Liebe
@Tastatula,
vielen Dank für Deine ausführlichere Erklärung
Und ich will auch ganz offen sein: mir gefallen ebenfalls manche Dinge nicht, so wie er sie macht, beziehungsweise gemacht hat.
Seine Goldberg-Variationen... warum man sich nach den Arbeiten von Glenn Gould noch einmal daran wagt, der Interpretationsgeschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen...? Aber da will ich mich nicht einmischen. Es ist allein seine Entscheidung, und zumindest die Kritiker von Fach können oder wollen ihm keine groben Fehler bescheinigen (zum Teil sogar höchstes Lob: "Ein Meisterwerk" - im zuvor verlinkten Artikel der Süddeutschen).
Das wäre vielleicht sowieso wichtig gewesen, (noch) einmal zu betonen, dass keine Missverständnisse hier entstehen...
Es hat schon immer auch andere Pianisten gegeben, die mir gefallen, und deren Aufnahmen dann Teil meiner Musiksammlung wurden. Man (beziehungsweise: ich) braucht viele grosse Namen für Klaviermusik, und ich geniesse die für mich besonders bemerkenswerten Arbeiten der anderen Pianisten dann auch keinen Deut weniger.
Was mir bei Lang Lang allerdings auffällt, wenn ich meine Musiksammlung so abschätze: er gehört zu denjenigen, die sich dort mit am häufigsten finden.
(...) L.L. dehnt diesen Moment der Spannung auf eine Weise aus, dass genau diese verloren geht. Es wirkt seltsam maniriert.
Er verstösst möglicherweise gegen Hörgewohnheiten. Oder er spielt vielleicht damit. Was ich aber keineswegs glaube, ist, dass er nicht genau merkt, plant, oder weiß, was er tut.
Warum er wo/wie/was tut, weiß ich naturgemäß nicht. Aber ich entscheide - ganz genauso wie Du - ob mir das im Einzelfall nun gefällt, oder nicht.
Herzliche Grüße!