@Ralph_hh: Wurden deine Schwachstellen und Stärken identifiziert und Maßnahmen eingeleitet? Was hast du denn inzwischen gelernt? Welche Stücke spielst du inzwischen annehmbar? Öffentliche Auftritte?
@Ralph_hh du scheinst ja mit deinem KL nicht so recht zufrieden zu sein.
- hat dein KL außer dir andere zufriedene und/oder erfolgreiche Schüler?
- passt es menschlich?
- sind deine Ziele mit dem dir möglichen Übeaufwand in der von dir gewünschten Zeit bei deinem Talent realistisch erreichbar?
- vertraust du deinem KL, daß er dich mit geigneter Literatur zu deinen Zielen begleitet?
Interessante Fragen. Sind das die wichtigen Punkte, wann man mit einem KL zufrieden sein sollte?
Vorweg: So unzufrieden bin ich gar nicht (mehr)… Die Historie war etwas unglücklich. Ich spiele seit Sommer 2017. Ich bin an einer Musikschule und hatte zunächst zu zweit Unterricht mit meiner Tochter. In der Schule stehen zwei einzelne Klaviere in verschiedenen Räumen und eine Menge Keyboards, wir haben also quasi zwangsweise an Keyboards gespielt. Ein No-Go für einen Klavierunterricht. Dämliches Konzept. Ich wollte daher eigentlich nach dem halben Jahr wechseln, aber dann hat meine Tochter aufgehört und seitdem spiele ich dort am Klavier. Der Unterricht für meine Tochter war konzeptlos und untauglich, ich glaub, das hätte jeder Student, jeder klavierspielende Laie besser gemacht. Aber bei mir sieht das anders aus, das was z.B. an der Konzeptlosigkeit bei der Stückauswahl bei ihr gescheitert ist, klappt bei mir gut, ich bringe viele Stücke selber mit. Ich bin 47 und hab immer viel Musik gehört und früher Querflöte gespielt, die Anzahl der Stücke, die ich noch spielen möchte, reicht für drei Leben. Ich hab so ein bisschen den Eindruck, der Lehrer ist damit zufrieden, dass ich selber viel Konzept und Ideen mitbringe, er steht mir bei den Stücken mit vielen Tips zur Seite und das Ergebnis ist brauchbar. Ich bin momentan sehr zufrieden.
Zu den Fragen:
-Andere Schüler gibt es an der Schule, klar, ob die zufrieden sind, weiss ich nicht. Ich kenne die nicht.
-Menschlich passt es sehr gut.
-Ziele… Was für Ziele.. Ich will Klavier lernen, das tue ich. Der Übeaufwand liegt bei ca 1h täglich, mehr ist nicht drin, hab Kinder und bin berufstätig, dafür klappt das aber ganz passabel. Ob die Ziele erreichbar sind, ist, glaube ich, -primär von der Übezeit abhängig und nicht ganz so arg vom Lehrer.
-Öffentliche Auftritte sind kein Ziel und ich hab auch keine. Hab ich in meiner Jugend genug gehabt. Ich spiel gern für mich und freu mich, wenn die Familie mal zuhört.
-Die Begleitung mit geeigneter Literatur… Das ist eine Schwachstelle. Ich hab jetzt zweimal Stücke vage angesprochen, dass ich die mag und dann hab ich die gespielt, obwohl die eigentlich viel zu schwer sind. Kann man anhand der Noten als Anfänger selber schwer abschätzen. Eins habe ich damals abgebrochen, nach 9 Monaten Beethovens türkischen Marsch (nein, nicht der von Mozart) zu spielen ist Blödsinn. Mein letztes Stück war der Chopin Walzer a-moll op. Posthum, der geht sehr gut, ich bin schwer begeistert. Zur Zeit spiele ich den Maple Leaf Rag, der ist grenzwertig, hört sich aber trotzdem schon einigermaßen an. Der KL hat zwischendrin z.B. von Clementi eine Sonatine angeschleppt, das war vom Schwierigkeitsgrad her absolut passend.
-Theorie kommt klar zu kurz, Harmonielehre, was ist das? Aber die Grundlagen dazu habe ich mit der Querflöte gelernt, die Basics sind da.
-Pedal, was ist das? Benutze ich quasi aus eigenem Antrieb und dann frage ich nach, was man bei dem Stück mit dem Pedal macht. Passt auch, was fehlt kann man ja fragen –siehe oben, menschlich passt das.
-Schwachstellen und Stärken? War nie ein Thema im Unterricht. Keine Ahnung. Aber ich weiss, wo ich beim Spielen Schwierigkeiten habe und arbeite dran. Für einen Anfänger kommt die Frage vielleicht auch viel zu früh Schwächen überall, Stärken noch keine J
Die spannende Frage, ob ein anderer KL besser wäre, muss zunächst offen bleiben, denn zum einen bin ich echt bequem, ich hab grad genug Baustellen im Leben… Zum anderen merkt man das vermutlich nicht in einer Probestunde und müsste zunächst kündigen und bei einem neuen KL anfangen. Dazu bin ich im Großen und Ganzen doch zu zufrieden.