Aber die Masse kauft halt kein V-Piano oder Pianoteq, sondern überwiegend (noch) Sample-DPs. Und da kann ich schon verstehen, daß die Hersteller die Tastatur nicht besser machen als es für die eingebaute Klangerzegung nötig ist.
Pianoteq nutze ich übrigens selbst, und wenn man erstmal weiß, was geht, will man eigentlich nicht mehr zu Samples zurück...
Hi,
ich glaub das ganze Thema enthält mindestens suviel Subjektivität und Gerüchte wie viele andere Audiothemen, z.B. goldene Leitungen zum Anschluss des CD-Spielers damit keine Bits verloren gehen ;)
Also ich kann das nur bestätigen, ich kann bei meiner Kawai-Mittelklasse-Tastatur so stark ich da auch reinhämmer nicht die 127 Maximum (Midi) erreichen - eher so 115 mit viel Schwung und Mühe, für 127 bräuchte ich einen Hammer. Ein Pianist mag das schaffen, angeblich können die ja eine Glasplatte mit dem Finger zerbrechen ;)
Genauso das Minimum, da muss ich in Zeitlupe drücken (ein Flügel macht da längst keinen Piep mehr), damit ich unten bei der 1 oder 2 ankomme.
Dieses Signal - 1...127 wird dann in Lautstärkestufen übersetzt. Ich behaupte mal, >90% der Leute können nicht unterscheiden, ob da Lautstärke 63 oder 64 abgespielt wird, evtl. in einem Laborsetting wenn 2 gleiche Töne permanent abwechselnd angespielt werden. Die Praxis sieht jedoch ganz anders aus, da ist das komplett irrelevant, wir sind viel empfindlicher für Frequenzunterschiede als Lautstärkeunterschiede - speziell auch bei diskret angeschlagenen Tönen.
Nun kann man bei den modernen Softwarelösungen einstellen: Minimale Lautstärke, Maximale Lautstärke, Kurvenverlauf / Dynamik. Damit kann man eigentlich alles erreichen, was man möchte.
Und als Letztes ist es denke ich egal, ob man ein Samle-Piano mit 22 Layern hat (z.B. Ivory D) oder Pianoteq etc.
Das hört kaum einer. Die 22 Layer werden je genutzt um damit die zwischen-Stufen zu errechnen (Morphing). Sample-Pianos nutzen eben auch viele After-Effect-Algorithmen, eben auf Basis der vorhandenen Samples. Wenn man zu wenig (z.B. 10 oder so) und zu kurze (Looping) Samples hat, dann gibt es unangenehme Dreckeffekte beim Morphing, aber bei 22...yep, goldene Leitungen und so.
Pianoteq werden auch mehr Wunder nachgesagt als wirklich drinstecken, die berechnen z.B. die Layer vor, auf Basis von Schwingungsverläufen und modellieren nicht, wie manche glauben, ein Klavier und berechnen physikalisch in Echtzeit durch, wie die Töne aus dem Anschlag entstehen. Auf pianoforum gibts da einige verstreute Fäden wo man so stückweise etwas darüber lesen kann.
Trotz alledem, nicht falsch verstehen: Software kann keinen Flügel ersetzen, Resonanzboden, Mechanikfeeling etc.
Viele Grüße,
André