Bitte nicht lachen, aber das mein ich ernst ...
Aber nicht doch!
Ich denke, niemand, der dieses Hobby ernsthaft betreibt (ob mit Rüstung oder ohne :D) wird hier darüber lachen, denn genau das macht ja unser Innerstes im Sinne unserer Persönlichkeit aus, dass wir die "Bilder unserer Seele" als Wahrnehmung auf die Musik übertragen. Im Ergebnis erreichen wir damit ja auch die Vielfalt im Rahmen der unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten eines solchen Klavierstückes. Es ist also niemals "tot" (und "total alt" oder "altmodisch", wie manche Leute behaupten, die leider wenig Ahnung haben), sondern durch unser ureigenstes Tun höchst lebendig.
Jeder von uns ist so individuell und hat natürlich da andere Bilder "im Sinn", aber das macht nichts. In einer Ausgabe von "Psychologie heute", die mir neulich in unserer dienstlichen Bibliothek in die Hände fiel, stand zu diesem Thema "Seelenbilder" übrigens noch etwas von einem "Vorhang", den jeder Mensch vor der Seele hat und auf dem seine Empfindungen bildhaft sichtbar sind und die durch die Musik oder Deine ehrliche Offenbarung, die wir hier ganz ernst nehmen, sich eben so wunderschön und unaussprechlich ausdrücken lassen.
Ich freue mich, dass wir da durchaus Unterschiedliches vor dem geistigen Auge haben, wenn wir das Stück interpretieren.
@Rolf: Danke für Deine fachkompetente Ergänzung - es ist eben des Lernens kein Ende (R. Schumann - aus seinen "musikalischen Haus- und Lebensregeln") - damals war von E-Learning und lebenslangem Lernen noch keine Rede und trotzdem wußte der "gute" Robert aus "Zwigge", was Phase ist ...
Das Pedalspiel, puh, Ich weiss nicht, was ich da für ein Pedal spiele ...
Mit dem Viertelpedal meine ich, dass Du die dadurch technisch-mögliche Tonbindung durch nur ein angetipptes Dämpferpedal (re.) verwirklichst, so dass die Melodie nicht zu sehr verschwimmt und klanglich schön herausgearbeitet wird, weil eben alle Töne nicht einfach so "durcheinander klingen" (jemand sagte mal: "Zuviel Gas geben - wie ein Kavalierstart an der Ampel - das ist auch nicht wirklich schön").
Hierzu habe ich folgende Übung, die Du probieren solltest: Versuche einfach mal, die Mondscheinsonate mvt. 1 anzuspielen, indem Du das Pedal voll durchtrittst, dann indem das Pedal "in halber Stellung getreten und gehalten wird" und schließlich, indem Du das Pedal "nur eben so antippst und im Rahmen der triolischen Spannungsbögen hältst und wieder losläßt sowie den Vorgang dann wiederholst (wie eine Wellenbewegung, meinetwegen auf einem See)". Sicher wirst Du über die klanglichen Unterschiede überrascht sein.
Mit dem Pedal kann man sich das wie bei einem Grundschulkind vorstellen, das zum ersten Mal mit Wasserfarben ein Bild malen möchte. Wenn es zuviel Wasser nimmt, um die Farben zu mischen, dann verschwimmt alles schmierig auf seinem Bild (die Sonne mit dem Blau des Himmels und meinetwegen mit dem Grün der Wiese oder der Bäume). Das ist ungefähr der unerwünschte "Nebeleffekt", wenn man zuviel Pedal verwendet. Normalerweise bindet man ja mit seinen Fingern (das sog. Körperlegato, z. B. bei einer Tonleiter), aber wenn die Töne zu große Abstände voneinander haben, dann muss man technisch etwas nachhelfen (eben durch das Pedal, aber nicht nach dem Motto: "Viel hilft viel ...")
Es gibt natürlich auch sehr schöne Stücke, bei denen man das Pedal sogar exzessiv (also Vollpedal) einsetzen muss, denn ansonsten klingen sie einfach zum
*, das sind z. B. die Gymnoedien No. 1 bis 3 von E. Satie. Da kommt es darauf an, dass Du die akkordischen Zusammenklänge durch entsprechende Pedalarbeit schön herausarbeitest. Die sind schön langsam zu spielen, damit man den beschriebenen Effekt richtig intensiv auf diese Weise erfahren kann. Frage doch einfach mal Deine Lehrerin danach!
*Tschuldigung: Ist gerade mit mir durchgegangen (nicht übel nehmen), wollte mal probieren, ob das klappt, solche Smilies einzufügen :D)
Gruß
Razo!
Euch allen wünsche ich Frohe Weihnachten!