Das mit der Geschwindigkeit stimmt natürlich. Ganz zu Anfang habe ich versucht, die Geschwindigkeit relativ schnell zu steigern. Das Ergebnis war, daß meine Hände oft gestolpert und "hingefallen" sind. Aber auch ohne Grätsche klang es unschön. Also habe ich erstmal versucht, die Läufe spielerischer aufzufassen und zu gestalten. Vielleicht sollte ich die Gestaltung nicht übertreiben, weil dann ja automatisch Ungleichmäßigkeit entsteht.
Es ist auf jeden Fall besser, wenn du das langsam übst und nur so schnell spielst, wie du es ohne dich unsicher zu fühlen kannst. Die eigenen Grenzen schon erweitern, aber nur in dem Tempo, in dem du noch gut mitkommst! Ich hab meine Bemerkung nicht so gemeint, dass du eigentlich schon schneller sein müsstest.
Bei Takt 1-6 muß also jeweils die erste Hälfte des Taktes 50% schneller gespielt werden, richtig?
Ich weiß schon, was du mit "50% schneller" meinst, aber ich würde das nicht so denken. Denk einfach, dass auf einen Grundschlag drei Noten statt zwei kommen. Der Takt ist ein 4/4-Takt, d.h. es gibt 4 Grundschläge pro Takt. Auf jeden Grundschlag bzw. jedes Viertel kommen am Anfang der Fantasie drei Noten. Es ist besser, das so zu empfinden: 1-2-3.....1-2-3.....1-2-3.....1-2-3 (also in vier Dreiergruppen, eine pro Grundschlag) als zu denken: "Hier muss ich 50% schneller spielen". Also immer den Grundpuls beim Spielen mitfühlen und die Verteilung und Geschwindigkeit der Noten daran orientieren.
Im Urtext stehen leider nur im ersten Takt die kursiven Triolendreien. Von der Struktur her würde ich denke, daß die bis Takt 6 gelten. Ab Takt 7 sind es dann keine Triolen mehr, ja?
Es wird oft so gemacht, dass die 3en über den Triolen nur am Beginn notiert werden, wenn es danach nach demselben Prinzip weitergeht. So lange in den nachfolgenden Takten an denselben Stellen im Takt Triolen und keine anderen Noten vorkommen, wird die 3 weggelassen. Das ist auch hier der Fall.
Triolen sind es aber nicht nur bis T. 7, sondern bis inklusive T. 10! Du kannst das erstens an der Anzahl von Noten pro Takt erkennen. Am besten ist das in T. 10 sichtbar. Hier stehen in der rechten Hand zwölf Noten. Da es ein 4/4-Takt ist, musst du diese zwölf durch vier teilen, wenn du wissen willst, wie viele Noten auf ein Viertel kommen. 12 : 4 = 3 , also drei Noten pro Viertel = Triole.
Zweitens kannst du es an der Art des Notensatzes erkennen. Es sind immer drei Noten mit einem Balken zusammengefasst. Wenn es Achtel wären, dann wären zwei oder vier Noten zusammengefasst. So aber wird auch grafisch deutlich gemacht, dass es sich um Triolen handelt.
Eine Besonderheit gibt es dabei: In den ersten sechs Takten der Fantasie siehst du, dass jeweils auf dem zweiten Viertel die erste Triolen-Note pausiert (in der rechten Hand). Es steht dort eine Achtelpause und zwei mit einem Balken verbundene Achtel, die gemeinsam eine Triole ergeben. Hier beginnt der Balken quasi imaginär bereits bei der Pause. Die beiden Achtel sind deshalb nicht mit normalen Achteln zu verwechseln, sondern müssen zusammen mit der Pause als eine Triole gelesen werden.
Schau dir vielleicht diese Grafik noch einmal an, da hatte ich es schon mal eingezeichnet:
Triolenaufteilung in Mozarts d-Moll-Fantasie (besonders meine Einzeichnungen in T. 3).
Grüße von
Fips