P.S. Ein Beispiel, welches ich gerne verwende um Menschen die Musik von Stockhausen nahezubringen ist Mozarts Klaviersonate KV332. Stellen wir uns vor wir wären im Spätbarock aufgewachsen und hören anschließend die erste Seite dieser Sonate. Was hören wir? Ein paar Takte Lied, dann plötzlich einen Kanon, anschließend plötzlich Hornquinten, dann ein paar Takte opernhafte Dramatik... Für Ohren, welche an den kontinuierlichen Fluss barocker Musik gewöhnt sind klingt das hochgradig bizarr. Auch Stockhausens Klavierstücke klingen für unsere Ohren erstmal hochgradig bizzar...
Sehr guter Beitrag. Das, was du sehr gut mit "Bewertung innerhalb eines Systems" ausführst, habe ich damit, dass man eben Messiaen und Stockhausen schlechter miteinander vergleichen kann als Bach und Händel, angerissen.
Allerdings ist die Frage, ob sich das bei Stockhausen jemals ändern wird.
Beethovens Große Fuge war für die Zeitgenossen auch zu dissonant und bizarr.
Allerdings hat 25 Jahre später wohl kaum noch jemand gedacht, dass dem so ist.
Zugegebenermaßen hat es sicherlich länger gedauert, bis die Kunst der Fuge eine größere Anhängerschaft bekam.
Stockhausen hat aber die elektronische Musik (passt eigtl. nicht ganz zum Thema) und diverse andere Sachen schon in den 60ern gemacht und ich glaube, dass die auch in Fachkreisen seitdem kaum populärer geworden ist.
Wäre interessant, ob das in 50 Jahren anders aussieht, ich glaube eigentlich eher nicht.
Dass manche Gewohnheiten so sind, wie sie sind, ist ja nicht nur kulturell begründet, sondern durch bestimmte physikalische Phänomene (Resonanzen, Obertöne. etc).