Olga Scheps - gereifter Shootingstar

wer schon Probleme mit Olga Scheps Kleidungsstil hat, sollte sich tunlichst davor hüten, Lola Astanova zu sehen.
Womöglich fiele er/sie nach der Gewahrwerdung solch sündiger Zurschaustellung weiblicher Reize der gefühlten Notwendigkeit anheim, sich hernach die Augen mit Seife auswaschen zu wollen..:-D
da gehören doch noch Fotos von ihr hier herein. In einigen Jahren oder auch früher kann man dann in The New York Times lesen:" ich wurde von Trump sexuell belästigt.":-D

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Von leichtbekleideten Pianistinnen scheint eine unübersehbare Zahl von mehr oder weniger verklemmten Männern aufs äußerste beunruhigt zu werden, wie gerade in diesem Forum bis zur Ermüdung zu beobachten ist. Den einen gerät ihr mühsam zusammengebasteltes Frauenbild durcheinander. Sie versteigen sich dann in mehr oder weniger in Höhen unfreiwilliger Komik - aus denen sie doch unweigerlich abstürzen müssen. Andere nehmen es eher locker und sehen in solchem Auftreten keineswegs ein Sakrileg an der heiligen Kunst.

Noch mehr unfreiwillige Komik als die "unübersehbare Zahl von mehr oder weniger verklemmten Männern" bietet allerdings jemand, für den einerseits das Erscheinungsbild der Pianistinnen eine herausragende Rolle spielt ("Im Zeitalter von youtube spielt das Visuelle eben ein Rolle.", "ich will die Mühe nicht sehen", "Wer hat, der hat.", "has got better legs." etc.) und der sich andererseits über die oberflächlichen Rituale des bürgerlichen Konzertbetriebs mokiert.

Der Versuch, verklemmten Chauvinismus mit notgeilem Chauvinismus zu bekämpfen, hat schon was. :lol:
 
Und niemals vergessen: der wahre Künstler will nicht Kritiker oder "Kollegen" beeindrucken. Das mag allenfalls an Wettbewerben so sein, die aber eher Sportwettkämpfe als musikalische Ereignisse sind. - Wenn das Publikum am Ende der Darbietung begeistert und anhaltend applaudiert, ist das das wahre Kriterium seiner künstlerischen Leistung. Denn er will bewegen, berühren, mitreißen. In der Musik geht es um Gefühle. Sie auszudrücken und zu erzeugen, bedarf es allerdings des Könnens - neben der Begabung, die man mitbringt oder eben nicht. - Die Zuhörerschaft mag bunt gemischt sein und zum großen Teil wohl überhaupt nicht musikalisch geschult oder gelehrt. Entscheidend ist allein, ob es dem Künstler gelungen ist, sie "mitzunehmen", für zwei Stunden in eine andere, wenn man will:ideale, Welt zu entführen.
 
Mick, da hast du etwas nicht verstanden. "better legs" war natürlich ein Zitat und von irgendjemandem ironisch gemeint - wie kann man das nur mißverstehen. Auch "wer hat, der hat" hatte einen Bezug, nämlich zur Überlegung einer Dame, ob eine bestimmte Pianistin ihr Oberteil mit Klebstoff am seinem Platz halten müsse. Naja, man kann nicht alles auf Anhieb richtig zuordnen. Da laufen sehr oft einfach eingeschliffene Reflexe ab. - Was "notgeiler Chauvinismus" ist, würde ich gern mal von dir, der du dich da offenbar auskennst, erfahren. - Als ich vor einiger Zeit angefangen habe, mich in diesem Forum umzusehen, war ich doch ziemlich erstaunt, unzählige mehr oder weniger geistreiche Bemerkungen zum Thema "Pianistinnen und ihre Kleidung" zu finden. Hatte ich ehrlich nicht erwartet. Gewisse Muster kehrten allerdings immer wieder.
 

Entscheidend ist allein, ob es dem Künstler gelungen ist, sie "mitzunehmen", für zwei Stunden in eine andere, wenn man will:ideale, Welt zu entführen.

In der Musik geht es in erster Linie um Wahrheit. Und die muss ein Publikum keineswegs in eine "ideale" Welt entführen. Anders gefragt: Was an der Welt in Wagners "Ring", Strauss' "Salome" und "Elektra", in Zimmermanns "Soldaten", in Bergs "Wozzeck" oder "Lulu" ist ideal? Die Welten, mit denen das Publikum dort konfrontiert wird, sind böse, korrupt und zeigen über weite Strecken eine absolut gefühlskalte und verottete Gesellschaft.

In der Oper wird das sofort plausibel, aber dasselbe gibt es auch in der absoluten Musik.
 
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Als ich vor einiger Zeit angefangen habe, mich in diesem Forum umzusehen, war ich doch ziemlich erstaunt, unzählige mehr oder weniger geistreiche Bemerkungen zum Thema "Pianistinnen und ihre Kleidung" zu finden. Hatte ich ehrlich nicht erwartet. Gewisse Muster kehrten allerdings immer wieder.

Ja, da war aber gewiss auch jede Menge Blödelei dabei. Man muss in einem solchen Faden nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, schon gar nicht, wenn man die Verfasser überhaupt nicht kennt.

Und ehrlich - ich kann es eher nachvollziehen, wenn jemand viel nackte Haut im Konzert nicht sehen will als wenn jemand einen Künstler ablehnt, nur weil er beim Spielen schwitzt.

Mir ist beides egal, mich interessiert allein, was musikalisch geboten wird.
 
"Wahrheit" als ästhetischer Begriff? Was soll Wahrheit in der Kunst sein - und vor allem: woran erkennt man sie und ihr Gegenteil? Und ideal müssen nicht die Inhalte sein (das wäre ein fundamentales Mißverständnis) , sondern Kunstwerke gehören eben als "schönes Spiel" in eine Sphäre jenseits des realen Lebens, des Alltags, wenn man so will. Schillers "Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst" drückt es aus. Eher könnte ich mich mit dem Kriterium "Wahrhaftigkeit" anfreunden. - Ich hüte mich, in der Kunst, speziell in der Musik, nach (transzendenten) Wahrheiten zu suchen. Frage einen Konzertbesucher, was er an Wahrheiten mitnimmt. Nein, in der Kunst geht es ( ging es zumindest lange) um Schönheit. Darum ist hier auch nicht die Ethik, sondern die Ästhetik die angemessene Kategorie. "La musique n'est rien que la musique" (Etienne Barilier). Das schließt nicht aus, daß ein Hörer sich erhoben, sogar erleuchtet fühlen kann. So gesehen hat er sogar ein "Wahrheitserlebnis". Nur intersubjektiv mitteilbar ist es nicht.
 
Wenn Schweissperlen auf die Tasten tropfen mache ich die Augen zu. Aber ich denke, es lässt niemanden kalt, wenn ein gut aussehender Pianist oder eine Pianistin auch visuell zu bestechen vermögen. Natürlich, die Kunst steht im Vordergrund, falls man nicht ein totaler Banause ist, und der visuelle Eindruck bildet eher die Kulisse, die zusätzlich zu untermalen vermag, oder eben auch nicht.

Olga Scheps, und um sie geht es in diesem Thread, konfrontiert den Zuhörer mit ihrer Persönlichkeit, wie jeder andere Pianist dies auch tut. Wenn sie ihrem Publikum zu gefallen vermag, und ich mag ihre Art, ihre Offenheit und ihre für mich ernsthafte Auseinandersetzung in ihren Interpretationen, dann darf sich sich glücklich schätzen, ein Publikum gefunden zu haben. Alleine darum geht es.

Wirklich objektive Kritierien für die Beurteilung dürften kaum aufzustellen sein. Es gibt eine schweizerische Klassik-Hörsendung, in welcher verschiedene Interpreten ein und desselben Stückes einander gegenüber gestellt werden. Mehrere berufene Kritiker äussern dann ihre Meinung. Das ist sehr lehrreich und schult die eigene Wahrnehmung, da man lernen kann, auf Nuancen zu achten, die zuvor nicht bewusst wahrgenommen wurden.

Insofern steht vor der Beurteilung die Notwendigkeit, das eigene Hören zu schulen. Die Frage stellt sich dabei, wie es denn geschult werden könnte. Ansonsten aber ist es allgemein oft so, als würde ein Farbblinder die gelben Kornfelder und blaue Kornblumen eines Van Gogh beurteilen wollen.

Bei Konzertpianisten mit weitgehend technisch perfektem Spiel mag man dann Punkte vergeben wollen und einen Wettbewerb initiieren, wenn einem danach ist. Genauso legitim ist es aber auch, sich einfach der Musik hinzugeben, die dem eigenen Gefühl am besten entspricht.

Ich selbst trenne die Musik nicht vom Interpreten und vom Komponisten. Diese bilden einen Dreiklang. Gefällt mir die Komposition nicht, mag auch der begnadetste Interpret dieses Manko nicht zu beseitigen. Mich berührt Olga bei einem Rachmaninov oder Chopin, weil ihre Persönlichkeit für meine sehr subjektive Welt den Character dieser Komponisten auffängt und ich diese Musik liebe. Es ist dann halt zum Beispiel Chopin, der durch das Medium Olga zu mir spricht. Und ich erlebe beide in mir über die Musik. Und öffne ich die Augen, kann ich zwar Chopin nicht sehen -- sein letztes Foto ist eher gruselig -- aber doch einen imaginierten chopinschen Geist und seine Lebenskraft im Ausdruck einer Olga, oder auch eines anderen Interpreten.

Das heisst, dass ich es zulasse, dass Komponisten und Interpreten "sprechen" und dass ich, wenn ich offen bin, in jeder Interpretation auch Perlen finden kann, die einem anderen Interpreten an dieser Stelle vielleicht fehlen. Und darin liegt doch auch das Wesen guter Komposition, dass sie niemals langweilig wird, dass sie sich geradezu erst entfalten kann durch die Differenziertheit unterschiedlichen Ausdrucks.

Schätzen wir einen Rosengarten nicht gerade deshalb, weil jede Rose anders ist und so überhaupt das Kunstwerk Rosengarten entsteht?

Es ist also eher eine Frage, wie man ganz persönlich Olga in bestimmten Phasen ihres Spiels empfindet, als durchlässig oder verschlossen, als reif oder tastend, als sich bemühend oder fliessend, als reich ausschüttend oder vornehm zurückhaltend. Und wer einen Künstler nicht mag, der ist ja nicht gezwungen, ihn oder sie über sich ergehen zu lassen.

Ein wahrer Künstler gibt seine Seele. Ein guter Zuhörer ist durchlässig und vorurteilsfrei. Nebensächlichkeiten vermag er zu erkennen und wird diesen kaum Aufmerksamkeit schenken. In jedem Falle aber gebührt jedem Künstler Respekt.
 
Besten Dank für diesen fundierten, gedankenreichen und angenehm unaufgeregten Beitrag! Zum Thema "Schulung des Urteilsvermögens". Die "richtige" Interpretation gibt es nicht. Das liegt vor allem daran, daß gerade Musik erst im Bewußtsein des Hörers - mit allen seinen nicht übertragbaren Voraussetzungen - zur Existenz kommt. Nützlich ist es, möglichst viele Interpretationen zu hören. Dann mag sich vielleicht das Gefühl einstellen: "die ist es". - Die Werke verändern sich ja auf geheimnisvolle Weise mit uns und unserem Lebensalter, vielleicht auch mit unserem persönlichen Erleben. Jedenfalls die wirklich zeitlosen tun das.
Der Interpret als Medium. - Ich denke, so sehen sich die großen Künstler allesamt: dienend und vermittelnd. Sie müssen dazu selbst von der Musik ergriffen sein und müssen trotzdem stets die Kontrolle behalten. Das eben ist das Schwere.
"Ein wahrer Künstler gibt seine Seele". So ist es, und wir müssen ihm das unbesehen glauben und ihm dankbar sein - "durchlässig und vorurteilsfrei". Und erst danach können wir abwägen und schließlich den einen mehr als den anderen mögen. Aber auch im wirklichen Leben tun wir das ja ständig im (freien) Umgang mit anderen.
 
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Aber auch im wirklichen Leben tun wir das ja ständig im (freien) Umgang mit anderen.

Man muss sicher allerdings mehr und mehr fragen, ob Menschen wirklich gelernt haben, zuerst einmal ohne Scheuklappen auf andere zuzugehen, oder ob jeder für sich, und alle in ihren Gruppen, nur in Blasen leben.

Wenn schon alles Blase ist, dann sollte es wenigstens eine sehr angenehme sein...)

Ich frage mich, ob das Musizieren, ernsthaft ein Instrument zu lernen und aufmerksam zuzuhören, Wege sind, um zumindest Blasen ein wenig transparenter zu machen.

Das grosse Glück eines Musizierenden ist, dass es manchmal gelingt, über die eigenen Begrenzungen hinaus zu wachsen. Und als Zuhörer einem mitreissenden Live-Vortrag zu folgen hat etwas ungemein Erhebendes und Verbindendes. Ich denke also schon...Musik kann Magie sein.
 
Es geht um intensives Leben und Erleben. Ein Weg dahin ist die Teilhabe an großer Kunst und Kunstfertigkeit. Unbefangenheit, Vorurteilsarmut (-freiheit gibt es wohl kaum) und Offenheit sind die Bedingungen. Man könnte auch einfach von Mut sprechen. Diesen Mut hatten wir als Kinder, dann kamen die Gebote, Verbote, Tabus... Mit viel Mühe gelingt es im besten Falle, wieder ein Zipfelchen dieses Mutes zu erlangen. Ich denke, dazu ist ein gewisses Lebensalter Voraussetzung. Man darf überhaupt nur älter werden, um immer freier zu werden. Und gelassener. Das heißt auch, die anderen so zu lassen, wie sie sind. Kunst kann das Leben nicht ersetzen, man kann ihr, wie auch der Literatur, keine Anweisungen entnehmen. Aber Sie sagen das Wichtigste: sie kann dazu verhelfen, über die eigene Begrenztheit (für Momente) hinauszuwachsen. Verzaubert zu werden. Das hat sie mit der Liebe gemeinsam. - Die großen Musiker lassen die Werke lebendig werden. Sie schenken uns viel mehr, als wir mit dem Kauf eines Tickets erworben zu haben glauben .
 

Le style c'est l'homme"
"Ein wahrer Künstler gibt seine Seele" - Man kann für "Seele" auch "Persönlichkeit" einsetzen, was womöglich eher greifbar ist. Wie immer gilt auch hier: niemand kann mehr geben. als er hat. Klavierspiel kann im Grunde jeder lernen - mehr oder weniger vollkommen. Jenseits des Gelernten, Erlernbaren beginnen die Unterschiede, die durchaus als Rangunterschiede bezeichnet werden können. Ein Kriterium ist es sicher, wenn ein Künstler sich über Jahrzehnte hält, stets verläßlich ein großes Publikum anzieht. Das erreicht keiner mit bloßer Akrobatik oder quasi priesterhaftem Getue - um nur zwei Muster zu nennen. - Der Fehler vieler berufsmäßiger Kritiker besteht darin, das (Massen-) publikum für dumm, oberflächlich und leicht verführbar zu halten. Sich selbst dagegen für überlegen im Urteil oder gar im Besitz der unumstößlichen Wahrheit. - Man sollte immer weniger Kritiken lesen.
 
Ein Kriterium ist es sicher, wenn ein Künstler sich über Jahrzehnte hält, stets verläßlich ein großes Publikum anzieht. Das erreicht keiner mit bloßer Akrobatik oder quasi priesterhaftem Getue - um nur zwei Muster zu nennen.

Stimmt. Richard Clayderman und André Rieu sind der beste Beweis dafür. Null Akrobatik, null Spiritualität, aber ein riesiges Publikum seit Jahrzehnten.

Grigory Sokolov war hingegen trotz frappierender Virtuosität und hohepriesterlicher Marotten 30 Jahre lang nur ein Geheimtipp, den niemand kannte und der nur in kleinen Sälen oder mit Orchestern aus der zweiten Reihe aufgetreten ist. Den kann man als Künstler doch unmöglich ernst nehmen!
 
Hallo, Mick. Es ist immer wieder amüsant, wenn auch auf die Dauer eher langweilig, wie Du alles mögliche zu einem ungenießbaren Brei zusammenrührst. Eben dachte ich noch, wir reden hier über bedeutende Pianisten - da kommen mir plötzlich ein Clayderman und ein Rieu (die ich nicht kenne und auch nicht kennenlernen werde) entgegen. Und immer diese schwer erträgliche und schwer verständliche Aggressivität - bei dünner argumentativer Basis.. - Aber nun ist es auch genug. Ich warte lieber auf Diskussionspartner, die wirklich etwas zu sagen haben.
 
Viele halten Grigory Sokolov für den besten lebenden Pianisten, und das schon seit vielen Jahren. Geheimtipp?

Übrigens: Jeder dürfte da wohl seine eigene Hitliste führen. :-)
 
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da kommen mir plötzlich ein Clayderman und ein Rieu (die ich nicht kenne und auch nicht kennenlernen werde) entgegen
Beide sind in den Medien und der Öffentlichkeit bestens bekannt, jeder auf seine Weise. Besonders Rieu will und kann die Massen begeistern. Ihm geht es darum, verschiedenste Emotionen der Massen in kürzester Zeit zu wecken. Es gelingt ihm vielfach, und seine Konzerte in großen Hallen bzw. Freibereichen (z.B. Marktplatz in Maastricht, seiner Heimatstadt) sind lange vorher ausverkauft. Rieu ist allerdings kein Pianist, sondern Geiger und Chef/Dirigent seines eigenen Orchesters, mit dem er erfolgreich durch die ganze Welt zieht.
 
Hallo, Mick. Es ist immer wieder amüsant, wenn auch auf die Dauer eher langweilig, wie Du alles mögliche zu einem ungenießbaren Brei zusammenrührst.

Es ist offensichtlich nicht jedem gegeben, Ironie zu erkennen. ;-)

Aber jede Ironie hat einen wahren Kern. Wenn ein Pianist sich beispielsweise für neue Musik interessiert und diese auch aufführt, wird er niemals große Säle füllen. Trotzdem kann er ein großer Künstler sein. Pierre-Laurent Aimard ist so ein Beispiel - er hat bis zu seinem 50. Lebensjahr fast ausschließlich Neue Musik aufgeführt, und zwar auf allerhöchstem Niveau. Selbstverständlich hat er damit nicht regelmäßig die großen Säle gefüllt. Ist er deshalb kein großer Pianist?

Um große Säle zu füllen, muss man auch viel Glück haben und manchmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Als Kriterium für den Rang eines Künstlers taugt das eher nicht. Das genau sollte der etwas absurde Vergleich mit Clayderman und Rieu deutlich machen.

Viele halten Grigory Sokolov für den besten lebenden Pianisten, und das schon seit vielen Jahren. Geheimtipp?
Seit vielen Jahren, ja. Ungefähr seit der Jahrtausendwende, um genauer zu sein. Aber den Tschaikowsky-Wettbewerb hat er schon 1966 gewonnen (als 16jähriger). Spätestens seit 1980 konnte er frei reisen und tat dies auch - trotzdem war er nicht berühmt und spielte zumindest im Westen nicht in großen Sälen und nicht mit Spitzenorchestern. Und das lag nicht an der Qualität seines Klavierspiels; es gibt genügend Live-Aufnahmen aus der Zeit, die das beweisen. Er war lange ein Geheimtipp - nichts anderes habe ich geschrieben.
 
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Es ist offensichtlich nicht jedem gegeben, Ironie zu erkennen. ;-)

Aber jede Ironie hat einen wahren Kern. Wenn ein Pianist sich beispielsweise für neue Musik interessiert und diese auch aufführt, wird er niemals große Säle füllen. Trotzdem kann er ein großer Künstler sein. Pierre-Laurent Aimard ist so ein Beispiel - er hat bis zu seinem 50. Lebensjahr fast ausschließlich Neue Musik aufgeführt, und zwar auf allerhöchstem Niveau. Selbstverständlich hat er damit nicht regelmäßig die großen Säle gefüllt. Ist er deshalb kein großer Pianist?

Um große Säle zu füllen, muss man auch viel Glück haben und manchmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Als Kriterium für den Rang eines Künstlers taugt das eher nicht. Das genau sollte der etwas absurde Vergleich mit Clayderman und Rieu deutlich machen.


Seit vielen Jahren, ja. Ungefähr seit der Jahrtausendwende, um genauer zu sein. Aber den Tschaikowsky-Wettbewerb hat er schon 1966 den gewonnen (als 16jähriger). Spätestens seit 1980 konnte er frei reisen und tat dies auch - trotzdem war er nicht berühmt und spielte zumindest im Westen nicht in großen Sälen und nicht mit Spitzenorchestern. Und das lag nicht an der Qualität seines Klavierspiels; es gibt genügend Live-Aufnahmen aus der Zeit, die das beweisen. Er war lange ein Geheimtipp - nichts anderes habe ich geschrieben.
mich erinnert dies alles an die sinnlosen ewigen Diskussionen mit Dreiklang über Lang Lang, hat Dreiklang einen Zwillingsbruder?:schweigen::-D;-)
 

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