Sch... zu Gold? Projekt C.Bechstein - Klavier

Vielen Dank für die Tipps!
Wenn ich das richtig verstanden habe ist das Furnier Palisander. Aber da gibt´s ja auch reichlich verschiedene. Habe schon ausgiebig das Internet durchforstet. Aber teilweise sieht es ganz passend aus und es wird ja auch reichlich gebrauchtes Furnier angeboten.
Die ganz fiesen Stellen sind eigentlich nicht sehr sichtbar (halt ganz unten an den Seiten).
Lediglich auf dem Deckel oben, aber da hat sich das Furnier "nur" gelöst.
Ich werde noch mal bessere Fotos machen.

Die Schnitzerei ist noch da, muss nur angeklebt werden.
Schlimmer ist dieser angesetze "Klotz mit der Blattschnitzerei" auf der rechten Seite etwas unterhalb der Tastatur und auch das Teil darüber direkt neben der Tastatur (sieht man auf dem 2. Foto ganz gut). Da weiß ich gar nicht wie ich das ersetzen/reparieren soll. Kann man ja eigentlich nur neu schnitzen (lassen)?
Ich mache auf jeden Fall noch mal bessere Fotos.
 
Hallo Peter, ja im Vorteil ist wer lesen kann...............wegen Palisander.
Auf dem besagten Foto links, die Verzierung, die rechts fehlt ist gedrechselt (das kann ich leider nicht). Und die abgebrochene Blattschnitzerei (die Blattform nennt sich Akanthusblatt) lässt sich mit einem angepassten Klotz ergänzen und dann am Stück die Form herausschnitzen. Der überwiegende Teil dieser Schnitzerei ist ja noch vorhanden, den bitte nicht rausnehmen, sondern lieber ergänzen. Wichtiger sind meiner Meinung nach die losen Stellen im Blindholz und die losen Furniere, bevor da noch mehr Schaden passiert.
Vielleicht sollte ich mich ähnlich wie Klaviermacher Michael auf Reisen begeben, und hier und da mal was Fehlendes schnitzen, oder ergänzen, oder polieren oderoderoder...., wär bestimmt witzig, allerdings hätte mein Chef ganz schwer was dagegen.
 
Nicht das, aber 3 Jahre Selbständigkeit habe ich hinter mir, war nicht immer ein Zuckerschlecken, deshalb bin ich ganz froh über meinen festen Job, auch wenn ich am liebsten in den Klavierbau wechseln würde, nach den ersten Versuchen bei Klavierbauern als Praktikantin. Aber ich kann ja bei Michael anheuern, wenn er auf Reisen geht, fahre ich als reisende Restauratorin mit......................nenene ist Spaß.......
 
Mach doch erst mal eine Aufnahme vom Klang - damit man Vorher und Nachher vergleichen kann! :-D

Solche verrückten Projekte sind einfach cool! Viel Spaß!
 
Ähh nee mit dem Klang vorher nachher das funktioniert hier nicht. :-)

@Ivory , ja die losen Stellen will ich schnellstmöglich angehen. Aber ich muss mich noch etwas schlau machen. Furnier habe ich noch nie gemacht und muss erst noch bissel lesen und recherchieren. Genau genommen habe ich Alles noch nie gemacht. :-D
Die Werkstatt ist nicht beheizt (aber immerhin trocken) und ich muss schauen, ob ich da was aufstellen kann oder für manche Arbeiten bis zum Frühjahr warten muss.
Aber ich vertraue auch ein wenig darauf, dass die Schäden in einem halben Jahr nicht so dramatisch zunehmen wie in den letzten 140 Jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute habe ich die Rückwand abgenommen. Viel Dreck und viel Stahl, viel
Rost. Das habe ich nicht erwartet (den Dreck schon). Vorne Stahl, hinten Stahl, rechts Stahl, links Stahl. Das Ding ist komplett von Stahl ummantelt. Das ist kein Rahmen, das ist ein Käfig. :-)
Das erklärt (für mich) das enorme Gewicht und warum am Stimmstock rein gar nichts zu sehen ist. Selbst wenn der reißen wollte, er könnte gar nicht.
In dem Käfig sitzt der Reso, außen ist das Klavier drumrum geschraubt.
Interessant finde ich, dass der Reso an den Kanten weder geschraubt noch geklebt ist. Er ist geklemmt.

Zwei Schrauben fehlen, zwei sind lose.
Bei einer weiß ich nicht recht, was passiert, wenn ich die anziehe. Die Abstandshülse ist lose und hat ein Spiel von ca. einem cm. Vorne sieht man das Gegenstück (leider etwas unscharf):

Wenn ich die Schraube so anziehe, dass die Abstandshülse wieder fest sitzt (so wie alle anderen) ziehe ich den vorderen und hinteren Rahmen zusammen. Kann da was passieren?


So und hier noch bessere Bilder zum Holz/Furnier-Problem @Ivory :
Leiste am Deckel:


Furnier am Deckel:


Furnier unten links und unten rechts (auf dem zweiten Bild sieht man eine fehlende Sockelleiste):


Blattschnitzerei rechts und links:
 
Hallo Peter,
da hast Du ja ein spannendes Objekt! Danke für die Detailbilder. Bei den Furnierfehlstellen kribelts mir in den Händen, da ich sowas total gerne mache. Ich könnte Dir nur zum Beispiel verschiedene Möglichkeiten des Ergänzens einzeichnen, indem ich mir ein Foto runterlade und es einzeichne. Ich will Dich aber nicht mit meinen Vorschlägen überfrachten. Sage ob`s ok ist. Vor allem an der Kante ist gut der alte Knochenleim zu erkennen. Kennst Du Dich damit aus?
Die Qualität der Furnierung erkennt man auch daran, dass auf dem Grundholz auch noch Blindfurnier, quer zum Deckfurnier, verwendet wurde. Echt `ne tolle Sache.
Wenn Du holztechnische, wobei Du Dich damit ja auch auskennst, also eher restauratorische Fragen hast, gerne, doofe Fragen gibt`s nicht und lieber einmal mehr als zu wenig.
Und trau Dich einfach, das wird schon was! Ich habe schon des Öfteren Sachen oder Techniken zum ersten Mal gemacht, bei denen ich vorher dachte, neeeeee wie das denn? Mich fordert sowas heraus, das mag ich.
Und wenn´s beim ersten Mal nicht klappt, dann eben nochmal, mit einer Einschränkung: Bei Verleimungen mit PVAC- oder PU- oder sonstigen Kunstharzleimen gibts nur ein Einmal und dann kann man die evtl,, verkorckste Ergänzung nur mechanisch wieder runter kriegen. Da ist der Warmleim im Vorteil, verlangt aber ein bischen Übung.........
 
Hallo Peter

Die Raste sieht mir nicht nach flexiblem Stahl, sondern nach sprödem Gußeisen aus.
Ich würde deshalb die Schrauben zunächst nicht weiter anziehen, da dadurch möglicherweise Risse entstehen könnten.
Du wirst ja irgendwann die Saiten abnehmen, dann kannst du Raste und Rahmen spannungsfrei verschrauben.

Ob die Länge der Hülsen dafür richtig ist, wirst du dann sehen.
Vermutlich werden nicht mehr alle passen.

Das Ding ist echt interessant, was es nicht alles gibt.:denken:

Grüße.

Jörg
 
@Ivory , danke! Natürlich Kannst Du mir Ergänzungsvorschläge machen. Ich bin für jede Idee dankbar.
Dass ich nur wieder lösbaren Leim verwende, ist klar. Ich gehe davon aus, dass ich mitunter mehrer Anläufe brauche. Dass das z.B. Knochenleim sein kann, so weit war ich noch nicht vorgedrungen (wie gesagt, ich muss noch viel lesen).
Blindfurnier, aha! Jetzt weiß ich endlich was das ist. Dass da noch was unter dem Furnier ist, ist mir aufgefallen und wollte da später noch nachfragen.

@joeach , gute Idee mit dem spannungsfreien Verschrauben. Mit Raste meinst Du vermutlich den hinteren Teil des "Käfigs" ?
Wegen der Länge der Hülse: Es ist die einzige Hülse, die derzeit Spiel hat. Alle anderen sitzen fest. Die Mutter scheint sich erst vor kurzen gelöst zu haben? Das Gewinde sieht sehr sauber aus.
Ob die Länge der Hülsen dafür richtig ist, wirst du dann sehen.
Du meinst: Nach fest kommt kaputt? :denken:
 
Hallo Peter, das Blindfurnier nennt sich auch Absperrfurnier. Es könnte Pappelholz sein, ein bischen schwierig über Fotos zu erkennen. Daran bzw. vorher am Grundholz, sieht sehr nach Kiefer aus, kannst Du dann ja schon mal üben. Dann stelle ich demnächst (bin gleich übers Wochenende weg) mal einen Ergänzungsvorschlag für die Seite unten ein. Die Profile sind nicht so kompliziert, dass man sie gut an der Tischfräse vorarbeiten kann und den Rest händisch oder auch ganz händisch mit Sims- und Profilhohlkehlhobel. Oder Angebot: Auf dem einen Foto mit der Kante ist das Profil prima zu erkennen, Du schreibst die Maße dazu und ich fertige Dir eine an, einfach so, weil es mir Spaß bringt. Oder wenn da noch eine Stück Leiste lose ist schickst Du mir sie als Modell.
 

Wow, danke für das Angebot!!! Da komme ich evtl. drauf zurück. Ich habe mir heute beim Holzhandel diverse Profilleisten angeschaut und einige kommen dem Original sehr nahe, so dass man das mit wenig Aufwand händisch anpassen könnte. Muss das nächste mal die Maße mitnehmen.

Blindfurnier: Ich muss dazu noch mal ein Foto machen. Ich glaube, ich habe davon reichlich. Zwischen den Dachziegeln liegt immer eine Lage Furnier, hell, ca. 1mm, sehr weich. Könnte das so was sein? Foto folgt.
 
Mann, @Peter, pack die Bilder doch lieber direkt hier rein, immer, wenn ich sie ansehen möchte, poppen wilde Werbefenster auf :cry2:
 
Oh, das tut mir leid. Ich nutze Popup-Blocker. Das gehört heute eigentlich zur Grundausstattung eines jeden Browsers und ist in der Regel bereits aktiviert. Welchen nutzt Du denn?
Hier im Forum kann ich die nicht in voller Auflösung anzeigen lassen.

...gerade noch mal selber mit nem nackten Browser getestet. Ok, die Werbung ist wirklich etwas aufdringlich. Werde die Bilder mal woanders hosten und dann hier austauschen.
 
Danke, eigentlich sollten Popups etc. auch hier blockiert werden, aber sowohl zu Hause (Safari) wie im Büro (Firefox) sind sie auf dieser Seite dermaßen penetrant, dass ich nach einem Bild immer entnervt aufgegeben hab. Was ja schade ist ;-)
 
@Peter Die Raste ist der Rahmen an der Klavierrückseite, der die Gußplatte gegen die Saitenkräfte stabilisiert. Sie würde sich sonst nach vorne durchbiegen.
Oder, wie bei den meist kleinen, rastenlosen Klavieren, anders dimensioniert werden.

Üblicherweise ist die Rast aus dicken Holzbalken, wie unter deinem Flügel.
Bei deinem Klavier ist die Raste eben ein weiterer Gußrahmen.
 
Üblicherweise ist die Rast aus dicken Holzbalken, wie unter deinem Flügel.
Bei deinem Klavier ist die Raste eben ein weiterer Gußrahmen.

Ist sowas für eine bestimmte Zeit historisch belegt? Oder könnte das ein Umbau sein? Ich versteh auch die Anordnung der Gußstreben nicht: die Sicherung gegen Verzug nach links ist hoch, nach rechts aber viel schwächer, oder versteh ich das falsch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe so eine Gußraste bislang ja noch nie gesehen, zu Historie kann ich also nichts beitragen.
Die diagonalen Streben geben aber offensichtlich die Lage der Baßsaiten wieder und sollen wohl deren Kräfte abfangen.
 
Was soll ich den fragen? Ob die Raste damals so gebaut wurde? Oder wegen der Zugkräfte?
 

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