Was für den Maoisten die rote Bibel, sind für manche Pianisten offensichtlich die blauen Einbände des Henle-Verlags: Wehe, wenn man gegen den Geist aus München verstößt! Und seien die Fingersätze noch so hanebüchen!
Gefällt mir! :) Den Henle- Verlag als Bibel zu bezeichnen!
So ist es auch!
Ich habe die "blaue Bibel" hier als Beispiel genommen, warum gerade Henle bzw.
Conrad Hansen diese Fingersätze nimmt. Und zwar wegen dem Legato, das beim ersten Satz sehr wichtig ist.
Was natürlich wieder mal auch die Qualität vom Henle-Verlag beweißt.
Da soll sich der Schott-Verlag mal ein Beispiel nehmen, der mit seinen Druckfehlern für seine Noten auch noch viel Geld verlangt!
Und überhaupt - warum sollte man den ersten Satz der Mondscheinsonate ohne Pedal spielen wollen? Pädagogenehrgeiz?
Ich habe nicht behauptet den ersten Satz generell ohne Pedal zu spielen. Nur zum Üben um zu hören, welche Artikulation man wirklich spielt!!!
Hierfür hätte ich gerne mal eine saubere Quelle. Was dem armen Franz Liszt schon alles an Äußerungen etc. untergejubelt wurde ...
Aber selbstverständlich!!
Quelle: Christoph Rueger - Franz Liszt - Des Lebens Widerspruch - Die Biographie
Seite: 206.
Gut, daß ich die Seite noch gefunden habe. Manchmal weiß ich die Seitenzahlen wirklich nicht auswendig wo ich alles lese.
Aber Franz Liszt, einer meiner bevorzugten Komponisten würde ich nie etwas unterstellen.
Warum sollte man den Satz einer Sonate erst dann spielen, wenn man auch die restlichen Sätze bewältigen kann? Aus Gründen der Werkintegrität? Wenn man sich die Konzertprogramme des 19. Jahrhunderts anschaut, sieht man, daß man damals ein anderes Verständnis von Musik hatte. Selbst Mozart und Beethoven scheuten sich nicht, bei ihren Wiener "Akademien" nur einzelne Sätze und Ausschnitte ihrer Werke zu präsentieren.
Bin ich absolut Deiner Meinung. Wer behauptet denn so etwas daß man nicht durchaus auch einzelene Sätze einer Sonate spielen darf. Ich laß meinen Schülern meistens auch nur einzelne Sätze einer Sonate spielen.
Ich habe das mit meiner Aussage so gemeint, daß man den ersten Satz von der Schwierigkeit erst spielen kann, wenn man den dritten Satz spielen kann.
Man sollte mit Stücken wie der "Mondscheinsonate" keinen Schindluder betreiben - schon dieser Populärtitel ist Schindluder genug! Aber es hilft niemandem, wenn man für solche Stücke einen Altar baut, mit Weihrauch schwenkt, einen Zaun baut und Schilder aufstellt:
Berühren verboten!
Klavierlehrer haften für ihre Schüler!
Ich habe nur erwähnt, ab wann man den ersten Satz der Mondscheinsonate spielen kann. Bestimmt nicht nach zwei Jahren Klavierunterricht.
Was Dein Satz "Berühren verboten" anbelangt: Natürlich, klar. Keiner kann Dir verbieten irgendwelche Stücke zu spielen. Du kannst genauso gut die h-moll Sonate von Franz Liszt nach zwei Jahren in Deinem stillen Kämmerchen spielen.
Ich mache hier aber kompetente Ausagen, ab wann das Stück geeignet ist und ab wieviel Jahren Klavierunterricht es man dann wirklich spielen kann.
Weil viele hier auch den ersten Satz der Mondscheinsonate vom Schwierigkeitsgrad einstufen, wie das Stück "Für Elise" das bereits nach einem Jahr bzw. zwei Jahren Klavierunterricht, je nach Talent des Schülers geeignet ist, und auch einige Arbeit vom Schüler verlangt, es gut zu spielen. Aber das Stück ist dann vom Schwierigkeitsgrad für den Schüler geeignet. Es ist nicht zu leicht, fordert den Schüler, aber ist nicht unspielbar.
Eine wunderschöne Aufnahme. Vor allem was den Takt 8 angeht! Hier sieht man genau das gespielte Legato der Vierteltöne in der Melodie.
Die Frage ist jetzt nur: was ist der Grund dafür, daß man einen Unterschied hört? Der Grund liegt nämlich im unterschiedlichen Anschlag, nicht im unterschiedlichen Loslassen! Und der Anschlag ist das Wichtigste überhaupt beim Klavierspielen. Das kann man garnicht oft genug betonen.
Das zwanghafte An-den-Tasten-Kleben ist dagegen eine sinnlose Quälerei und es ist sogar kontraproduktiv: die nötige Lockerheit geht verloren, es ist eine Dauerspreizung und -spannung in der Hand, die sich negativ auf die Tonschönheit auswirkt.
Haydnspaß,
Du missbrauchst das Pedal, und zwar für das Legatospiel.
Vor allem Du schenkst beim Pedalgebrauch keine Aufmerksamkeit mehr der
Artikulation.
Artikulation ist auch beim Pedalgebrauch wichtig. Um nur ein Beispiel zu nennen ist die bekannte Pavanne von Maurice Ravel. Zu Beginn muß die Melodie gebunden gespielt werden und die Begleitungstöne, die Achtel staccato. Das in einer Hand und mit Pedal.
Dadurch geht die nötige Lockerheit nicht verloren, nur bei denen die noch nicht genügende Fingerfertigkeit haben. Tut mir leid, aber wenn jemand behauptet durch das Legatospiel werde ich verkrampft, liegt es an der mangelnden Technik.
Dazu gibt es ja die Brahms und Cortotübungen auch.
Legatospiel wirkt sich keinesfalls auf die Tonschönheit aus.
Irgendwo hab ich auch noch von den Triolen gelesen, die nicht immer gebunden werden müssen. Völliger Schwachsinn. Vor allem die Triolen müssen im ersten Satz legato gespielt werden!!
Durch das Legatospiel erreicht man ein gesangliches Spiel! Und zwar ein Legato, das mit den Fingern gespielt wird und nicht mit Hilfe des Pedals.
Ich weiß, es gibt sehr viele, die das machen. Das behauptet auch der Klavierpädagoge Fritz Emonts (bekannt u. a. durch die Klavierschulen: Europäische Klavierschule; Mein erstes Klavierspiel)
Er schreibt auch in der Eurpäischen Klavierschule Band 2 über den Pedalgebrauch und daß
viele das Pedal auch
zum Legatospiel mißbrauchen.
Liebe Grüße, Mario