Moin,
hat sich aus verschiedenen Gründen etwas gezogen, aber hier nun, um den Faden zu finalisieren, das Ergebnis.
Ein örtlicher Gutachter war in absehbarer Zeit nicht verfügbar, daher habe ich mit Kollesche Karl einen ergoogelt und dat Karlschen hat ihm einen Satz Fotos zugeschickt, mit der Bitte um eine Stellungnahme.
Zusammengefasstes Fazit: Der Gußrahmenriß stellt einen groben Sachmangel dar. Und, (vielleicht etwas dramatisierend übertrieben) im Zweifel könne u.U. dadurch sogar eine Gefahr für "Leib und Leben" ausgehen. Er meinte wohl, wie Kollesche Karl erzählte, eine Art explosionartiges Versagen und herumfliegende Teile.
Über die Risse im Stegdoppel hat er sich auch kritisch geäußert.
Alles zusammen, so einen Flügel würde er nie nicht verkaufen.
Zeit- und Marktwert werden mit 0 € eingeschätzt.
Den Klavierbauer/Verkäufer mit den Mängeln konfrontiert, ohne die Einschätzung des Gutachters zu erwähnen, meinte dieser, naja, da sei ja keine Spannung drauf, da wird in 100 Jahren nichts passieren, den Steg könne er in Ordnung bringen, was dat Karlschen wolle, reparieren oder was er sonst für Vorstellungen habe?
Da der Kollesche Karl wg. des Risses und der Ungewissheit über die langfristige Auswirkung die Freude an diesem Instrument verloren hat, hat er ihm das so geschildert und, daß er einen Flügel mit bekanntem Riß nie gekauft hätte, selbst wenn davon auszugehen sei das nix passiert oder er eine langjährige Garantie vom Verkäufer bekäme. Er würde den Flügel gern zurückgeben.
Hat der Verkäufer ohne Widerrede akzeptiert. Dann mache man das so.
Er könne den Flügel jederzeit wieder, sogar für mehr als dat Karlschen bezahlt habe, verkaufen.
Für den Preis hätte Karlschen eigentlich für einen rumdrum restaurierten Flügel nix falsch machen können, man könne ja auch 30k, 50k oder mehr ausgeben.
Flügel wird also demnächst auf Kosten des Verkäufers abgeholt und Kollesche Karl bekommt alle seine Taler zurück.
Um die Sache im letzten Moment nicht noch zu eskalieren, hat Kollege Karl auf die Erstattung seiner Transportkosten verzichtet, und für sich quasi als Kosten für ca. 3 Monate Flügelmiete verbucht.
Ende gut alles gut, und ein um eine Sorge, aber auch eine Freude ärmerer Kollege Karl.