Musikschule auch für Erwachsene?

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Just

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26. Aug. 2012
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Nachdem mein Sohn jetzt mit dem Klavierunterricht an der Musikschule angefangen hat, würde mich das Spielen auch reizen :) Ich habe an der Musikschule nachgefragt, ob es auch für Erwachsene Kurse geben würde ....gibt es.
Sind die städtischen Musikschulen eigentlich hauptsächlich auf Kinder + Jugendliche ausgerichtet oder ist das bunt gemischt? Hat da jemand Erfahrungen?
 
Hallo Just

Bei uns an der Musikschule Konservatorium Zürich kostet der Unterricht für die stadtzürcherischen Kinder/Jugendlichen bis 20 Jahre pro Semester CHF 915 (ca. 757 Euro) für wöchentliche Lektionen von 50 Min. Ich nehme an, dass dieser Unterricht subventioniert wird. Also ist der Musikunterricht schon hauptsächlich für diese Zielgruppe gedacht.

Nicht in der Stadt wohnhafte Kinder/Jugendliche und Erwachsene zahlen das Doppelte.

Oder meinst Du, ob Erwachsene zusammen mit Kindern unterrichtet werden (Elternteil/Kind)? Das ist vermutlich möglich, ganz sicher kann ich es nicht sagen.

Wie es in anderen Städten gehandhabt wird, würde mich auch interessieren...

Lg, Nessie
 
An den 3 MS, an denen ich unterrichte, werden Erwachsene recht unterschiedlich "behandelt": Eine MS erhebt einen Erwachsenenzuschlag und nimmt wenig Rücksicht auf die Belange Erwachsener (beispielsweise sind, wenn diese außerhalb der Ferien in Urlaub fahren, die ausfallenden Stunden futsch)
An der anderen MS hat man bereits insofern auf die demographische Wandlung reagiert, dass dort spezielle Angebote wie 10er- Karten- Unterricht bestehen.
...Und MS Nr.3 gerät leider immer mehr zum Dutzi-Dutzi- Kindergarten mit "Unterrichtsangeboten" praktisch von Geburt an.

Ich selbst unterrichte sehr gerne Erwachsene. Am liebsten auf privater Basis, auch weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich Erwachsene- oft zurecht- nicht den Reglements und Vorgaben einer MS unterwerfen möchten.
 
Guten Morgen,

ich nehme im Moment Probestunden an einer privaten Musikschule. Die KLin spricht zwar in normalem Tonfall mit mir, aber auf die Belange von erwachsenen Schülern wird keine Rücksicht genommen / kann keine Rücksicht genommen werden. So sind zum Beispiel Stunden, die aufgrund dienstlicher Belange oder Urlaub außerhalb der Ferien (in den Ferien bekomme ich gar keinen Urlaub, weil ich keine Kinder hab) ausfallen, weg. Als Klavierschule wurd mir auch ziemlich schnell Heumann- Klavierspielen mein liebstes Hobby angeboten, aber aufgrund meiner "Bedenken" erstmal wieder weggelegt ;-).
Vom Preis her unterscheidet es sich nicht zum "Kinder"-Preis.

Liebe Grüße
Elsbeth
 
seit 2 Jahren beobachte ich stichprobenartig die Internetpräsenz von privaten Musikschulen; teils habe ich sie auch auch telefonisch kontaktiert.

Auffällig ist neben starren Regularien:

- Fluktuation der Lehrkräfte (wie lange wird mich mein Lehrer begleiten?)
- junge Lehrer, die manchmal noch im Studium stecken (weniger Erfahrung, als "gestandene" Lehrer)
- neue Schulen eröffnen ständig (wie lange hält die sich?)
- Unterricht erfolgt "auch schon mal auf Digitalpianos"

- Mein privater Lehrer (und nicht nur der) berichtet von Lehrkräften, die sprichwörtlich am Fließband arbeiten müssen, und von den Inhabern ausgebeutet werden.

Für mich gibt es keine Alternative zum Privatlehrer = individueller Unterricht.

Nebenbei: warum bieten staatliche MuHos keinen privaten Unterricht?
Egal, ein Schüler mit einigen Jahren Erfahrung kann einfach mal Dozenten kontaktieren (es gibt ja öffentliche Prüfungskonzerte etc. ) oder die Studis nach guten Assistenten fragen.
Das habe ich getan, Resonanz war positiv und mein Anliegen war wohl nicht ungewöhnlich.
Allein, ich habe noch nicht genug Spielpraxis. :p

Lieber Gruß, NewOldie
 
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Jede städtische Musikschule bietet Erwachsenenunterricht an, würde ich jetzt mal behaupten. Es sei denn, wir reden hier von "Kursen", also Gruppenunterricht. Ob der jeweilige Lehrer lieber Kinder oder Erwachsene unterrichtet, ist eine andere Frage.

Ich selbst habe seit letzter Woche auch wieder Unterricht und zahle 115 Euro pro Monat für wöchentlich 45 Minuten. Wäre ich unter 18 Jahre, wären es 87 Euro.
 
Bei uns an der Musikschule zahlt man als Erwachsener 1.400,- € im Jahr und muss für ein Jahr unterschreiben, wobei man kein Mitspracherecht hat welcher Lehrer einem zugeteilt wird und ob genau der einen dann immer unterrichtet oder ob er einfach ausgetauscht werden kann. Will man zu Uhrzeiten unterrichtet werden, zu denen ein normaler Arbeitnehmer Zeit hat, dann landet man auf einer Warteliste und kann sich auf ein Jahr Wartezeit einstellen. Es kann einem auch passieren, dass man auf nem Digi unterrichtet wird und Lehrmaterial ist die russische Musikschule, peng, aus fertig, friss oder stirb.

Für mich völlig inakzeptabel, aus diesen Gründen habe ich mir einen Lehrer gesucht, der privat unterrichtet. Das was ich von Musikschulen gehört habe ist mir definitiv nicht individuell genug und dazu noch arrogant.
 
Bei uns an der Musikschule zahlt man als Erwachsener 1.400,- € im Jahr und muss für ein Jahr unterschreiben, wobei man kein Mitspracherecht hat welcher Lehrer einem zugeteilt wird und ob genau der einen dann immer unterrichtet oder ob er einfach ausgetauscht werden kann.
An unserer "ganz normalen" kommunalen Musikschule verpflichtet man sich für ein halbes Jahr - ich finde das akzeptabel, zumal bei guten Gründen Schüler auch vorzeitig aus dem Vertrag entlassen werden. Bei uns kommt man zu dem Lehrer, zu dem man möchte - vorausgesetzt er hat noch Plätze frei. Auch ein Lehrerwechsel ist jederzeit möglich. Deine schlechten Erfahrungen mit Musikschulen solltest Du nicht verallgemeinern.

Monte
 
Bei uns an der Musikschule zahlt man als Erwachsener 1.400,- € im Jahr
An welcher MS zahlt man denn EUR 1.400.- im Jahr? Und für welche Unterrichtseinheit? Das ist ein Preis, den ich noch nie gehört habe. An einer städtischen MS mitten im (teuren) Rhein- Main- Gebiet, an der ich unterrichte, bekäme man dafür fast 90 Min. Unterricht pro Woche, an einer anderen (EV) 70 Min.
 
Oh doch, ich kenne auch solche Musikschulpreise, daß Erwachsene (! nicht Kinder/Jugendliche, da gibt`s 2 deutlich unterschiedliche Tarife) ca. 120 Ocken monatlich für 45 Minuten bezahlen.

LG,
Hasenbein
 
Sind die städtischen Musikschulen eigentlich hauptsächlich auf Kinder + Jugendliche ausgerichtet oder ist das bunt gemischt? Hat da jemand Erfahrungen?

Hallo Just,

schön zu hören, dass Dich das Klavierspielen durch Deinen Sohn jetzt auch reizt. Klavierspielen kann man in jedem Alter anfangen.

Leider gibt es städtische Musikschulen, die tatsächlich nur Kinder und Jugendliche unterrichten, weil diese von der Stadt finanziert werden.

Neben den städtischen Musikschulen gibt es aber auch private Musikschulen und diese Unterrichten dann auch erwachsene Schüler und der Preis ist normalerweise der Gleiche, wie bei Kinder und Jugendliche.

Viele Grüße und viel Spaß bei der ersten Klavierstunde! :-)
 
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An welcher MS zahlt man denn EUR 1.400.- im Jahr? Und für welche Unterrichtseinheit? Das ist ein Preis, den ich noch nie gehört habe. An einer städtischen MS mitten im (teuren) Rhein- Main- Gebiet, an der ich unterrichte, bekäme man dafür fast 90 Min. Unterricht pro Woche, an einer anderen (EV) 70 Min.

An unserer städtischen Musikschule zahlen Kinder/Jugendliche soviel (nein, mehr: über 1500 Euro!) im Jahr (siehe meinen Beitrag). Erwachsene zahlen 3000 Euro im Jahr. Für wöchentliche Lektionen à 50 Min., in den Schulferien gibts keinen Unterricht...

Lg, Nessie
 
Hallo,
ich habe seit 6 Wochen Klavierunterricht an unserer städtischen Musikschule und musste relativ lange warten, bis ich den Unterricht bekam, da die Kinder/Jugendlichen bevorzugt werden (die Stadt subventioniert deren Unterricht).
Ich habe eine hervorragende Lehrerin, mit der ich die Unterrichtszeiten individuell absprechen kann (ich wollte wegen der Kids vormittags Unterricht) und zahle für 40 Min./Woche 77,50€/monatlich zuzüglich eines Erwachsenen-Zuschlages von 22,50€, abzüglich eines Familienbonus (mehr als 2 Familienmitglieder sind in der Musikschule) von 10%. Für finanziell schwache Familien (z.B. Alleinverdiener mit mehreren Kindern) gibt es auch eine Sozialermässigung von 50%, so dass ich nur 40% vom eigentlichen Unterrichtsentgeld sowohl für mich, als auch für die Kinder zu zahlen habe.
Das toppt kein privater Lehrer...
LG,
pianodreamer
 

--- soweit ich staatliche subventionierte Musikschulen mit qualitativ hochwertigem Unterricht begrüße, so stellen sie andererseits eine Benachteiligung eines Berufsstandes (Klavierlehrer) dar.
Aus diesem Grunde finde ich es richtig, dass sich der subventionierte Unterricht sich auf alle Kinder und begabte Jugendliche beschränkt; - und erwachsene Hobbypianisten zu einen nicht subventionierten Preis unterrichtet werden - und damit zur Subventionierung der Begabtenförderung beitragen.

Wir reden hier über Kunst, aber es gibt ja auch keine staatlich subventionierten Gewerbebetriebe, die ihre Dienste parallel zum freien Markt anbieten.
Noch mal bitte um Entschuldigung für den profanen Vergleich.:p

Vollkommen abwegig wäre es, im Gegenzug private Klavierlehrer nach Qualifikationsprüfung zu subventionieren, um die Verzerrung zu kompensieren.
Wir haben schon genug Bürokratiemonster für Sesselfurzer.:D

Lieber Gruß, NewOldie
 
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NewOldie,
ich gebe dir ja recht, was die Benachteiligung der privaten Klavierlehrer durch die Subventionierung der Musikschulen angeht...allerdings muss ich sagen, dass ich auch bereit wäre den regulären Preis zu zahlen (was ich ja bei meinem alten Lehrer getan habe) wenn ich dafür eine adäquate Gegenleistung bekomme, die ich leider nicht bekam. Und hier auf dem Lande ist es mit privaten Klavierlehrern nicht so weit bbestellt, wie vielleicht in grösseren Städten. Also bleibt einem nicht wirklich eine andere Wahl, als die städtische Musikschule zu nutzen. Und wenn die eben auch subventionierten Unterricht für Erwachsene anbietet...Hand aufs Herz...Würdest du mehr zahlen als du musst? Sollte ich etwa sagen:"NEIN um Gottes Willen, bloss keine Ermässigung!" ?
Nichts für ungut...in meinem Bekanntenkreis gibt es den ein oder anderen freiberuflichen Musiker, der von der Musik lebt und ich weiss um deren Nöte!
Lieben Gruß,
pianodremer
 
NewOldie,
ich gebe dir ja recht, was die Benachteiligung der privaten Klavierlehrer durch die Subventionierung der Musikschulen angeht...allerdings muss ich sagen, dass ich auch bereit wäre den regulären Preis zu zahlen (was ich ja bei meinem alten Lehrer getan habe) wenn ich dafür eine adäquate Gegenleistung bekomme, die ich leider nicht bekam. Und hier auf dem Lande ist es mit privaten Klavierlehrern nicht so weit bbestellt, wie vielleicht in grösseren Städten. Also bleibt einem nicht wirklich eine andere Wahl, als die städtische Musikschule zu nutzen. Und wenn die eben auch subventionierten Unterricht für Erwachsene anbietet...Hand aufs Herz...Würdest du mehr zahlen als du musst? Sollte ich etwa sagen:"NEIN um Gottes Willen, bloss keine Ermässigung!" ?
Nichts für ungut...in meinem Bekanntenkreis gibt es den ein oder anderen freiberuflichen Musiker, der von der Musik lebt und ich weiss um deren Nöte!
Lieben Gruß,
pianodremer

Hi pianodreamer,

ich würde als Schüler genau so wie du reagieren, zumal ich mich bei einer staatlichen Schule Mindestkriterien bei den Lehrern voraussetzen kann.
Ich wollte nicht dein Verhalten kritisieren; mir fiel nur auf, dass es hier zu einem Konflikt kommen kann.
Aber sofern sich private Klavierlehrer nicht benachteiligt fühlen, ist das von mir "gesehene" Problem nicht so ernst.

Ähnlich ist es in den Städten ja auch mit subventionierten Musik-Gruppenkursen (für Erwachsene) an Volkshochschulen.
Allerdings liegen die VHS-Preise für Individualunterricht in Hamburg auf dem Niveau privater Lehrer.

Lieber Gruß, NewOldie
 
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