schwere Zugkatastrophe in Bayern

Siehste, genau das meinte ich. Jeder plappert irgendwelche hanebüchenen Spekulationen nach. Züge haben übrigens auch keine "Blackboxen", die gibt es nur in Flugzeugen.

In Bad Aibling gibt es garantiert keinen Stellwerkscomputer. So ein Ding kostet nämlich viel Geld, ein paar Millionen werden da schon mal fällig. So ein Gerät stellt man nicht in jede Milchkanne an einer eingleisigen Bahnstrecke. Vielerorts werden draußen in der Pampa Weichen und Signale vollmechanisch von Hand umgestellt. Da gibt es dann auch keine "Daten":

Stellwerkbindlachweiche.jpg

(Beispielfoto Stellwerk)

Wie es konkret in Bad Aibling aussieht, steht dann im Untersuchungsbericht. Den man dann lesen kann und natürlich auch verstehen können muß. Vorher braucht man sich nicht in irgendwelchen Schuldzuweisungen zu ergehen.
Bist du sicher, dass du noch vom Fach bist? Bei den Blackboxen gebe ich - ich hatte mich auh gewundert, dasses so etwas anscheinend gibt, die Aussagen, der Verantwortlichen, bei der Pressekonferenz wieder.2 hat man bisher gefunden.

Das Problrm ist doch einfach, sollte der Fahrdienstleiter, wie es aussieht, die Verantwortung tragen, muss die Deutsche Bahn zahlen, beim Fehler eines der Zugführer der Private Betreiber dieser Zugberbindung, beim technischen Fehler an einem der Züge der französiche ! Zughersteller. Das wird jetzt noch Jahre "ausdiskutiert"

Übrigens so draußen in der Pampa war das nicht.

"Der gesamte Streckenabschnitt einschließlich der Bahnhöfe Bad Aibling und Kolbermoor wird vom Stellwerk im Bahnhof Bad Aibling gesteuert. Es handelt sich hierbei um ein Relaisstellwerk der Bauform Sp Dr S60.[14] Die Strecke Holzkirchen–Rosenheim ist komplett mit dem ZugbeeinflussungssystemPZB 90 ausgerüstet.[15][16] Nach Angaben der Deutschen Bahn sei die Infrastrukturausrüstung eine Woche zuvor überprüft worden und habe einwandfrei funktioniert."
 
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Aus Rettungsicht war das in der Pampa. Schlecht zugänglich, direkt am Wasser, da muss man echt gut organisieren, dass man die Verletzten da ordentlich abtransportiert bekommt und gleichzeitig Platz für die technische Rettung behält. Keine leichte Aufgabe für die Helfer!
 
Aus Rettungsicht war das in der Pampa. Schlecht zugänglich, direkt am Wasser, da muss man echt gut organisieren, dass man die Verletzten da ordentlich abtransportiert bekommt und gleichzeitig Platz für die technische Rettung behält. Keine leichte Aufgabe für die Helfer!
Siehe Update meines Posts.

Der Ort des Unglücks sagt überhaupt nichts über die Ausstattung aus, wir reden hier über Bayern und den Großraum München.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnunfall_von_Bad_Aibling
 
In Bad Aibling gibt es garantiert keinen Stellwerkscomputer.

Nein, es werden aber auch keine Signaldrähte merh gezogen. Es gibt ein Relaisstellwerk, sowas, was Anfang der 70er der letzte Schrei war. Und das gibt es wahrscheinlich auch nur, weil die Strecke bis in die 90er Jahre in den Fernverkehr einbezogen war, als Entlastungsstrekce für München-Rosenheim. Jedenfalls jetzt schnell auf den Fahrdienstleiter loszugehen, wie manche Medien das tun, scheint im Moment reichlich gewagt und äußerst unanständig gegenüber dem Betroffenen.

beim technischen Fehler an einem der Züge der französiche ! Zughersteller.

Der Zughersteller ist Stadler, eine Schweizer Firma, die aber auch in Deutschland produziert.
 
Nein, es werden aber auch keine Signaldrähte merh gezogen. Es gibt ein Relaisstellwerk, sowas, was Anfang der 70er der letzte Schrei war. Und das gibt es wahrscheinlich auch nur, weil die Strecke bis in die 90er Jahre in den Fernverkehr einbezogen war, als Entlastungsstrekce für München-Rosenheim. Jedenfalls jetzt schnell auf den Fahrdienstleiter loszugehen, wie manche Medien das tun, scheint im Moment reichlich gewagt und äußerst unanständig gegenüber dem Betroffenen.



Der Zughersteller ist Stadler, eine Schweizer Firma, die aber auch in Deutschland produziert.
Man muss nicht auf den Fahrdienstleiter losgehen. Aber man könnte doch einfach sagen, ob es stimmt, dass er die Lok noch schnell durchgewunken hat.

Dies ist kein normaler Fall für die Polizei. Warum kann nicht bei solchen Fällen von Anfang an, die größtmögliche Transparenz gewährleistet werden.

Die Öffentlicharbeit in solchen Fällen ist leider immer katastrophal. Die Medien können nur auf den Fahrdientsleiter losgehen, weil die Verantwortlichen ihn mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit im Regen stehen lassen.

Selbst wenn er die Lok durchgelassen hat, gab es vielleicht noch andere Unfallgründe.
Es stellt sich dann aber doch die Frage, ob solch ein Vorgehen bei der Bahn AG an der Tagesordnung ist. Ein Fahrdienstleiter kommt ja noch von sich auf die Idee, ach heute lass ich mal die Lok durch.
Wie gesagt, wenn ...dann geht dies auch ans Eingemachte der Bahn DB.

Wie schon vorher gepostet, werde ich immer mißtrauisch, wenn Hinterbliebene und Pietät, vorgeschickt werden. á la Waffendiskussion in den USA.
Heute könne man nicht über Konsequenzen nachdenken, denn man müsse erst trauern.

Im Gegenteil: Dieses Argument finde ich immer widerlich. Als Angehöriger will man absolute Transparenz und nicht den geringsten Anschein von Herauszögern oder gar Vertuschung.
 
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Was mich an der Berichterstattung ärgert, ist, daß da manche Leute in ihren Redaktionsstuben, die von der Sache nicht mehr Ahnung haben als Du und ich, sich flugs Tatbestände zusammenbasteln, nur um ihren Lesern eine »Erklärung« für das Unglück zu bieten. Besonders hervorgetan hat sich da anscheinend ein sog. »Redaktionsnetzwerk Deutschland«, hinter dem nichts anderes als eine norddeutsche Regionalzeitung samt ihren Heimatgazetten steckt, und die etwas von einem »Begegnungspunkt« fabuliert, zu dem der Fahrdienstleiter einen der beiden Züge »von Hand durchgewunken« haben soll, den dieser aber nicht mehr erreicht habe.

Ich habe dieser Tage mit einem Fahrdienstleiter eines großen Bahnhofs gesprochen, und mir die Probleme auseinandersetzen lassen. Und obwohl ich weit davon entfernt bin, alles kapiert zu haben, scheint doch folgendes klar: 1. So einen »Begegnungspunkt« gibt es nicht; Zugkreuzungen können nur in Bad Aibling und in Kolbermoor stattfinden. 2. Auch ein relativ altes Relaisstellwerk läßt es nicht zu, daß der Fahrdienstleiter zwei Züge von entgegengesetzten Seiten auf dasselbe Gleis schickt. Der Mechanismus läßt sich zwar außer Kraft setzen (wie es jetzt für die Bergungslokomotiven notwendig ist), aber dann gilt eine strikte Geschwindigkeitsbeschränkung, und es bliebe immer noch die Frage, warum das hätte geschehen sollen, da die »Erklärung« mit dem Begegnungspunkt offensichtlich aus der Luft gegriffen ist. 3. Daß die Zugbeeinflussung überprüft wurde, sagt über den Zustand der Signaltechnik nichts aus; akute Signalstörungen sind offenbar gar nicht so selten.

Der Deutschlandfunk meldet übrigens heute morgen, daß gegen den Fahrdienstleiter kein akuter Tatverstacht mehr bestehe. Da darf man gespannt sein, ob die Süddeutsche und andere Zeitungen ihre reißerischen Meldungen über dessen Versagen zurücknimmt.
 
Was mich an der Berichterstattung ärgert, ist, daß da manche Leute in ihren Redaktionsstuben, die von der Sache nicht mehr Ahnung haben als Du und ich, sich flugs Tatbestände zusammenbasteln, nur um ihren Lesern eine »Erklärung« für das Unglück zu bieten. Besonders hervorgetan hat sich da anscheinend ein sog. »Redaktionsnetzwerk Deutschland«, hinter dem nichts anderes als eine norddeutsche Regionalzeitung samt ihren Heimatgazetten steckt, und die etwas von einem »Begegnungspunkt« fabuliert, zu dem der Fahrdienstleiter einen der beiden Züge »von Hand durchgewunken« haben soll, den dieser aber nicht mehr erreicht habe.

Ich habe dieser Tage mit einem Fahrdienstleiter eines großen Bahnhofs gesprochen, und mir die Probleme auseinandersetzen lassen. Und obwohl ich weit davon entfernt bin, alles kapiert zu haben, scheint doch folgendes klar: 1. So einen »Begegnungspunkt« gibt es nicht; Zugkreuzungen können nur in Bad Aibling und in Kolbermoor stattfinden. 2. Auch ein relativ altes Relaisstellwerk läßt es nicht zu, daß der Fahrdienstleiter zwei Züge von entgegengesetzten Seiten auf dasselbe Gleis schickt. Der Mechanismus läßt sich zwar außer Kraft setzen (wie es jetzt für die Bergungslokomotiven notwendig ist), aber dann gilt eine strikte Geschwindigkeitsbeschränkung, und es bliebe immer noch die Frage, warum das hätte geschehen sollen, da die »Erklärung« mit dem Begegnungspunkt offensichtlich aus der Luft gegriffen ist. 3. Daß die Zugbeeinflussung überprüft wurde, sagt über den Zustand der Signaltechnik nichts aus; akute Signalstörungen sind offenbar gar nicht so selten.

Der Deutschlandfunk meldet übrigens heute morgen, daß gegen den Fahrdienstleiter kein akuter Tatverstacht mehr bestehe. Da darf man gespannt sein, ob die Süddeutsche und andere Zeitungen ihre reißerischen Meldungen über dessen Versagen zurücknimmt.
Da bist du und der Deutschlandfunk wohl nicht auf dem neuesten Stand

http://www.sueddeutsche.de/bayern/o...zugunglueck-in-bad-aibling-gefunden-1.2860828
 
Das sind doch auch wieder nur Spekulationen. Was soll das?
 
Das sind doch auch wieder nur Spekulationen. Was soll das?
Das sind keine Spekulationen. Glaubst du, dass der Spiegel, der hat die Nachricht wohl als erster veröffentlicht hat, solches nicht prüft. Ist wahrscheinlich ärgerlich für die Polizei etc, dass die Presse Informanten hat, aber in einer Demokratie nötig.

Im Moment macht unsere schreibende Presse nur ihre Arbeit und das simd ja keine Dorfzeitungen. Spiegel,Sueddeutsche,FAZ...

Selbst laut Bayrischen Staatsfernsehen, sind schon 2 der Fahrtenschreiber ausgelesen. Die geben nur zu, was nicht mehr zu bestreiten ist.


http://www.br.de/nachrichten/oberba...g-zugunglueck-bergung-aschermittwoch-104.html

Besonders bezeichnend war ja die Pressekonferenz. Bayrischer Innenminister und Bundesverkehrsminister geben die Statememts ab und die wirklichen Leute mit Ahnung sitzen in Bücklingshaltung daneben.
Schon wenigen Minuten nach der Pressekonferenz sagte bei Phoenix jemand, dass er das ganze nicht verstehen könne, die Bahn müsse längst wissen, was geschen ist.

Da geht es um um unzählige Millionen, Milliarden nicht nur wegen des Unglücks.
Eventuell muß alles neu durchdacht werden. 2 Augenprinzip, eventuell sogar Ausstattung der Züge mit einer Art Antikolisionskontrolle etc. etc.
Stell dir vor der Fahrdienstleiter hat nach internen Vorgaben gehandelt- Effizienz etc. - dann rollen Köpfe.

Mit dem Fahrdienstleiter habe ich Mitleid.
 
Siehste, genau das meinte ich. Jeder plappert irgendwelche hanebüchenen Spekulationen nach. Züge haben übrigens auch keine "Blackboxen", die gibt es nur in Flugzeugen.

In Bad Aibling gibt es garantiert keinen Stellwerkscomputer. So ein Ding kostet nämlich viel Geld, ein paar Millionen werden da schon mal fällig. So ein Gerät stellt man nicht in jede Milchkanne an einer eingleisigen Bahnstrecke. Vielerorts werden draußen in der Pampa Weichen und Signale vollmechanisch von Hand umgestellt. Da gibt es dann auch keine "Daten":


(Beispielfoto Stellwerk)

Wie es konkret in Bad Aibling aussieht, steht dann im Untersuchungsbericht. Den man dann lesen kann und natürlich auch verstehen können muß. Vorher braucht man sich nicht in irgendwelchen Schuldzuweisungen zu ergehen.
http://www.augsburger-allgemeine.de...i-Zuegen-drei-Blackboxen-gibt-id36927317.html

soviel zum Thema "Es gibt keine Blackboxen" ... und in Bad Aibling herrscht wirklich keine Steinzeit mehr. Es ist Bayern und zu nahe an München um nicht dem dortigen Niveau angeglichen zu werden.
 
ich bin auch der Meinung, da wurden beide Signale auf Grün gestellt bzw. für beide Züge freigegen, sonst würde die PZB 90 die Treibzüge automatisch stoppen. Leider sind die Relaisstellwerke recht veraltet (ich kenne nur die Siemens Integra), da wird sehr viel händisch gemacht. OK, Warnlämpchen blinken, falls man die Signale so stellt .... aber eben ... möglich ist es.
 
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Wenn ich daran denke wie oft ich diese Strecke schon gefahren bin, wird mir im Nachhinein noch ganz blümerant :dizzy:
LG
Alb
 
soviel zum Thema "Es gibt keine Blackboxen"
Es gibt einen PZB-Datenschreiber (Magnetstreifen), der allerdings nicht für Unfallermittlungszwecke gedacht ist, daher auch nicht in einer speziell geschützten "Blackbox" steckt und keine Telemetrie aufzeichnet. Ebenso gibt es auch keinen Sprachrekorder.

Unglücke mit völliger Zerstörung von Loks und Triebwagen sind anders als im Luftverkehr so selten, daß man bei der Bahn keine speziellen Gerätschaften für die Post-Mortem-Unfallrekonstruktion vorhält.

Aber Medienberichterstattende würden wohl auch bei einem Fahrradunfall von einer "Blackbox" sprechen, wenn die Polizei die Höchstgeschwindigkeit aus dem elektronischen Fahrradtacho am Lenker ausgelesen hat...
 
hm ... Nachgeben ist nicht leicht, oder? :-)
 

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