Pianino-Suche -- bitte Tipps zur Besichtigungs-Auswahl

Heute war das C. Bechstein Centrum Wien dran in der Linken Wienzeile 4. Was für eine luftige Präsentation und welch freundlich-offene Begrüßung durch die "Hausherrin", einer Pianistin aus Usbekistan und keiner Klavierbauerin. Das war das glatte Gegenteil zu dem wienerisch-launischen Erlebnis gestern, wo man sich halt in einem Handwerksbetrieb fühlte.

Alles funkelt und blitzt, C. Bechsteins aller Arten und Formen stehen mit W. Hofmann-Instrumenten im Zentrum des Angebots, auch für den preissensiblen Kunden gibt es mit Zimmermann ein Angebot. Was die Miete dieser Räume kostet, wage ich mir gar nicht vorzustellen …

Das angespielte Concert 8 wurde noch vom Zettel "muss gestimmt werden" befreit und eine schüchterne Entschuldigung ausgesprochen, "weil der Klavierstimmer im Ausland weile", dann konnten meine Frau und die Tochter die Hände an die Tasten legen. Und ausgerechnet bei diesem teuren Klavier wackelte der Hocker ganz gewaltig …

Der Klang und die Spielweise beeindruckten meine Damen. Leider war die Raumakustik nicht gerade perfekt, der große Raum mit dem schönen geölten Parkett erschien mir als etwas "unterdämpft", wohl daher kam der Funke bei mir als musikalischen Laien in der entfernteren Zuhörerperspektive nicht so recht an. Die "weichere" Klaviatur wurde erwähnt und auch, dass das ppp leichter von der Hand ginge. Mir erschienen die höchsten Töne klarer, präsenter und auch die Bässe recht rein und dabei noch schön kräftig. Insgesamt recht "angenehm unauffällig".

Das nach einem Seitenblick aufs Preisschild angespielte Concert 6 konnte akustisch klar nicht mit und wurde bald in Richtung eines W. Hofmann Professional 126 zurückgelassen — dieses gefiel auch ziemlich gut. Zuletzt wurde noch kurz ein Residence 124 Tradition angespielt, das dem W. Hofmann in seiner Attraktion gleichkam.

Leider war kein einziges Instrument mit Bechsteins Silent-System ausgerüstet, was auch wieder irgendwie "dings" war.

Wir haben nun mal um ein Angebot gebeten, eventuell auch mit einer Miete zur Absicherung der Entscheidung. Wenn ich mich vom zu erwartenden Schlag erholt habe kann ich ja noch darüber nachdenken, aber in Wahrheit überschreitet dieses Instrument mit dem Silent-System das Budget mehr als deutlich.

Eine kurze Marktrecherche zeigt mir auch, dass Gebrauchtinstrumente in Richtung des halben Preises mindestens 30 Jahre alt sind, was wieder meinen Vorstellungen entgegensteht. Und dann kommt noch immer der Einbau des Silent-Systems hinzu.
 
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Hausherren hab ich keinen gesehen. Die Dame meinte, "man spüre bei Bechstein gar nichts Nachteiliges von der Stopp-Leiste" … nun, das müsste jemand prüfen, der in diesen Dingen wirklich versiert ist. Mir klang das ein wenig zu optimistisch, um es "ung'schaut zu glauben".

Die Abtastung erfolgt optisch und ist bei "jedem" Instrument einbaubar, so die Website wie die mündliche Auskunft. Ich habe um Informationsmaterial dazu gebeten, das hier kam als Antwort:


Meine Frau meint, dass man den Silent-Modus beim YUS5 schon ein wenig spürt, aber erträglich. Beim Concert 8 sah ich nach, der Auslösepunkt ist ca. 3 mm vor den Saiten. Bei unserem YUS5 ca. 7 mm und der innen angebrachte Aufkleber an der Gehäuse-Seitenwand weist extra darauf hin … dürfte also gute Gründe dafür geben.


Das im C. Bechstein Centrum Wien angefragte Angebot ist auch schon da, aber recht "trocken" gehalten … offenbar muss es eine rechte Gnade sein, ein C.-Bechstein-Klavier kaufen zu dürfen, da gibt es keine Rabatte. :015:

Gut, die Miete der heiligen Hallen will finanziert werden. Ich fürchte nur, dass wir nicht ganz die Zielgruppe sind. 200 Euro monatliche Abschreibung bis zu unserem 77./79. Geburtstag erscheint mir ein wenig übers Ziel schießend. Und da fehlt noch immer die elektronische Spaßnummer, also kommen nochmal 25 Euro monatlich dazu.

:010:

Immerhin würde auch hier die bezahlte Miete bis zu einem Jahr voll angerechnet, bei einer Mindestlaufzeit von 12 Monaten (ausgenommen zwischenzeitlicher Kauf). Das sind immerhin 9.000 € pro Jahr.


Wir sind Menschen der Mittelschicht. Arbeitende Klasse. Das, was bei der Steingraeber-Präsentation "ein wenig zu hemdsärmelig" herüber kam, war im C. Bechstein Centrum wieder zu abgehoben, "zu viel Show", da bekommt man Zweifel an der Preiswürdigkeit. Der angenehme Laden, wo wir das Yamaha gemietet haben, kommt mir da vergleichsweise — rein vom Kundenzugang her — für unseren "frugaleren Bedarf" ein wenig stimmiger vor.


Dabei habe ich eine Frage in die Runde der Erfahrenen: Wie entwickeln sich die laufenden Kosten bei solch einem exklusiven Instrument?

Ich vermute, dass bei jedem neuen Instrument sich die Kosten anfangs aufs Stimmen reduzieren und nach einigen bis 10 Jahren die ersten darüber hinausgehenden Arbeiten anfallen.

Nun ist es so, dass der Preis der Premium-Instrumente mit besonders aufwändiger Regulierung und anderen Detailarbeiten begründet wird. Daher läge es irgendwie nahe, dass man, um dieses hohe Niveau zu halten, regelmäßig ebenso auf höherem Niveau nacharbeiten muss, oder?

Mein Mercedes zählt auch zu den etwas schöneren Fahrzeugen und zumindest da verhält es sich ganz klar so. Wo viel drin ist, muss viel gemacht werden, und von nix kommt nix, oder es gammelt. — Und etwas bescheidener kost' fast nix, das zeigt uns unser Golf 1,0 TSI.
 
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Irgendwer hier im Forum hat ja bei seinem Klavier den Moderator ausbauen lassen und war mit den verbesserten Anschlag sehr zufrieden.
(Eben weil der Auslösepunkt so näher an die Saiten konnte)
[Mercedes wollte ich genau wegen Seviceintervall alle 15000km nicht]
Der Mitarbeiter, mit dem ich gesprochen habe ist auch von der website verschwunden.
OE1FEU, kannst Deinen Spruch noch ein drittes Mal machen 😉.
 
Was hat ein Moderator mit einem Silent-System zu tun? Oder meinst du diese Stopp-Leiste?

(Mercedes hat, seit ich die Marke fahre, also seit 25 Jahren schon 25.000 km Service-Intervall. Man muss dazu halt das bessere Öl einfüllen.)
 
In beiden Fällen ist der Auslösepunkt weiter weg von den Saiten.
Wobei ich glaube, dass der Moderator tendenziell weniger Auswirkungen als ein Silentsystem hat.

Andererseits wurde mir vor ca. 1 Jahr in einem Geschäft erklärt, dass das neueste Silentsystem von Yamaha ein geniales Patent hat, wodurch die Auslösung nicht verändert werden muss. Könnte aber sein, dass das nur bei Flügeln war.


Nun ist es so, dass der Preis der Premium-Instrumente mit besonders aufwändiger Regulierung und anderen Detailarbeiten begründet wird. Daher läge es irgendwie nahe, dass man, um dieses hohe Niveau zu halten, regelmäßig ebenso auf höherem Niveau nacharbeiten muss, oder?
Naja, wenn die Regulierung einmal sauber durchgeführt wurde, muss man beim Service nicht mehr so viel nacharbeiten. Ich glaube nicht, dass die Servicekosten so viel höher sind. Das wäre jedenfalls nicht der Grund, der mich vom Kauf eines Bösendorferflügels abhält. Das ist einzig und allein der initiale Kaufpreis...
 
Wenn ich mir die 7 mm Auslösung bei uns anschaue, dann zweifle ich am Yamaha-Patent — zumindest im Pianino.

Bei Steingraeber senkt sich auch die Tastatur beim Leisepedal ab (wie auch Steinway), Bechstein kann das nicht.


Ich kann mir ja wirklich schwer vorstellen, wie man das Geld allein für diese Location jeden Monat verdient. Wir reden da ja über 200 bis 300 m2 in sehr guter Lage und in exklusivem Zustand. Dazu die Personalkosten … auch wenn die Dame mehr oder weniger allein an der Front stehen sollte, irgendjemand zweiten muss es einfach geben.

Da sind monatlich 30.000 Euro netto weg wie nix.

Wien ist zwar eine (kleinere) Großstadt und auch eine (größere) Musikstadt, aber der Markt ist in diesen Höhen trotzdem klein und die Luft wird oben schnell dünn. Dazu kommt, dass andere schon lange da sind und gut eingeführt.

Wer immer das finanziert, er wird einen langen Atem und etwas Glück brauchen, damit sich das am Ende ausgeht.

Bin selber seit 35 Jahren selbstständig, ich weiß so ungefähr wie der Rubel rollt. — Vielleicht gibt's ja irgendwann Bechsteins im Abverkauf. Die Emotionen in der Burggasse kann ich da schon fast verstehen — ich denke die Leute dort leben von ihrer Arbeit und nicht von der Show.


Jetzt schauen wir mal was der Klavierstimmer meint, der verkauft angeblich gerne neue Instrumente, damit muss er sich ja irgendwie zu "unserem" YUS5 outen, das ist ja neu. Und die letzte Entscheidung liegt bei der Gattin, die ja auch noch eine neue Küche will und deren Auto schon 16 Jahre alt ist.

Ist ja wirklich nicht so, dass man mit dem YUS5 nicht zufrieden sein könnte.
 
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Danke für den Bericht! Mich hat hier in Berlin bei Bechstein auch immer sehr dieses (für mich absolut überflüssige) Luxusgetue genervt, zumal die Steinway-Vertretung etwas bescheidener auftritt. Geht es um Musik oder um ein Statussymbol? Andererseits waren die Mitarbeiter vor Ort immer sehr kompetent.
 
Wenn Frauen eine neue Küche haben wollen … Alarmglocken!
 
Ist doch wunderbar, dass die Klavierszene bei den Händlern in Wien derart lebendig und dynamisch ist. Mir persönlich macht es Freude, das mit einiger Distanz in seiner Entwicklung zu beobachten. Vielleicht kommen ja am Ende beim Kunden tatsächlich besser vorbereitete Klaviere an.
 
Mein Mercedes zählt auch zu den etwas schöneren Fahrzeugen und zumindest da verhält es sich ganz klar so. Wo viel drin ist, muss viel gemacht werden, und von nix kommt nix, oder es gammelt. — Und etwas bescheidener kost' fast nix, das zeigt uns unser Golf 1,0 TSI.

So ein Mercedes ist ja auch kein Schnäppchen! Und ein klangschönes Klavier bringt doch viel mehr Freude in‘s Leben deiner Mädels und damit auch dir.
 
Mitreden kann ich nur beim Flügel. Meiner ist 12 Jahre alt und wurde bisher nur gestimmt.

Dann hast Du halt nicht so hohe Ansprüche an Deine Flügel wie andere.

Mir ist jedenfalls bisher noch kein einziger Flügel unter die Pfoten gekommen, dem es nicht gut getan hätte, mal zwei Tage lang von einem richtigen Techniker in die Mangel genommen zu werden, sprich reguliert, intoniert und natürlich gestimmt zu werden.
 
Mitreden kann ich nur beim Flügel. Meiner ist 12 Jahre alt und wurde bisher nur gestimmt.
Hm, irgendwie denke ich schon eher, dass nach einer Dekade schon mal etwas mehr zu machen ist, damit das Spitzeninstrument auch ein solches bleibt.

Und wenn dann zum jährlichen Klavierstimmen (ein- bis zweimal an die zweihundert Euro) noch vielleicht alle fünf Jahre noch ein guter Tausender hinzukommt, dann werden das Kosten die in Summe zwar nicht verrückt hoch, aber auch nicht unrelevant sind und deren man sich beim Kauf bewusst sein sollte.

Klar fallen diese Aufwände auch bei einem einfacheren Instrument an. Nur denke ich, dass da auch die Erwartungshaltung relativ geringer ist und damit auch der Aufwand.

Andererseits: Ob man jetzt 500 oder 700 Euro für das "Jahres-Servicebudget" einplant ist doch auch schon fast egal.

So ein Mercedes ist ja auch kein Schnäppchen! Und ein klangschönes Klavier bringt doch viel mehr Freude in‘s Leben deiner Mädels und damit auch dir.
Die Sache ist nur: Über den E-Klasse Mercedes-Kombi "freu' ick mir" fast jeden Tag mehrmals, bei fast 30.000 km p.a. bietet er mich auch hohen Komfort, hohe Sicherheit, erstaunliche Sparsamkeit, souveräne Fahrweise und unglaubliche Alltagstauglichkeit und das bei verlässlicher Langzeithaltbarkeit. Auch die letzten beiden Vorgänger selber Bauart waren mir nach über 10 Jahren und 300.000 km nicht zu blöde.

Der Golf hingegen erfüllt seine Pflicht, macht alles gut und richtig, fährt sich schön und ist nicht fade — und alles zum wirklich "kleinen Taler". Auch eine gute Art, zu gefallen. Aber jeden Tag damit meine vielfältigen Wege zu machen … nein, danke.

Das Klavier ist ein Hobby. Ein schönes. "Die Mädels" sind primär die Frau, die Tochter ist ja schon ausgezogen. Es geht für diese eher "um das Erbe" und den Genuss beim Besuch — irgendwie müssen wir die flüggen Kinder ja hin und wieder zu uns locken.

Ich hatte von deinen Berichten auch den Eindruck, dass das YUS5 für euch recht gut passt bzgl. Ansprüche vs. Budget.
Ja, eh. :026:

Die Überlegungen begannen damit, dass Frau mit ein paar klanglichen Eigenheiten nicht zufrieden war. Die Folge war ein wenig Herumgeschiebe und eine dünne Tagesdecke an der gemauerten Wand hinter dem Instrument, was die Situation gebessert hat, die "Schärfe" mancher Töne ist gemildert.

Dazu kommt, dass das TransAcoustic-System gegenüber dem akustisch gespielten Klavier "frustrierend müde" und teilweise etwas unharmonisch klingt. Der direkte Vergleich ist brutal in puncto Dynamik, der "Explosivität" der Klänge beim Anschlag. Kein Wunder bei insgesamt 35 W aus dem kleinen Netzteil-Block … eine HiFi-Anlage braucht mindestens das Doppelte bis Dreifache, um dynamisch aufspielen zu können, vor allem die Bässe fressen richtig Leistung.

Dem Transducer-System fehlt es auch spürbar an akustischer Bandbreite, untenrum fehlt ein wenig der Bums und obenraus das Silber (was nun durch die dämpfende Decke noch gefördert wird). Jeder HiFi-Lautsprecher hat mindestens zwei, eher drei, manche sogar vier verschiedene Membrangrößen, um den ganzen hörbaren Frequenzbereich gut abzudecken.

Beim TA3-System muss dies diese eine "Holzplatte" erledigen, obendrein auch für Klänge, die ihr "nicht in der Natur" liegen. Der Resonanzboden ist ja durchaus auch ein klangfärbendes Teil der Konstruktion, wenn ein Yamaha-Pianino-Klangboden einen Bösendorfer-Flügel spielen soll, dann muss es ja zumindest zu kleineren "Missverständnissen" kommen … :015:

Dafür hat man wirklich den Eindruck, dass "das Instrument spielt" und nicht der Lautsprecher, der daneben steht, das ist durchaus sehr positiv.

Vermutlich klingen aus den genannten Gründen etwas verfremdete Instrumente wie das E-Piano und Balladen-Piano subjektiv am besten, da gibt es keinen Vergleich zum "richtigen" Instrument. Spielt man begleitend zum Gesang ist die reduzierte Dynamik da und dort sogar ganz hilfreich.

Ich sag mal, das TA3-System ist passabel und bietet einige Vorteile, zeigt aber noch Luft nach oben. Alle Spielerinnen sind sich einig, dass im Kopfhörer weit mehr Klang und damit Freude ankommt.

Warum kein Hersteller in die vertikale Abdeckung über der Pedalerie ordentliche Bass-Lautsprecher und oberhalb der Klaviatur Mittel- und Höchtöner einbaut erschließt sich mir nicht, Platz wär ja genug da, auch hier würde der Ton korrekt "aus dem Klavier" kommen und die Saiten würden durch die Abstrahlung nach hinten auch ein wenig angeregt.


Nun nach fast drei Monaten ist das Klavier auch reif für den Klavierstimmer, der am kommenden Mittwoch erwartet wird. Das eine oder andere ungut auffällige Tönchen wird sich damit wohl auch wieder artiger einordnen.

Als Zuhörer meine ich, dass das YUS5 schon einen recht angenehmen, mehr als einen akzeptablen Klang produziert. Noch immer Yamaha-typisch etwas "mittenlastig", aber durchaus schön präsentiert und ohne diese "metallisch-klirrenden" Spitze und den "hilflos grölenden" Bässen der günstigeren Serien.

Interessanterweise klagt meine Frau nicht über die negativen Nebeneffekte der Stopp-Leiste und die weiter eingestellte Auslösung. Ja, sie fühlt es beim Spielen, scheint aber damit keine besonderen Probleme zu haben, bemerkte aber bei den letzten Versuchen auf ausschließlich akustischen Instrumenten durchaus positiv den Unterschied. — Vielleicht hat der Klavierstimmer hier einen Rat für uns, vielleicht kann man hier noch ein wenig nachstellen.


Wir sind nun halt "in der Phase der Entmystifizierung" angekommen, die Begeisterung beruhigt sich und eine ungefärbtere Wahrnehmung stellt sich ein. Ein paar Enttäuschungen gehören ebenso dazu wie erfreulich Erkenntnisse.

Erwartungsgemäß hat die klangliche Zufriedenheit auch etwas mit der Art der gespielten Musik zu tun. Selber bin ich ein Verehrer der Romantik, unsere klavierspielende Tochter hat auch einiges aus dieser Epoche in der Musikschule erarbeitet und nach meinem Empfinden kommt dies dem YUS5 durchaus entgegen. Die "schlankere" Klangfarbe des YUS5 passt gut zu den molligen Akkorden mit dem eingefügten "hellen Geklimper".

Meine Gattin beherrscht aus der Musikschulzeit eher die Klassik, was ich da und dort am YUS5 als etwas "anstrengend" empfinde, wenn mich die Sechzehntelnoten "überrennen". Nun, es ist ihr Instrument … aber sie erarbeitet sich gerade ein moderneres Repertoire, das hilft. :007:


Das angespielte Yamaha SE 132 war irgendwie gleichmäßiger über alle Oktaven vertreten, im Bass spürbar kräftiger und reiner als das YUS5, würde mir auch sehr gut gefallen, es erschien mir bei klassischen Stücken weniger nervig. Meine Frau meinte auch, es spiele "heller", was ich mit meinem (nicht gerade wenig beeinträchtigten) Gehör aus der Zuhörerperspektive nicht recht nachvollziehen konnte.

Dafür entfielen das TransAcoustic-System und der offenbar recht angenehme Ivorite-Tastenbelag wie auch das in der Praxis wirklich geniale Notenpult, auf dem auch einzelne Blätter gut stehenbleiben und man sich — wegen der flächigen Unterlage — problemlos Notizen machen kann.

Und beim SU7 hatte ich das Gefühl, dass sie es von der Spielweise und dem Klang noch mehr schätzt. Dafür entfällt hier jeder elektronische Schnickschnack, damit ist es raus — außer man rüstet ein System wie das Bechstein Vario-Duett-System mit Aktivboxen nach, was aber die Spielweise des Instruments wieder beeinträchtigen würde.


Auch wenn ich fühle, dass die Gattin mit dem TransAcoustic-System nicht ganz zufrieden ist, so sehr wünscht sie sich doch ein Instrument mit dieser Option und hadert mit Vorschlägen ohne diese Fähigkeiten. — Dass wir im Proberaum im Wohnkeller ein FP-90X stehen haben ist keine Alternative, das klingt wieder anders und sie will auch "niederschwellig" im Wohnzimmer alle Möglichkeiten haben.

Daher glaube ich inzwischen auch, dass es das YUS5 bleiben wird, auch wenn wir erkannt haben, dass es nicht perfekt ist. Der Preissprung zu den europäischen Obere-Mittelklasse- und Top-Klavieren ist zu heftig und der Verkauf mit seiner Präsentation passt so oder so nicht so recht zu uns.
 
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Hm, irgendwie denke ich schon eher, dass nach einer Dekade schon mal etwas mehr zu machen ist, damit das Spitzeninstrument auch ein solches bleibt.

Und wenn dann zum jährlichen Klavierstimmen (ein- bis zweimal an die zweihundert Euro) noch vielleicht alle fünf Jahre noch ein guter Tausender hinzukommt, dann werden das Kosten die in Summe zwar nicht verrückt hoch, aber auch nicht unrelevant sind und deren man sich beim Kauf bewusst sein sollte.

Klar fallen diese Aufwände auch bei einem einfacheren Instrument an. Nur denke ich, dass da auch die Erwartungshaltung relativ geringer ist und damit auch der Aufwand.

Andererseits: Ob man jetzt 500 oder 700 Euro für das "Jahres-Servicebudget" einplant ist doch auch schon fast egal.


Die Sache ist nur: Über den E-Klasse Mercedes-Kombi "freu' ick mir" fast jeden Tag mehrmals, bei fast 30.000 km p.a. bietet er mich auch hohen Komfort, hohe Sicherheit, erstaunliche Sparsamkeit, souveräne Fahrweise und unglaubliche Alltagstauglichkeit und das bei verlässlicher Langzeithaltbarkeit. Auch die letzten beiden Vorgänger selber Bauart waren mir nach über 10 Jahren und 300.000 km nicht zu blöde.

Der Golf hingegen erfüllt seine Pflicht, macht alles gut und richtig, fährt sich schön und ist nicht fade — und alles zum wirklich "kleinen Taler". Auch eine gute Art, zu gefallen. Aber jeden Tag damit meine vielfältigen Wege zu machen … nein, danke.

Das Klavier ist ein Hobby. Ein schönes. "Die Mädels" sind primär die Frau, die Tochter ist ja schon ausgezogen. Es geht für diese eher "um das Erbe" und den Genuss beim Besuch — irgendwie müssen wir die flüggen Kinder ja hin und wieder zu uns locken.




Die Überlegungen begannen damit, dass Frau mit ein paar klanglichen Eigenheiten nicht zufrieden war. Die Folge war ein wenig Herumgeschiebe und eine dünne Tagesdecke an der gemauerten Wand hinter dem Instrument, was die Situation gebessert hat, die "Schärfe" mancher Töne ist gemildert.

Dazu kommt, dass das TransAcoustic-System gegenüber dem akustisch gespielten Klavier "frustrierend müde" und teilweise etwas unharmonisch klingt. Der direkte Vergleich ist brutal in puncto Dynamik, der "Explosivität" der Klänge beim Anschlag. Kein Wunder bei insgesamt 35 W aus dem kleinen Netzteil-Block … eine HiFi-Anlage braucht mindestens das Doppelte bis Dreifache, um dynamisch aufspielen zu können, vor allem die Bässe fressen richtig Leistung.

Dem Transducer-System fehlt es auch spürbar an akustischer Bandbreite, untenrum fehlt ein wenig der Bums und obenraus das Silber (was nun durch die dämpfende Decke noch gefördert wird). Jeder HiFi-Lautsprecher hat mindestens zwei, eher drei, manche sogar vier verschiedene Membrangrößen, um den ganzen hörbaren Frequenzbereich gut abzudecken.

Beim TA3-System muss dies diese eine "Holzplatte" erledigen, obendrein auch für Klänge, die ihr "nicht in der Natur" liegen. Der Resonanzboden ist ja durchaus auch ein klangfärbendes Teil der Konstruktion, wenn ein Yamaha-Pianino-Klangboden einen Bösendorfer-Flügel spielen soll, dann muss es ja zumindest zu kleineren "Missverständnissen" kommen … :015:

Dafür hat man wirklich den Eindruck, dass "das Instrument spielt" und nicht der Lautsprecher, der daneben steht, das ist durchaus sehr positiv.

Vermutlich klingen aus den genannten Gründen etwas verfremdete Instrumente wie das E-Piano und Balladen-Piano subjektiv am besten, da gibt es keinen Vergleich zum "richtigen" Instrument. Spielt man begleitend zum Gesang ist die reduzierte Dynamik da und dort sogar ganz hilfreich.

Ich sag mal, das TA3-System ist passabel und bietet einige Vorteile, zeigt aber noch Luft nach oben. Alle Spielerinnen sind sich einig, dass im Kopfhörer weit mehr Klang und damit Freude ankommt.

Warum kein Hersteller in die vertikale Abdeckung über der Pedalerie ordentliche Bass-Lautsprecher und oberhalb der Klaviatur Mittel- und Höchtöner einbaut erschließt sich mir nicht, Platz wär ja genug da, auch hier würde der Ton korrekt "aus dem Klavier" kommen und die Saiten würden durch die Abstrahlung nach hinten auch ein wenig angeregt.


Nun nach fast drei Monaten ist das Klavier auch reif für den Klavierstimmer, der am kommenden Mittwoch erwartet wird. Das eine oder andere ungut auffällige Tönchen wird sich damit wohl auch wieder artiger einordnen.

Als Zuhörer meine ich, dass das YUS5 schon einen recht angenehmen, mehr als einen akzeptablen Klang produziert. Noch immer Yamaha-typisch etwas "mittenlastig", aber durchaus schön präsentiert und ohne diese "metallisch-klirrenden" Spitze und den "hilflos grölenden" Bässen der günstigeren Serien.

Interessanterweise klagt meine Frau nicht über die negativen Nebeneffekte der Stopp-Leiste und die weiter eingestellte Auslösung. Ja, sie fühlt es beim Spielen, scheint aber damit keine besonderen Probleme zu haben, bemerkte aber bei den letzten Versuchen auf ausschließlich akustischen Instrumenten durchaus positiv den Unterschied. — Vielleicht hat der Klavierstimmer hier einen Rat für uns, vielleicht kann man hier noch ein wenig nachstellen.


Wir sind nun halt "in der Phase der Entmystifizierung" angekommen, die Begeisterung beruhigt sich und eine ungefärbtere Wahrnehmung stellt sich ein. Ein paar Enttäuschungen gehören ebenso dazu wie erfreulich Erkenntnisse.

Erwartungsgemäß hat die klangliche Zufriedenheit auch etwas mit der Art der gespielten Musik zu tun. Selber bin ich ein Verehrer der Romantik, unsere klavierspielende Tochter hat auch einiges aus dieser Epoche in der Musikschule erarbeitet und nach meinem Empfinden kommt dies dem YUS5 durchaus entgegen. Die "schlankere" Klangfarbe des YUS5 passt gut zu den molligen Akkorden mit dem eingefügten "hellen Geklimper".

Meine Gattin beherrscht aus der Musikschulzeit eher die Klassik, was ich da und dort am YUS5 als etwas "anstrengend" empfinde, wenn mich die Sechzehntelnoten "überrennen". Nun, es ist ihr Instrument … aber sie erarbeitet sich gerade ein moderneres Repertoire, das hilft. :007:


Das angespielte Yamaha SE 132 war irgendwie gleichmäßiger über alle Oktaven vertreten, im Bass spürbar kräftiger und reiner als das YUS5, würde mir auch sehr gut gefallen, es erschien mir bei klassischen Stücken weniger nervig. Meine Frau meinte auch, es spiele "heller", was ich mit meinem (nicht gerade wenig beeinträchtigten) Gehör aus der Zuhörerperspektive nicht recht nachvollziehen konnte.

Dafür entfielen das TransAcoustic-System und der offenbar recht angenehme Ivorite-Tastenbelag wie auch das in der Praxis wirklich geniale Notenpult, auf dem auch einzelne Blätter gut stehenbleiben und man sich — wegen der flächigen Unterlage — problemlos Notizen machen kann.

Und beim SU7 hatte ich das Gefühl, dass sie es von der Spielweise und dem Klang noch mehr schätzt. Dafür entfällt hier jeder elektronische Schnickschnack, damit ist es raus — außer man rüstet ein System wie das Bechstein Vario-Duett-System mit Aktivboxen nach, was aber die Spielweise des Instruments wieder beeinträchtigen würde.


Auch wenn ich fühle, dass die Gattin mit dem TransAcoustic-System nicht ganz zufrieden ist, so sehr wünscht sie sich doch ein Instrument mit dieser Option und hadert mit Vorschlägen ohne diese Fähigkeiten. — Dass wir im Proberaum im Wohnkeller ein FP-90X stehen haben ist keine Alternative, das klingt wieder anders und sie will auch "niederschwellig" im Wohnzimmer alle Möglichkeiten haben.

Daher glaube ich inzwischen auch, dass es das YUS5 bleiben wird, auch wenn wir erkannt haben, dass es nicht perfekt ist. Der Preissprung zu den europäischen Obere-Mittelklasse- und Top-Klavieren ist zu heftig und der Verkauf mit seiner Präsentation passt so oder so nicht so recht zu uns.

Ich habe meinen Beitrag nicht mit erhobenen Finger verfasst. Also bitte nicht falsch verstehen.

Ich habe einen alten Berlingo, den ich bis zur Schrottreife fahren würde, wenn mir nicht die doofe Arthrose im Knie einen Strich durch die Rechnung machen würde.
Also kaufe ich einen alten Automatikwagen. Meine Fahrleistung ist aber auch sehr gering, da mein Arbeitsweg nur ca 800 m beträgt.

Mein Bruder liebt sein hochpreisiges Auto mit über 300 PS. Er macht oft Touren am Wochenende aus Spaß am Fahren. Find ich klasse. Er strahlt meistens, wenn er zurückkommt.
Meine Tochter liebt ihren Mercedes auch und da freu ich mich ebenfalls für sie.

Vielfahrer brauchen all diese Vorteile, die du oben genannt hast.

Also: chacun à son goût! :super:
 

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