S.O.S. Klavier vs kleiner Flügel ??? Und das Problem mit der Fußbodenheizung

Ist Dir eigentlich bewußt wieviel tausend Klaviere und Flügel ohne Probleme seit vielen Jahren auf Fußbodenheizung stehen + auch ohne LifeSaver ?

Ja freilich - und wenn dann immer von deren Seiten kommt "naja, letztemal war ein Wald und Wiesenstimmer da, waren wir ned so recht zufroieden mit" frag ich immer nach dem Namen des Kollegen, und muß dann oft entgegenen: " des ist a Klavierbaumeister, der hat mit Sicherheit ned gepfuscht." . Bedauerlich nur, daß ich als Geselle die Kundschaft über klimatisch schwierige Verhältnisse aufklären muß....da zu ist sich wohl der eine oder andere Meiseter zu fein da zu .........


Viele Grüße

Styx
 
...

Vielleicht wäre da ein Eimer Wasser unterm Flügel zielführender.;-)

Grüße

Jörg
Ein Eimer wäre nicht schlecht aber reicht evtl nicht, da die Wasseroberfläche vielleicht zu klein ist. Pack noch eine paar außen überhängende Handtücher rein. Das reguliert sich von selbst. Steigt die Temperatur oder sinkt die rLF im Raum, erhöht sich die Verdunstungsrate, steigt die rLF im Raum sinkt die Verdunstungsrate. Mußt nur die passende Handtuchgröße finden.;-)
 
Der DC heizt immer, egal ob er trocknet oder befeuchtet.
Hier gehts aber doch ums befeuchten und nicht ums trocknen bzw. irritiert die Aussage!

Was ich aber definitiv für widersinnig halte, ist, die Auswirkungen, die eine Heizung unter demFlügel hat, mit einer Heizung unter dem Flügel (nichts anderes ist ein DC mindestens im "Trockenmodus") bekämpfen zu wollen

Was ist Widersinnig, wenn die Befeuchtung durch erwärmen von Wasser geschieht? Wenn die Kanne leer ist (trocken) schaltet das Gerät die "Heizung" ab. Drum verstehe ich den Begriff "Trockenmodus" nicht ganz...

LG
Michael
 
Das stimmt allerdings! Aber wer stellt sich ein Klavier schon auf die Fensterbank? :denken:

:lol:

LG
Michael

Und von wo denkst Du strömt die über der Heizung aufgestiegene Luft nach?

Stell Dir einen Raum vor, der an der einen Seite einen Heizkörper hat.
Glaubst Du wirklich daran, dass es auf der gegenüberleigenden Raumseite 5m vom Heizkörper entfernt nur durch die Strahlungswärme des Heizkörpers warm wird? :lol:
 
Was die Fußbodenheizung anbelangt, halte ich ein Klavier für gefährdeter, da sich darunter eher ein Hitzestau bilden kann, als unter einem Flügel.

und eine stehende Leiche verwest schneller als eine liegende Leiche, wegen dem Madenstau an der Wand....
:blöd:
Klavier und Flügel gehen gleichermaßen durch ungeschützte FB Heizung kaputt.

Zudem geht man hier wohl von Polarwohnverhältnissen aus, so in Mitteleuropäischen Breiten hingegen kommt es schon mal vor daß auch überraschend Sommer wird, und es eben so überraschend zu Niederschlägen kommen kann, was da zu führt daß die LF wiederum zu hoch ist. Für gewöhnlich sind in solchen Monaten die FB Heizungen nicht in Betrieb. Das Instrument ist also zwischen den Jahreszeiten enormen LF Schwnkungen ausgesetzt. Wer ein Bastelklavier sein eigen nennt, kann ja mal das Experiment machen; Instrument ein halbes Jahr in der Waschküche, das nächste halbe Jahr darauf auf dem Trockenboden und anschließend auf die Mülldeponie.

Viele Grüße

Styx
 
Und von wo denkst Du strömt die über der Heizung aufgestiegene Luft nach?

Stell Dir einen Raum vor, der an der einen Seite einen Heizkörper hat.
Glaubst Du wirklich daran, dass es auf der gegenüberleigenden Raumseite 5m vom Heizkörper entfernt nur durch die Strahlungswärme des Heizkörpers warm wird? :lol:
Hab eine kleine Aufgabe für Dich!
Nimm ein Temperatur- und Luftfechtemessgerät für 25 Euro und stelle es im Winter bei eingeschalteter Heizung auf einen umgedrehten Schuh oder sonst eine kleine Erhöhung am Boden. Nun guck auf die Werte und notiere sie. Jetzt nimm eine Schuhschachtel und stülpe sie über den Schuh und dem Messgerät. Guck Dir nach einer Stunde die Werte an.
Danach können wir weiter albern...

LG
Michael
 


Gerne!

Nimm ein Temperatur- und Luftfechtemessgerät für 25 Euro

Habe ich nicht, geht auch ein gutes?


und stelle es im Winter bei eingeschalteter Heizung

Da musst Du schon genauer sein: bei eingeschalteter Fußbodenheizung oder bei eingeschaltetem Konvektor?:-D


Was für einen? Einen, den ich gerade erst nach 2h Joggen ausgezogen habe oder einen der schon vorher auf der Heizung stand? :lol:

Jetzt nimm eine Schuhschachtel und stülpe sie über den Schuh und dem Messgerät.

Kapiere ich nicht. Meinste Du "stülpe sie über den Schuh und das Messgerät"?





Interessanter wird es nach ca. 5-10h.

Sollen wir jetzt Schuhschachteln über die Klaviere stülpen?;-)
 
Brauchst Dich nicht zu bemühen! Ich werde vergleichende Tests machen und sie dann hier veröffentlichen. Warte noch ein halbes Jahr...

LG
Michael
 
Nicht klar, denn wenn es durch die Heizung zu trocken wird, entfeuchtet der DC nicht!

Wenn er funktioniert, dann sollte er das nicht tun, das ist schon richtig.
Aber was sollte er tun?
Er sollte befeuchten. Und wie macht er das? Indem er (mit dem Befeuchterstab) heizt.

Er heizt leider immer, solange er in Betrieb ist, selbst wenn das Instrument schon 40°C warm ist.:cry:
 
Er heizt leider immer, solange er in Betrieb ist, selbst wenn das Instrument schon 40°C warm ist.:cry:

Hatte kürzlich Kundschaft wo ich mir vor etwa 1,5 Jahren eine Notitz machte ob ev. der DC defekt sei, da weder der Heizstab noch der Befeuchtungstab warm waren - diesmal lief der Heizstab auf vollen Touren - offensichtlich heizt er also nicht oder unmerkbar wenn die LF in Ordnung ist.

Viele Grüße

Styx
 
Die meisten hier verstehen immer noch nicht, dass es NICHT um Temperatur, sondern um Feuchte geht! Und die ist RELATIV. Gine es nur um Temperatur, so könnte man z.B. mit einem Kaltluftfön keine Haare trocknen.

@Pianoservice:
Warum heißen Heizkörper auch Konvektoren?
Natürlich strömt kalte Luft nach, wird durch den Heizkörper erwärmt, steigt nach oben, etc.
Ich würde sogar sagen, dass in einem Raum mit einem normalem Heizkörper unter dem Fenster mehr Luftzirkulation stattfindet als mit Fußbodenheizung.

Selbstverständlich! Aber das ist eben lokal (deshalb stellt man ein Instrument auch nicht in die Nähe!), während der gleiche Effekt - aufgrund des Delta-T allerdings schwächer - bei der FBH im GANZEN Raum ist. Also auch UNTER dem Instrument. Eines der Argumente (sowohl medizinisch als auch "hausfraulich" begründet ist), dass bei einer FBH aufgrund dieser "Überall-Konvektion" der Staub sich schlecht absetzt und permanent in der Luft wirbelt. Die dauerhaft ÜBERALL aufsteigende Luft ist ein Faktum.

Lufttmoleküle gibt es nicht? Richtig! Aber die Luft besteht überwiegend aus Stickstoff- und SauerstoffMOLEKÜLEN, Ihr Erbsenzähler ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
...deshalb stellt man ein Instrument auch nicht in die Nähe! (einer Heizung)

Richtig!
Aber warum baut man sich dann mit dem DC einen Heizkörper direkt unten in das Instrument ein?

Auf die Stimmhaltung hat die Temperatur sehr wohl einen Einfluss. Schau Dir mal den Längenausdehnungskoeffizienten einer Röslau-Saite an, der ist ca. 3x so groß wie der von Holz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Verkäufer meinte das die Heizung ein Klavierkiller ist den die Wärme würde den Resonanzboden zerstören:cry2:. Und es würde viel schneller verstimmen. Andere sagen das würde kaum was ausmachen.
Der Handel lebt davon, dass er neue Klaviere und Flügel verkauft. Je jünger ein Instrument ist, desto weniger anfällig ist es auf Schäden. Das hat seine Richtigkeit! Sehr alte Instrumente sind baulich nicht konzipiert für extreme Trockenheit, wie sie in heutigen Wohnräumen herrscht. Es ist dabei egal, ob Flügel oder Klavier. Sie gehen bei Fussbodenheizung schneller kaputt als jüngere Instrumente, wenn man nicht auf die relative Luftfeuchtigkeit im Instrument achtet.. Bei Flügeln wäre dies der Stauraum unter den Resonanzboden und beim Klavier ist es der geschlossene Innenraum, wo sich die Wärme staut. Selbst heute neu fabrizierte Instrumente, die solch eine Tortur jahrzehntelang unbeschadet überstehen gibt es nicht. Drum hat sich die Diskussion verlagert...

Der Punkt ist, der Handel will weiter möglichst viel Neuinstrumente verkaufen und ist recht froh, wenn Klaviere nicht 100 Jahre halten. Er setzt auf Bequemlichkeit und vermeidet Aufklärung bzw. setzt aus seiner fachmännischen Sicht "gesunden Menschenverstand" voraus - um später ein Argument zu besitzen, wenn der Kunde sein Klavier zerstört hat.

Auf der anderen Seite hat man die Nachbetreuung. Der Servicemann des Lieferanten mag sich vielleicht nicht um langen Erhalt bemühen. Er genießt höheres Ansehen, und/oder sein Einkommen steigt, wenn er Reparaturen für die Werkstatt akquiriert.

Der Servicemann, der auf lange Nutzungsdauer bedacht ist, wird sinnvolle Tipps geben und im Interesse des Kunden aufklären. Es braucht nicht jedes Instrument einen Dampp-Chaser! Das ist übrigens auch wieder nur so ein Totschlagargument des Handels, dass der Betreuer damit viel Gewinn macht und es ihm nicht um den Erhalt des Instruments geht.

Es braucht aufgeklärte Kunden. Man muss verstehen was man zu tun hat.

Nächstes Thema: Auf Fliesenboden klingt jedes Instrument ganz furchtbar! Du kannst praktisch das leiseste und charakterlich wärmste oder auch mulmigste Instrument aussuchen und wirst damit einen halbwegs erträglichen Klavierton haben. Kaufe Dir ja kein Instrument, dass brillant klingt. Daran kannst Du Dir die Freude am Klavierspielen verderben, den Anschlag verderben oder nach einer Weile einen Gehörschaden davon tragen, wenn es auf Fliesen steht.

LG
Michael
 

Zurück
Top Bottom