Noten in professionellen Konzerten

Auch in der Kammermusik, wo das Klavier nur als Begleitteppich fungiert, brauchts keine Interpretation, da langt auch die Melodie.

In welcher Kammermusik fungiert das Klavier denn als Begleitteppich? Im überwiegenden Teil der Kammermusik ist das Klavier mindestens gleichberechtigt; in vielen Fällen ist es de facto das Hauptinstrument.

Und selbst, wenn das mal nicht der Fall ist - auch eine wenig komplexe Begleitung will gut interpretiert werden. Nichts ist schlimmer als ein Pianist, der sich an einen Solisten passiv dranhängt anstatt ihn zu führen.
 
In welcher Kammermusik fungiert das Klavier denn als Begleitteppich? Im überwiegenden Teil der Kammermusik ist das Klavier mindestens gleichberechtigt; in vielen Fällen ist es de facto das Hauptinstrument.

Und selbst, wenn das mal nicht der Fall ist - auch eine wenig komplexe Begleitung will gut interpretiert werden. Nichts ist schlimmer als ein Pianist, der sich an einen Solisten passiv dranhängt anstatt ihn zu führen.

Du hast mich jetzt etwas mißinterpretiert, oder ich hab es mißverständlich ausgedrückt:

Ich meine in Kammermusik wo des Klavier als Begletteppich fungiert
 
Henry, bleib Du mal bei Deiner Stimmerei, das kannst Du sicherlich gut. Bei anderen Themen bewegst Du Dich gerne mal außerhalb Deines Kompetenzbereichs.
 
Das IPAd Problem lässt sich ganz gut lösen, wenn man die Blätterfunktion an eine bestimme Grimasse koppelt.
Diese Funktion halte ich für eine schräge Idee. Wenn ich Grimassen sehen will, kann ich doch Loriot schauen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es künftig Noten-Apps geben wird, die dem Spiel des Pianisten lauschen und dann an der richtigen Stelle umblättern.
 
Viele interessante Antworten bisher, danke!

Ich gehe übrigens davon aus, dass in Konzerten, bei denen Noten auf dem Notenständer stehen, in der Regel die Noten nicht abgespielt werden, sondern eher einer psychologischen Absicherung dienen. Vermutlich wissen professionelle Pianisten ganz genau, auf welche Stelle auf der entsprechenden Seite sie sofort schnell schauen müss(t)en, sobald sich eine Gedächtnislücke anbahnt. Wenn dies so ist, dann kann gerade deshalb tiefer in die Musik eingetaucht werden, weil das Gehirn teilweise entlastet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:



Naja, auch beim eigenhändigen Blättern kann so einiges passieren:

 
Ich komme gerade von einem Konzert mit Andrei Gawrilow.
Begonnen hat er mit 5 Präludien und Fugen aus dem WTC I. Sogar das berühmte C-Dur-Präludium hat er nach Noten gespielt! Die folgenden "Bilder einer Ausstellung" und nach der Pause die 8. Sonate von Prokofjew konnte er dann aber doch auswendig.
 
Ich komme gerade von einem Konzert mit Andrei Gawrilow.
Begonnen hat er mit 5 Präludien und Fugen aus dem WTC I. Sogar das berühmte C-Dur-Präludium hat er nach Noten gespielt! Die folgenden "Bilder einer Ausstellung" und nach der Pause die 8. Sonate von Prokofjew konnte er dann aber doch auswendig.
Ist halt Russe. Das Russenzeug aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert klimpern die ja ungefähr seit sie 5 sind jeden Tag, während Bach dort unterrepräsentiert ist. Insofern nicht erstaunlich.
 
Ich bilde mir ein, ich spiele schöner, wenn ich auswendig spiele.

A propos umblättern: in meinem letzten Open-Air hatte mir der Wind mal umgeblättert, natürlich an der unpassenden Stelle. In meinem nächsten Open-Air (23.06.24 wieder auf dem Dorf) werde ich deshalb nur Stücke nach Noten spielen, die ohne umblättern gehen, also nur zwei Seiten, mit Wäscheklammern festgemacht. - Den Rest des Programms fast ganz auswendig.

Für eines der Stücke spiele ich die ersten zwei Seiten nach Noten, die letzten zwei Seiten auswendig. Das Stück ist es mir auch nicht wert (in the mood), dass ich es komplett auswendig lernen wollte.

Viele Grüße, mal mit und mal ohne Noten

Walter
 
Als Zuhörer hab ich den Eindruck es gibt einen Unterschied ob jemand „mit“ oder „nach“ Noten spielt. Sie hier z.B. spielt eindeutig „mit“ Noten. Wen das stört kann ich nicht verstehen.

 
Das man das angeblich hört finde ich lässt sich doch durch den Unterschied oben vielleicht erklären. Sonst dürfte man wie @rolf bereits meinte keine Aufnahmen mögen, die nicht explizit Livemitschnitte von ausschließlich auswendig spielenden Pianisten sind.

Tendenziell würde ich erwarten, dass man so wie man sich wohlfühlt am besten spielt. Jemand der aus Angst vor Gedächtnislücken mit angezogener Handbremse spielt wird hoffentlich in seinem Vortrag kaum als ansprechender empfunden werden als jemand, der mit Noten völlig gelöst spielen kann.
 
A propos umblättern: in meinem letzten Open-Air hatte mir der Wind mal umgeblättert
Ja, kenne ich auch.
Der Chor sang "My heart will go on" aus dem Titanic-Film, ich begleitete am Klavier, und während des Liedes kam Wind auf und es fing an zu regnen, aber wir zogen das durch. So schnell hin- und hergeblättert hab ich glaub ich noch nie :-D Gab Sonderapplaus des Publikums.
 

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