Nochmal: Checkliste KL-Suche

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5. März 2012
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Hallo Ihr Lieben,

nachdem es hier einen Entwurf einer Checkliste für die Bewertung eines Klavierlehrers gibt, möchte ich auch einen Selbst-Check für angehende Klavierschüler bzw. deren Eltern anregen.

Klavierspielen ist sehr vielseitig, und man kann meiner Meinung nach nicht alles gleichzeitig machen. Sicher gibt es universelle Grundfertigkeiten, die man zunächst vermitteln muss, aber ab einer gewissen Stufe denke ich, dass man Schwerpunkte setzen muss. Diese Schwerpunkte zu kennen (oder wenigstens zu ahnen) ist bei der Auswahl eines Lehrers sicher hilfreich.

Die Klavierlehrer hier rufe ich auf, das zu kommentieren.

Typ A: Ich möchte mich intensiv mit der klassischen Klavierliteratur auseinandersetzen, d.h. die Werke spielen und verstehen.

Dann halte ich präzise Notenkenntnis und saubere Technik für essentiell, dazu Formenlehre und etwas Kenntnis in Musikgeschichte, denn daraus leitet sich letztlich die Interpretation her. Harmonielehre ... naja, ich halte sie generell für sehr wichtig, aber ich könnte jetzt nicht konkret benennen, inwiefern sie mir beim Literaturspiel wirklich fehlt.

Typ A muss aber akzeptieren, dass er 90 Prozent seiner Zeit am Klavier mit reinem Üben verbringt, dass er Wochen oder gar Monate braucht, um sein Repertoire um ein Stück zu erweitern und wenn er es dann nicht pflegt, gerät es in Vergessenheit und ist irgendwann nicht mehr vorspiereif. Man muss schon das Üben selbst mögen (was durchaus möglich ist); man spielt eben eher für sich selbst.

Typ B: Ich möchte mich spontan ans Klavier setzen und "mal was spielen", z. B. abends zu Hause zur Erbauung aller. Außerdem möchte ich mit meiner Familie auch singen (Weihnachten naht!) und dabei begleiten.

Ich denke, dann sollte man Improvisation und Prima-Vista-Spiel in den Vordergrund stellen. Hier haben meiner Ansicht nach Harmonielehre und Gehör allerhöchste Priorität. Technik/Fingerfertigkeit sind mit Sicherheit erstrebenswert, aber wenn ich komplizierte Figuren spiele, aber die Harmonien bzw. der Satz blöd sind ist das schlimmer als wenn ich mich von vornherein auf einfache Patterns beschränke und dafür harmonisch korrekt spiele. Für die Liedbegleitung sollte man zudem in der Lage sein, nach Lead Sheet oder Gehör eine Begleitung zu den vorgegebenen Harmonien spontan zu spielen.

Auch hier muss man üben, aber eben nicht konkrete Stücke, d.h. wenn einem nach spielen ist, kann man auch mal spontan (seinem Level entsprechend) loslegen. Jedenfalls stelle ich mir das in meiner Naivität so vor; ich selbst kann es leider leider nicht.


Weitere Typen sind sicher denkbar. Mir ist die Unterscheidung wichtig, weil ich selbst für Typ A ausgebildet wurde und mein Klavierhobby nun erstens an der Familie vorbeigeht, weil ich immerzu übe und selten was Neues zum Besten geben kann, und zweitens ich auch selbst, wenn ich zur eigenen Erbauung spielen möchte, eben auf mein Repertoire beschränkt bin.

Oder gibt es vielleicht doch die universelle Klavierschule, die alles gleichermaßen berücksichtigt?

Viele Grüße und einen schönen Start in den Tag wünscht
- Karsten
 
Hallo Karsten,
warum trennst du das Klavierspielen in zwei Typen auf? Für mich ist klar, dass man in einem guten Unterricht beides lernen sollte. Also sowohl klassische Stücke nach Noten, an denen man lange übt, als auch Vom-Blatt-Spiel, Lied-Begleitung nach Akkorden und (was allerdings, zugegeben, im klassischen Unterricht seltener vorkommt) ein wenig Improvisation. Ist doch eigentlich kein Entweder-Oder, oder wie siehst du das?
Liebe Grüße
Zoel
 
Ich würde sagen, B ist eine Erweiterung von A, denn um seine Finger entsprechend sinnvoll gebrauchen zu können, ist das Üben von Literatur unumgänglich. Ich denke, in den üblichen 45 Minuten Klavierunterricht pro Woche ist es schwierig, alles unterzubringen. Also Gehöbildung, Harmonielehre, Musikgeschichte, Blattspiel, Begleitung, Prima-Vista-Spiel, dann vielleicht noch Übungen zum Auswendigspiel und Literatur. Man kann sicher immer wieder etwas davon ansprechen und behandeln, aber nicht mit solcher Regelmäßigkeit bzw. Intensität, Ausführlichkeit, Tiefe... Oder schafft das hier jemand? Wenn du die Dinge aus Typ B lernen willst, such dir doch einen Lehrer, der Unterrichtspraktisches / Schulpraktisches Klavierspiel unterrichtet! Oder sag deinem KL, dass du den Schwerpunkt dahingehend verlagern möchtest. Gar keine Literatur mehr zu spielen halte ich aber, wie du schon sagst, nicht für sinnvoll...
 
Ist doch eigentlich kein Entweder-Oder, oder wie siehst du das?
Naja, schön wäre, beides zu können, aber die Anforderungen sind schon in einem gewissen Maße orthogonal, d.h. ich kann das eine können und trotzdem im anderen schwach sein:
  • Ganz grob ist beim häuslichen Kinderbegleiten das Durchkommen im Takt und mit den richtigen Harmonien das allerwichtigste, alles weitere ist Kür. Wenn ich nicht durchkomme, kann, ja muss ich Töne weglasse (auch das will gelernt sein). Auch Artikulation, Stimmen herausarbeiten, Anschlagkultur, schnelle Läufe sauber gespielt - alles nice to have, es zählt das spontane Erleben. Traumzauberbaum aufschlagen und auf Wunsch der Kinder losspielen mit Erkennungseffekt - das wär's. Üben eines konkreten Stücks ist keine Option, weil, bis ich es dann kann, ist doch wieder Ritter Rost angesagt. Was nicht heißt, dass man nicht üben muss, aber eben "universell" statt am konkreten Stück.
  • Beim Literaturspiel sind hingegen Notentreue und schönes Spiel essentiell. Und wenn das noch nicht klappt, ist üben angesagt. Es gibt einzelne Stellen, wenige Takte, da hab ich schon viele Stunden mit zugebracht. Und die haben mich beim Kinderbegleiten keinen Schritt weitergebracht.
Aus meiner Sicht sind die beiden Dinge getrennt zu betrachten, man kann beides wollen, muss dann aber auch bei beiden Kompromisse eingehen. Jedenfalls als Berufstätiger mit begrenzter Übezeit. Ich arbeite seit einiger Zeit an den Papillons von Schumann, und bis zum Vorspiel im Dezember wird mein Mark Levine jedenfalls liegenbleiben müssen.

Ciao
- Karsten
 
Wenn du die Dinge aus Typ B lernen willst, such dir doch einen Lehrer, der Unterrichtspraktisches / Schulpraktisches Klavierspiel unterrichtet!
Ja, genau das werde ich nach meinem aktuellen Projekt tun. Einen Lehrer suchen, der auf diese Dinge ausgerichtet ist.

Und genau darauf wollte ich mit meinem Post hinaus: Wer selbst mit Klavierspielen anfängt oder es seinem Kind ermöglichen möchte, sollte meiner Meinung nach schon wissen, ober er Typ A oder B sein möchte (kann man später ändern, klar) und das bei der Lehrersuche berücksichtigen. Gerade als (berufstägiger) erwachsener Späteinsteiger mit begrenzter Zeit kann es meiner Meinung nach sinnvoll sein, die Gehörbildung und Harmonielehre vor die Fingerfertigkeit zu stellen. Im Extremfall erstmal nur Kadenzen üben (und verstehen, und Progressionen heraushören oder Vorstellungen davon spielen) könnte eine Variante sein. Der typische, klassisch ausgebildete Klavierpädagoge wird das von sich aus eher nicht tun. Dies mit dem gewünschten Lehrer vorab zu besprechen ist sicher sinnvoller, als nachher den Lehrer zu verbiegen. Und wer ohne Klärung dieses Themas in einen Klavierunterricht stolpert, wird vermutlich beim Literaturspiel landen und zu wenig freies Spiel lernen.

Ciao
- Karsten
 
Hallo Karsten,

In meinem Unterricht (rein klassisch) werden schon alle diese Bereiche abgedeckt und ich finde das auch ganz nützlich.

Wer gut Prima Vista spielt und fundierte Kenntnisse der Harmonie hat, kann auch schwerere Stücke schneller einüben - um gut Prima Vista spielen zu können, braucht man ein gutes Klangvorstellungsvermögen (Gehörbildung) und auch ein gutes Verständnis für Harmonie. Mit Improvisation und Liedbegleitung schult man die praktische Anwendung von Musiktheorie und gleichzeitig das Gehör. Jede dieser Fertigkeit leistet somit einen Beitrag zur Verbesserung der anderen - vielleicht kommt man anfangs nicht so schnell voran, dafür tut man sich später um so leichter.

Ich habe zwar 90 Minuten Klavierunterricht in der Woche, aber auch bei Schülern, die nur 45 Minuten Unterricht nehmen, werden all diese Bereiche abgedeckt. Es ist ja schließlich nicht so, dass man sich jede Unterrichtseinheit mit allem beschäftigt - Prima Vista Übungen macht sowieso jeder zu Hause, hin und wieder wird dann auch im Unterricht Prima Vista gespielt (meist vierhändig mit KL), auch Improvisation wird zum Großteil zu Hause geübt, nachdem man mal gewisse Grundlagen gelernt hat und oft wird das verbunden mit irgendwelchen technischen Übungen oder mit Übungen zum Transponieren. Musikgeschichte und Stilkunde fließen mit den jeweiligen Repertoirestücken in den Unterricht ein - oft bekommen wir aber auch Literaturtips oder Links mit Einspielungen bestimmter Werke, die wir uns anhören sollen.

LG, PP
 
...gibt es eigentlich irgendeinen Grund, die lieben Kleinen nicht schön zu begleiten wenn sie singen?...
Ja, lieber Rolf. Die Zeit der meisten freizeitklavierspielenden Väter dürfte begrenzt sein, so auch meine.

Ich habe doch nicht gesagt, dass schönes Spiel unwichtig und nicht erstrebenswert ist. Aber: Wenn ich die richtigen Harmonien nicht raushöre und ewig rumprobiere und mit den Harmoniewechseln nicht nachkomme, wird es definitiv nix mit dem gemeinsamen Singen. Wenn ich aber statt toller Begleitpatterns einfach nur mit Dreiklängen in Grundstellung begleite, isses nicht besonders schön, aber man kann trotzdem Spaß haben. Bei begrenzter Zeit würde ich deshalb erstmal Gehörbildung und Harmonielehre nach vorne stellen. Für mich selbst kommt ja hinzu, dass ich die Technik für einigermaßen "schönes" Spiel durchaus habe und mir tatsächlich "nur" die Gehörbildung fehlt.

Vielleicht hatte ich als Kind einen sch... Unterricht, der sehr stark auf das Spielen nach Noten ausgerichtet war. Vielleicht lags auch an mir, dass ich Improvisiation und Prima Vista nie praktiziert habe. Vielleicht sind zumindest die KL im Forum wirklich alle so toll, dass sie ihren Schülern alles von Klassik bis Jazz parallel beibringen. Vielleicht sind auch die Schüler so toll, dass sie täglich 2-3 Stunden üben und deshalb das alles gleichzeitig auf die Reihe kriegen. Dann ist mein Vorschlag, dass sich Klavieranfänger ihren Lehrer auch anhand ihrer eigenen Ziele aussuchen sollen, natürlich nutzlos.

Für wahrscheinlicher halte ich es allerdings, dass ein nebenbei unterrichtender Jazzer eher mehr Gehörbildung machen und auf Skalen und Akkordprogressionen herumreiten wird, während ein diplomierter Klavierpädagoge, der vielleicht auch konzertiert, wohl eher auf das Spielen gehobener Literatur hinarbeiten wird. Letzteres habe ich selbst erlebt, und so was wie das Erkennen von verminderten oder übermäßigen Akkorden oder Dominantseptakkorden oder eines Trugschlusses etc.) _kam_ _nicht_ _vor_. Begleitpatterns - Stride, Alberti, keine Ahnung, was es da gibt, ich habs ja eben nicht gelernt - Fehlanzeige. Und jetzt erzählt mir nicht, an einer heutigen Musikschule oder bei der typischen russischen Klavierlehrerin ist so was bei und wenn nicht ist sie automatisch schlecht. Nein, sie hat einen anderen Fokus. Und wenn der einem nicht passt, sollte man _aktiv_ den Jazzer suchen und auswählen.

Mal ganz plastisch: Rolf und Hasenbein, ich schätze Euerer beider Beiträge in diesem Forum sehr. Und wenn ich die Wahl hätte, Unterricht bei einem von Euch zu bekommen, würde ich mir überlegen, wo ich hinwill und je nachdem, was rauskommt, wäre klar, wen ich wählen würde.

Ciao
- Karsten, der _dilettant_ :)
 
Ja, lieber Rolf. Die Zeit der meisten freizeitklavierspielenden Väter dürfte begrenzt sein, so auch meine.
ich verstehe immer noch nicht, warum einfache bis einfachste Begleitmuster nicht schön (also mit schönem Klang) gespielt werden sollen, wenn die lieben Kleinen beim singen begleitet werden - - - oder anders gesagt: egal was man spielt, gibt es keinen Grund, auf guten Klang zu verzichten. ;):) (und dafür braucht man eigentlich keine Checklisten über Schüler und Lehrer usw.)
 
Ich spiele erst seit einem halben Jahr mit Lehrer, aber mir hat das Kinderbegleiten unheimlich viel gebracht. Es ist (da ich blutige Anfängerin bin) noch nicht schön und enthält viele Fehler, aber der Zwang im Tempo weiterspielen zu müssen bringt mich im Klavierspiel ganz schnell viel weiter. Ich kann Akkorde schneller greifen und wechseln und auch die richtigen Stücke hab ich durch dieses Training viel schneller drauf. Ebenso hilfreich ist das Prima-Vista-Spiel, wobei man hier nicht den Zwang hat im Tempo weiterspielen zu müssen (und außerdem spiele ich hier auch etwas anderes als Akkorde).
 

Ich denke auch, dass man bei der Suche immer genau wissen sollte was man gerade genau braucht, würde die Schüler allerdings nicht in Kategorien einteilen. Oft ändern sich ja auch die Bedürfnisse. Jeder KL hat ja auch seine besonders starken und auch eher schwächeren Bereiche, so dass auch deshalb manchmal ein Lehrerwechsel angebracht ist.
Was man vorher gut überlegen kann ist folgendes:
-Was möchte ich in welchem Zeitfenster erreichen? (z.b. Aufnahmeprüfung/Grundlagen lernen...)
-Was bin ich bereit zu investieren? (zeitlich und finanziell)
-Welche Art von Unterricht benötige ich? (viel vorgegeben/viel Freiraum für Eigenes...)
-Welche Art von Klaviermusik möchte ich spielen? (Amelie usw./Lieder begleiten/rein klassisch...)

Ich weiß ziemlich genau was ich von einem KL erwarte und brauche und habe immer folgendermaßen gesucht:
-Wen gibt es der viele gute Schüler hat?
-Was sagen die Schüler über die jeweiligen KL? (Eigenheiten usw.)
-Wie ist der Eindruck im Konzert des KLs oder auch Klassenvorspiel?
So habe ich eigentlich immer ein gutes Bild über die meisten in Frage kommenden KL bekommen können. Natürlich gab es auch KL, von denen ich nur sehr wenig im Vorfeld erfahren konnte, sie sind dann halt in meiner "Favoritenliste" nach unten gerutscht...
In der Probestunde war es dann meist so, dass der KL geschaut hat ob er sich vorstellen kann mit mir zu arbeiten. Das ist sicher bei vielen anders und die Probestunde dient dann eher dem gegenseitigen Kennenlernen.

Viel schwieriger fand ich es immer den richtigen Zeitpunkt für einen Lehrerwechsel rechtzeitig zu merken. Leider habe ich auch schon zu spät gewechselt und nicht gemerkt, dass es nicht mehr gepasst hat. Grund waren eigentlich immer die auseinanderdriftenden Ziele von mir und meinem KL.

Ergänzung: nicht in Frage kommt für mich:
-ein KL, der selber nicht gut spielen kann
-ein KL, der auf einem Digi oder auch einfachen Klavier unterrichtet
-ein KL, der keine guten Schüler hat
-ein KL, der nach Schema vorgeht
-ein KL, der wahllos jeden nimmt und seine Zeit absitzt
-ein KL, der nicht sofort sieht voran es mangelt
-ein KL, der Heumann, Amelie u.ä. oft spielen lässt. Wenn es ein paar Teenies spielen OK, aber sonst nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Chrissi, danke für Deine Anregungen, die mit Sicherheit ebenfalls hilfreich sind bei der Suche nach dem geeigneten KL. Ich denke auch, dass es u. U. sinnvoll sein, den KL zu wechseln, wenn man bestimmte Teilziele erreicht hat und seine persönlichen Ziele vielleicht neu ordnet.

Meine Typeinteilung war übrigens nicht allzu dogmatisch gemeint, vermutlich würde sich jeder irgendwo zwischen den schematisch dargestellten Extremen einsortieren.

Ciao
- Karsten
 
Ergänzung: nicht in Frage kommt für mich:

-ein KL, der auf einem Digi oder auch einfachen Klavier unterrichtet

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Falls ich irgendwann in meinem Arbeitsleben noch einmal in den Genuss einer angemessenen Bezahlung von Musikschulen und Privatschülern kommen sollte, werde ich über die Anschaffung eines Flügels nachdenken. Solange es aber immer wieder (erwachsene) Schüler/ innen gibt, die wegen ein paar Euro herumknausern und sagen "des isch mir z´teuer", wenn ich auch nur Honorare auf Musikschulniveau verlange (gerade aktuell wieder vorgekommen); solange braucht sich auch niemand darüber wundern, wenn ich ihn statt an einen Flügel an mein "einfaches" Sauter- Klavier setzte. So einfache Zusammenhänge sind das, "Chrissi".
Allerdings hat zum Glück noch niemand die Hochnäsigkeit besessen, sich darüber zu monieren.
 
Hallo musix61,

die Überlegung kann ich nachvollziehen. Die teilweise niedrigen Honorare eines KL scheinen die Anschaffung eines Flügels erstmal nicht zu rechtfertigen. Und letztlich kann man ja mit einem Klavier auch unterrichten, wir hatten doch gerade hier die Diskussion, dass viele Musikschulen auch keine Flügel haben. Insofern ist die Anforderung, der KL müsse einen Flügel haben, vielleicht etwas übertrieben.

Vielleicht ist das mit den schlechten Honoraren aber auch wenigstens teilweise eine selbsterfüllende Prophezeihung. Es soll ja Leute geben, die auch mehr ausgeben für ihren Klavierunterricht. Nur verlangen die dann wahrscheinlich auch mehr, u. a. wahrscheinlich einen Flügel. Ich habe z. B. bei meiner KL-Suche erstmal geschaut, ob eine Ausbildung als Instrumentalpädagoge vorliegt und der Unterricht am Flügel stattfindet. Dass das für 40 Euro im Monat nicht zu haben ist, war mir dann auch klar. Von diesem Marktsegment schließt Du Dich aus, wenn Du am Klavier unterrichtest.

Ciao
- Karsten
 
Falls ich irgendwann in meinem Arbeitsleben noch einmal in den Genuss einer angemessenen Bezahlung von Musikschulen und Privatschülern kommen sollte, werde ich über die Anschaffung eines Flügels nachdenken. Solange es aber immer wieder (erwachsene) Schüler/ innen gibt, die wegen ein paar Euro herumknausern und sagen "des isch mir z´teuer", wenn ich auch nur Honorare auf Musikschulniveau verlange (gerade aktuell wieder vorgekommen); solange braucht sich auch niemand darüber wundern, wenn ich ihn statt an einen Flügel an mein "einfaches" Sauter- Klavier setzte. So einfache Zusammenhänge sind das, "Chrissi".
Allerdings hat zum Glück noch niemand die Hochnäsigkeit besessen, sich darüber zu monieren.
Es gibt sicher auch genug erwachsene Schüler, die bereit sind mehr zu bezahlen. Ich habe z.b. noch nie herumgefeilscht und bis jetzt auch jeden KL angemessen bezahlt. Ich würde das Fehlen eines Flügels übrigens NIE auch nur erwähnen. Vermutlich käme es noch nicht einmal zu einer Probestunde, da ich mich immer vorher gut informiere und die KL bei denen ich bis jetzt Unterricht hatte alle mind. einen Flügel zu Hause stehen hatten. Bis jetzt kam auch auch nie in die Verlegenheit öfters auf einem Klavier meinen Klavierunterricht zu erhalten. Ab und zu war es so, aber äußerst selten. Meist war es meinen KLn dann auch unangenehm, dass es mal nicht ging.
Bei mir wäre es tatsächlich so wie Karsten es beschreibt. Mir ist auch klar, dass ich bei diesen Ansprüchen deutlich mehr als an der Musikschule bezahlen muss. Das ist es mir allerdings wert. Gerade als Erwachsener kann ich es mir leisten anspruchsvoll in jeder Hinsicht zu sein.
Interessanterweise bin ich bei meiner bisherigen Klavierlehrersuche noch nie auf einen KL gestoßen der viele richtig gute Schüler hatte und keinen Flügel hatte. Das kann Zufall sein, muss aber nicht. Ich vermute allerdings, dass es daran liegt, dass ich NIE nach "billig und nah", oder "lieb und nett" gesucht habe, sondern immer nach möglichst erfolgreichen KLn.
 
Um mal musix61 in Schutz zu nehmen: wir wissen nicht, wo er wohnt. Es gibt Gegenden in Deutschland, in denen es nicht möglich ist, viel Geld für Klavierunterricht zu nehmen. Keine Schüler, kein Interesse, kein Geld.

Liebe Grüße

chiarina
 

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