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Deine Wissenslücke könnte man nur mit der Auflistung von Patentrezepten und Standardlösungen plausibel füllen, die gerade dem jeweiligen Einzelfall nicht gerecht würde. Es ist auf der Lehrerseite vermutlich eine Kombination von abrufbereitem Fachwissen, solidem Handwerk, präziser Erkenntnis von Leistungsvermögen und Potenzial auf der Schülerseite und die Fähigkeit, diese Voraussetzungen im jeweiligen Einzelfall bestmöglich anzuwenden. Dazu kommen Geduld, vorausschauendes Denken und die Bereitschaft, in richtiger Weise etwas auf den Weg Gebrachtes wachsen zu lassen. Auch beim "Klassiklehrer", der überwiegend mit bereits existierender Literatur und ausnotierten Notentexten zu tun hat, entwickelt sich diese Arbeit am bereits Entstandenen ständig weiter. Wenn man im Jazz-, Pop- und/oder Rockbereich zu tun hat, ist der Anteil improvisierter und nicht ausnotierter Bestandteile größer - um diese im Unterricht zu vermitteln, muss man einiges erst fixieren, also zu Papier bringen, hören, analysieren, auswerten, eigene Lösungen skizzieren. Die Arbeitsgänge bei der Unterrichtsvorbereitung sind also andere - der gute "Klassiklehrer" schreibt also weniger, weil es naturgemäß weniger zu schreiben gibt. Präzise und fundierte Arbeit an Notentexten ist allerdings nicht minder aufwändig - wenn man sie denn tut. Die schlechten "Klassiklehrer" verzichten darauf und liefern folgerichtig einen schlechten Unterricht ab. Allerdings ist auch nach altem Bundeskanzlerwort nur wichtig, was hinten rauskommt: Bleibt der Ausbildungserfolg aus, ist auch die intensivste Unterrichtsvorbereitung nutzlos.Aber ich weiß leider noch immer nicht, wie ein KL sich auf den Unterricht vorbereitet. Ich würde mich über das Füllen meiner Wissenslücke freuen.
LG von Rheinkultur