Mit wie viel Jahren anfangen?

Wenn man seinen Kindern einen Schubs geben muß, damit sie merken, daß es nicht nur Fernsehen gibt, kann man froh sein, daß sie Computerspiele noch nicht entdeckt haben und muß sich vor allem fragen, was man schon alles falsch gemacht hat.

Wenn Eltern Interesse an klassischer Musik haben, werden die Kinder das schon mitbekommen. Unabhängig davon werden sie früher oder später entweder ein Instrument lernen wollen oder auch nicht. Wenn nicht, hat die Welt vielleicht einen Starmusiker weniger aber keiner wird ihn vemissen und das Kind wird auch nicht traurig sein.

Um aber mal auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Wenn jemand entsprechendes Talent hat, mit welchem Alter muß der denn eigentlich spätestens anfangen, damit er rechtzeitig zur Aufnahmeprüfung fürs Studium fit ist?
 
Alter

ich denke, dass jedes alter so zwischen 6 und 10 recht ist. Später könnte ein Problem sein, denn bis dahin hätte sich ein für das Studium geeignetes Talent schon gemeldet oder irgendwie gezeigt. Anders liegt der Fall, den es leider auch häufig gibt, dass das Kind in seiner Umgebung (Elternhaus) an der Ausübung gehindert wurde und erst duch einflussnahem von aussen zum KLavier finden konnte. Dann mag es später auch noch gehen. Bei entsprechender veranlagung kann auch ein 14 jähriger noch ordentlich spielen lernen.
 
Gabs nicht mal irgendein Forschungsergebnis, dass bewiesen hat, dass sich Kinder die ein Instrument spielen besser konzentrieren und lernen können?

Das haben inzwischen mehrere Studien mit verschiedenen Teilaspekten (Fokus auf spezielle Punkte) belegt.
Quintessenz daraus: Musik ausübende Kinder sind im Schnitt deutlich besser, was Fähigkeiten in den Bereichen Koordination, Kognition, Konzentration, Vorstellungsvermögen, Konzentrationsausdauer, Disziplin, Arbeitstechnik etc etc angeht.
Zudem hat man eine Steigerung der so genannten intellektuellen Merkmale (wie zB I.Q.) festgestellt, wenn Probanden vor und nach dem ausgedehnten und über längere Zeit betriebenen Ausüben von Musik getestet werden.

Eigentlich muss sowas nicht bewiesen werden, aber im Zeitalter des Was-bringt-mir-das?-Denkens muss man den Leuten schon klar machen, dass Musik zumindest generell und minim helfen kann, dass ein Kind/Jugendlicher mal eher einen Job findet (weil alle die genannten Kriterien zu besseren leistungen führen können...).

Traurig aber wahr :confused:

Und: Leider wird aus einem klavierspielenden Trottel trotzdem kaum ein Einstein. So realistisch muss man schon sein.
 
Bei uns in der Nähe gibt es eine Berufsfachschule mit einer Dozentin, die im Alter von 15 Jahren angefangen hat Klavier zu spielen.
Über ihre pianistischen Fähigkeiten erzähle ich jetzt nichts, weiß auch zu wenig, aber sie hat es immerhin recht weit gebracht.
So viel zum frühen anfangen.
Ich bin aber absolut der Meinung, dass man Kinder unbedingt dazu erziehen sollte, nicht bei der ersten Schwierigkeit oder Lustlosigkeit aufzugeben (ich würde in dem Fall nicht mehr Klavierspielen, vermute ich, bzw. erzählen meine Eltern).
Das hilt einem übrigens auch im späteren Leben weiter.
Musizieren ist wie ein Wundermittel :cool:
Trotzdem ist es irgendwie schade, wie thepianist schon sagt, ständig positive Eigenschaften an Musik, Sport, allem möglichen zu suchen -
Die Musik an sich ist schon so toll, dass das 100 Mal als Grund ausreicht, sie auszuüben.

Gruß Stilblüte
 
Wenn man seinen Kindern einen Schubs geben muß, damit sie merken, daß es nicht nur Fernsehen gibt, kann man froh sein, daß sie Computerspiele noch nicht entdeckt haben und muß sich vor allem fragen, was man schon alles falsch gemacht hat.

...Du hast keine Kinder, stimmt's?
Meiner Erfahrung nach brauchen alle Kinder erst einen Schubs, um von den schönen bequemen alltagsablenkenden Dingen wie TV und PC aufzuschauen. Ansonsten könnte man ja die antiautoritäre Erziehung wieder hervor holen, wo die Kinder alles tun können, was und wann sie es wollen. Und da ein Instrument zu lernen, auch wenn es Spaß macht, immer auch Arbeit macht, käme wohl kaum so ein 6jähriger Zwerg auf die Idee...
Das Selbsterfahren der Funktion Üben- Spielen können- gelobt werden muss mit der Zeit erst herausgekitzelt werden.

Klavirus
 
Kommt druaf an, was für ein Zwerg man ist^^

Ich zum Beispiel habe meine ersten Erfahrungen mit dem Klavier mit 2 jahren gemacht, denn unsere Nachbarn hatten ein schönes, großes Klavier, dessen Tasten mich fast magisch anzogen. Jedes Mal, egal, was ich grade gemacht hatte, wenn das Klavier drüben erklang, bin ich zu ihnen gegangen und hatte mich daneben gesetzt. Während der klavierspieler dann eine Pause machte, saß ich mich auf seinen Stuhl und klemperte fröhlich irgendetwas vor mich hin.
Schön wäre es, wenn es heutzutage vielen so ginge.
 
Also ich spiele jetzt seit 1 1/2 Jahren und das kam so:

Ich bin vom 1. Stock ins Dach gezogen wo früher des Schlafzimmer von meinen Eltern war. Daneben war noch ein kleinerer Raum wo ein Keyboard drin stand. Als ich dann ins Dach gezogen bin hab ich einfach meine Mutter gefragt, ob ich das Keyboard in mein Zimmer bekomm. Sie hatte natürlich nichts dagegen:D. Und dann fing ich von selber aus meinem Musikbuch aus der Schule Lieder zu spielen. Ohne Akkorde , einfach so hingeklimmpert halt. Und dann hats mir irgendwie so Spaß gemacht das ich meine Mutter fragte, ob ich in den Unterricht darf..... So kam es dann auch. Und jetzt bin ich im 2. Unterrichtsjahr und spiele schon z.B. den Maple Leaf Rag. Und jetzt komm ich keinen Tag ohne mein Keyboard, dass inzwischen durch ein E-Piano ersetzt wurde, aus.
 
Also es kann denk ich schon ganz hilfreich sein, dem Kind erst mal einen kleinen Schubs zu geben. Aber was soll das denn auf Dauer bringen wenn das Kind dann keinen Spaß hat?
Übrigens: Einer dieser Zwerge der schon so früh unbedingt anfangen wollte war der kleine Wolferl;)
 
Zwergenweitwurf

Die beste Motivation für die Kleinen ist das, was ihre Umgebung vorlebt. Wird da im Haus Klavier gespielt oder anders musiziert, regt das immer an. Die Zwerge geben dann der Mutter einen Schubs, damit die endlich das Klavier freigibt.

Es gibt einige Eltern, die ihr Kind ständig zum Üben nötigen und dabei als vorbild lieber fernsehen.

Kinder lieben es, alles nachzumachen und wenn man ihnen da genug angebote macht, greifen sie zu, auch wenn sie noch richtig kleine Zwerge sind.
 
Das haben inzwischen mehrere Studien mit verschiedenen Teilaspekten (Fokus auf spezielle Punkte) belegt. [...]

Hier eine dieser Studien diesbezüglich:
"Kinder optimal fördern - mit Musik"
Wirklich interessant was Musik im menschlichen Gehirn bewirken kann.

Obwohl meine Tante und mein Onkel beide Klavier spielen, (wenn auch nicht atemberaubend) haben ihre Kinder (ziemlich neugierig und aufgeweckt)keinerlei Interesse am Klavier. Deren Sohn hatte Unterricht, war aber nicht gewillt zum üben. Sodass die Eltern aufgegeben haben. :D

Ich würde jedem Kind auf dieser Welt ein Instrument in die Hand drücken, einfach zum ausprobieren, kennenlernen oder vllt. sogar verlieben.
 

Ab 3 Jahren

Ich unterrichte Kinder ab 3 Jahren.
 
Ein interessanter Beitrag aus dem "Hamburger Abendblatt"
über eine Studie der "Deutschen Gesellschaft für Neurologie" besagt, da nach täglichem Üben neue Nervenverbindungen sich nachweisen lassen.
Anbei der besagte Bericht.





Musik verändert.jpg
 

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