes Leben verändert und sie haben auf ewig einen Stempel - obwohl sie vielleicht letztlich doch keine Verantwortung für das Geschehene tragen.
Da gehen Beziehungen dran zugrunde und Familien werden auseinandergerissen, einige bringen sich deshalb sogar um. Und das weil man unter Umständen lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort war und die Gesellschaft möglichst schnell eine Erklärung braucht um die Angst der Menschen zu verringern...
Nicht cool.
 
Es gibt einen PZB-Datenschreiber (Magnetstreifen), der allerdings nicht für Unfallermittlungszwecke gedacht ist, daher auch nicht in einer speziell geschützten "Blackbox" steckt und keine Telemetrie aufzeichnet. Ebenso gibt es auch keinen Sprachrekorder.

Unglücke mit völliger Zerstörung von Loks und Triebwagen sind anders als im Luftverkehr so selten, daß man bei der Bahn keine speziellen Gerätschaften für die Post-Mortem-Unfallrekonstruktion vorhält.

Aber Medienberichterstattende würden wohl auch bei einem Fahrradunfall von einer "Blackbox" sprechen, wenn die Polizei die Höchstgeschwindigkeit aus dem elektronischen Fahrradtacho am Lenker ausgelesen hat...
Der Begriff "Blackbox" wurde von unserem Bundesverkehrsminister während der Pressekonferenz verwendet und daher hat die Presse den Begriff.
 
Jetzt ist die Ursache doch bekannt (Der Dienstleiter hat die Stecke freigegeben ... also menschliches Versagen), so Unrecht hat die Presse doch nicht. Sind wird froh, haben wir eine freie Pressen mit den entsprechenden Informanten im Hintergrund.
 
@Steinbock44 ,
der Verdacht verdichtet sich, daß ist richtig, und der Fahrdienstleider bleibt unter Beobachtung. Wenn die Strecke repariert ist, soll der Unfall simuliert werden - ich denke frühestens da kann sich der Verdacht erhärten oder auch nicht.
LG
Alb
 
Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass der Fahrdienstleiter den Job weiter macht. Der steht unter schwerem Schock und wird bis an sein Lebensende mit furchtbaren Schuldgefühlen kämpfen. Jeden Tag auch in der Arbeit an diesen Fehler und das dadurch verursachte Leid erinnert werden? No way - das bringt einen um. Ich glaub da hilft (wenn überhaupt) nur eine Auszeit, eine Therapie und irgendwann/-wo ein kompletter Neuanfang.
 
Für mich wird das ganze erst interessant, wenn sich mal ein mit dem Vorgang direkt befaßter Sachverständiger (!) dazu äußert und zwar am besten schriftlich. Ein Sachverständiger ermittelt auch nicht primär, wie man schnell jemanden verknacken kann, sondern was man am System Eisenbahn verbessern kann, um solche fatalen Fehler künftig zu vermeiden.

Übrigens steht deshalb die Aufklärung solcher Unfälle immer unter einem Interessenkonflikt: Die beste Lösung für einen Beteiligten ist gegenüber den Behörden einfach zu schweigen. Für die Verbesserung der Sicherheit solcher Verkehrsträger besteht hingegen ein Interesse an möglichst umfassender Aufklärung.

Wenn der Fahrdienstleiter also ausführliche und wahrheitsgemäße Angaben gemacht hat, die ihn u. U. selbst belasten, hat er sich vorbildlich verhalten. Das muß man ihm unabhängig von Schuldfrage (wofür sich der Staatsanwalt vorrangig interessiert) positiv anrechnen.
 
Leider wird es solche Unfälle immer wieder geben, ganz gleich ob menschliches oder technisches Versagen.
Vor ein paar Monaten hat eine S-Bahn hier in der Gegend eine Geisterfahrt gemacht, ist 2 Bahnhöfe einfach durchgefahren, auch die Notbremsen haben sie nicht zum Stoppen gebracht. Ursache unklar. Die Fahrgäste sind mit dem Schrecken davon gekommen, hatten allerdings Todesangst...
Wir haben uns eine derart verrückte Welt erschaffen:blöd:Wir haben einerseits so geniale Möglichkeiten - andererseits hängt ALLES am seidenen Faden... Ich kann nicht ersthaft darüber nachdenken, sonst werde ich verrückt...
 
Leider wird es solche Unfälle immer wieder geben, ganz gleich ob menschliches oder technisches Versagen.
Vor ein paar Monaten hat eine S-Bahn hier in der Gegend eine Geisterfahrt gemacht, ist 2 Bahnhöfe einfach durchgefahren, auch die Notbremsen haben sie nicht zum Stoppen gebracht. Ursache unklar. Die Fahrgäste sind mit dem Schrecken davon gekommen, hatten allerdings Todesangst...
Wir haben uns eine derart verrückte Welt erschaffen:blöd:Wir haben einerseits so geniale Möglichkeiten - andererseits hängt ALLES am seidenen Faden... Ich kann nicht ersthaft darüber nachdenken, sonst werde ich verrückt...
Es muss nur mal eine heftige Sonneneruption in unsere Richtung geben, dann bleibt auf Grund der überall verwendetetn Elektronik, Alles stehen, bis auf meinen alten 190er D.
 
Es muss nur mal ein AKW in die Luft gehen, dann brauchst Du auch Deinen 190erD nicht mehr.
 

Es muss nur mal eine heftige Sonneneruption in unsere Richtung geben, dann bleibt auf Grund der überall verwendetetn Elektronik, Alles stehen, bis auf meinen alten 190er D.
Ich amüsier mich da immer an der Vorstellung, dass dann ein nicht unerheblicher Prozentsatz der Deutschen plötzlich vor der Frage steht, wie man ein Brot in Scheiben schneidet. Eine Konservendose öffnet. Oder wie man die elektrschen Rollos jetzt wieder hoch bekommt. ;-)
 
Leider wird es solche Unfälle immer wieder geben, ganz gleich ob menschliches oder technisches Versagen.
Bei der Eisenbahn ist man seit über 100 Jahren Jahren dabei, den Faktor Mensch nach und nach weiter rauszuoptimieren. Irgendwann werden Züge vollkommen automatisch rollen, wie heute schon die U-Bahn in Nürnberg:



Das Versagen der Technik ist dann in erster Linie nur noch eine Kostenfrage: Welches Budget setzt man an und wieviele Geschädigte nimmt man dafür in Kauf.

Außerdem ist noch zu untersuchen, ob wegen eines Funkloches in Kolbermoor der Notruf des Fahrdienstleiters nicht angekommen ist. Am Ende ist es ja dann doch immer eine Verkettung unglücklicher Umstände. Auch Eschede wäre mit einem beherzten Griff zur Notbremse durch eine anwesende Zeugin des technischen Defektes höchstwahrscheinlich wesentlich glimpflicher ausgegangen.
 
Lasst mal 100 beliebige Deutsche jüngeren Alters ein frisches Brot mit dem Messer aufschneiden und scgaut Euch die Ergebnisse an. Steinzeit!

PS: Mit dem Messer geschnittenes Brot soll langsamer austrocknen, als wenn es mit einer Maschine geschnitten wird?
 
Stimmt, wenn es eine Supernova innerhalb 50 Lichtjahre gibt, ist hier Alles ohne Vorwarnung hinüber.

Die gibt es aber nicht. Der einzige potentiell gefährliche Kandidat (HR 8210) ist momentan 160 Lichtjahre entfernt, wenn er in einigen 100 Millionen Jahren explodiert, ist er vermutlich schon über 200 Lichtjahre entfernt. Wie sich das dann auf die Erde auswirkt, ist nicht klar. Ich werde aber vorsorglich mal ein paar Konservendosen im Keller einlagern.
 

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