Schön gespielt.
Auf jeden Fall Klasse für vier Monate Unterricht.
Allerdings würde ich versuchen, die Triolen noch ein wenig mehr zu beschleunigen.
Bitte nicht falsch verstehen: Wenn das zu sehr getrödelt wird, dann geht die schöne Wirkung leider ein wenig verloren. Deshalb besteht der Satz ja aus vielen Triolen. Versuche Dir vielleicht vorzustellen, dass Du die Triolen klanglich einfach mehr verbindest (ist nicht dasselbe wie binden), dann werden sie auch leicht schneller (aber natürlich nicht übertreiben und losrasen). 1-2-3, 1-2-3 usw. Damit meine ich, dass die klangliche Verbindung der Triolen noch stärker herausgearbeitet wird. Höre Dir vielleicht mal an, wie Alfred Brendel das spielt, dann wird Dir, so denke ich, klar, was ich meine.
Ob das aber mit der Rüstung geht, muss man versuchen. Ansonsten ohne, ist vielleicht besser. Aber die zunehmende Flüssigkeit ist ja kein Problem, das lässt sich noch ausbauen. Das soll jetzt keine Kritik an Deinem Spiel sein. Du bindest sehr schön und auch das Pedalspiel (leichtes Viertelpedal, oder?) ist nicht übertrieben und verwässert die schöne Melodie wieder, indem einfach zu viel Nebel erzeugt wird.
Als Richtwert sollte man ungefähr versuchen, mit dem Satz in der Gesamtlänge auf etwa 5 Minuten zu kommen.
Versuche Dir mal beim Spielen des Stückes eine verschneite Winterlandschaft mit starkem Frost bei Nacht vorzustellen, auf die fahles Mondlicht fällt. Das Licht erzeugt erzeugt im Vergleich zur Sonneneinstrahlung unterschiedliche Kontraste bei den Objekten, die es anstrahlt (z. B. Bäume) und diese Schlagschatten kannst Du emotionaler noch besser darstellen, wenn Du die Achteltriolen ein wenig mehr beschleunigst und die Kontraste (Dynamikangaben wie z. B. pp oder f und die dazugehörigen "Haarnadeln") ggf. mit mehr dynamischen Ansätzen ausbildest (lauter / leiser vorgetragen vgl. heller / dunkler werdend).
Dann versuche mal beim Phrasenspiel im letzten Drittel (das sind diese aufsteigenden Läufe in Richtung Diskant, die dann gegen Schluss ganz stark in Richtung Bass "absteigen") aufgrund der teilweise schrillen Mollklänge an starke Vereisungen (Frost, Eiszapfen usw.) zu denken, dann kannst Du das gefühlsbetont auch entsprechend ausbilden. Also ich denke, das darf sich an dieser Stelle nicht allzu zärtlich und fließend anhören, sondern sollte ruhig ein wenig kontrastreicher und schriller akzentuiert vorgetragen werden.
Der Name stammt ja nicht von Beethoven, sondern ein Berliner Musikschriftsteller und -kritiker, Ludwig Rellstab, hörte diese Musik und erinnerte sich an eine winterliche Bootsfahrt auf dem Vierwaldstätter See / CH. Er war es auch, der die Sätze der Sonate "als schöne Blume zwischen zwei Abgründen" bezeichnete. Mit den Abgründen sind die mvt. 1 und 3 gemeint, die schöne Bume ist der zweite Satz.
Ja stimmt - eine Triole wird ausgelassen bei 1:21
Lieben Gruß sendet Razo!