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In älteren Beiträgen hat er sich sehr plausibel, detailliert und differenziert geäußert - und nicht nur einzeilig oder gar einsilbig. Da wird so manches überdauern und für die Nachwelt interessant bleiben - was von wirklicher Liebe zu Musik und dem, was Musik bewirken kann, getragen wird, kommt oftmals unbequem und keineswegs leicht verdaulich daher. Aber gerade diese Naturen sind wertvoll und bringen uns nicht nur in künstlerischer Hinsicht weiter. Ist nicht das Ringen um künstlerische Inhalte an sich schon unbequem? Viele haben diese Erfahrung in der rauen Realität des künstlerischen Alltags gemacht - und so mancher wird aus dem eigenen Erleben heraus viele schroffe Wesenszüge für sich stimmig eingeordnet haben. Jedenfalls wünsche ich es mir so.Ich kann zu pppetc nichts sagen, weil ich ihn nur als Produzent von kryptischen Einzeilern kennen lernen durfte und ihn daher wohl völlig falsch eingeschätzt hatte, aber es ist immer tragisch, wenn jemand zu früh geht.
Zusätzlichen Regelungsbedarf kann ich eigentlich nicht erkennen. Zu der gewohnten Netiquette, wie sie für alle Beiträge relevant ist, kommt eigentlich nur der Aspekt, dass abfällige Äußerungen über verstorbene Personen generell nicht angebracht sind. Dazu braucht man kein neues Regelwerk, sondern einfach eine besonders sensible und der jeweiligen Situation angepasste Moderationsweise. Den hier tätigen Moderatoren traue ich zu, dass sie eine solche ohnehin praktizieren.Vielleicht sollte man nicht auf die große Lösung warten, sondern sich z.B. auf Mod-Ebene darüber verständigen, wie mit Todesfällen im Forum umgegangen werden soll, d.h. was passiert mit den Beiträgen, welche Art von Kondolenzfaden ist wünschenswert, werden in diesen Fäden unpassende Beiträge gelöscht, etc.
Ja, das fehlt mir hier manchmal. Viele nehmen meine Gedanken an und setzen sie schweigend um, aber die Hetzer schneiden mich und versuchen mich lächerlich zu machen, weil ihnen meine Gedanken zu anstrengend sind.Stefan wurde gemobbt....war er das Ziel unfairer "Methoden". Aber er wurde damals vehement verteidigt.
Genau!Tut mir leid für Dich es wäre durchaus ein Zeichen von Empathie und Reife, einfach mal NICHTS zu schreiben.
Das kann man durchaus positiv sehen.... Verlust hinterläßt immer ein Loch im Herz, das mit der Zeit zwar kleiner wird, aber nie verschwindet...
Ich bin nicht mehr so oft im Forum und habe deshalb diese traurige Nachricht erst jetzt gelesen.
Stephan ist mir gleich zu Beginn meiner Forumsmitgliedschaft aufgefallen als jemand, der stark polarisiert hat. Der für die Musik gebrannt hat und für den Stellenwert, die Achtung, die ihr nach seiner Meinung nach gebührten, kämpfte - ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Rücksicht auf andere, ohne Rücksicht auf sich. Er war wortgewaltig und überraschend zugleich. Seine Blueseinspielung im Blues-Faden - zum Träumen schön. Seine Texte - lehrreich, wenn man sich auf sie eingelassen hat. Einfach, bequem war er nicht.
Ich kann mich an einen Faden erinnern, da ging es um ein Video zu den Feuchtwanger-Übungen. Stephan weigerte sich, diese zu kommentieren. Und ich fragte mich, wie so viele andere auch, weshalb tut er das? Warum wird die Ausführung so ins Dunkle gehüllt? Warum schreibt er nicht einfach, so und so ist es richtig, so und so ist es falsch. Und dann schrieb er, dass es nicht sein Stil ist, öffentlich über Dritte seinen Kommentar abzugeben, wenn derjenige ihn nicht darum gebeten hat und er auch nicht Teil der Diskussion ist. Und das hat gesessen. Im anonymen Internet ist man ja sonst schnell dabei, über andere zu urteilen, herzuziehen, egal ob diese sich wehren können oder nicht. Ich nehme mich da nicht aus.
Und dann gab es dieses Rätsel. Clara Haskil - eine der Pianistinnen, die er besonders bewunderte. Er erzählte, dass er eine Schallplatte von ihr immer wieder und wieder hörte und jedesmal Angst hatte, dass sie eine bestimmte Stelle nicht mehr so schön spielen könnte, wie sie es beim letzte Mal tat. Obwohl es die gleiche Schallplatte war und er diese ja gekannt hatte. Warum hatte er diese Angst?
Ich habe beim Lesen anfangs nur den Kopf geschüttelt, weil solch eine Sache jenseits meiner Vorstellungskraft war. Und sie dem gesunden Menschenverstand in meinen Augen völlig widersprach. Und dann habe ich mich darauf eingelassen und überlegt. Und irgendwann - Wochen später - nachdem ich an den Thread schon lange nicht mehr gedacht hatte - hatte ich ganz plötzlich eine Idee - eine Ahnung, was es sein könnte. Und dabei etwas über mich gelernt. Ob er das gemeint hat - keine Ahnung. Ich werde ihn nicht mehr fragen können.
Und, und ... .
Stephan, wie ich ihn sah, wollte als Lehrer die Schüler das Problem selbst lösen lassen. Und er versuchte, nur so viel Hilfestellung zu geben, wie eben nötig war, dass der Schüler den ersten Schritt erahnen könnte. Oder er ließ ihn völlig im Dunklen über das Ziel etwas ausprobieren. Kein einfacher Weg. Zu aufwendig, zu schwer, zu langatmig in der heutigen schnellen Zeit. Aber unheimlich effektiv, ließ man sich darauf ein und kam man denn bis zum Ende.
Wir waren nicht immer der gleichen Meinung, aber ich habe sein immenses Fachwissen sehr geschätzt. Und seine Texte und sein pianistisches Können. Und Stephan ist wirklich einer derjenigen, über dessen Äußerungen ich auch noch lange, nachdem sie getätigt waren, nachdenken konnte und auch nachdenken wollte. Was er wohl gemeint haben könnte? Mir hat das Spaß gemacht. Und ich bin öfter zu ganz überraschenden Ergebnissen gekommen. Ich habe viel von Stephan gelernt.
Lieber Gomez, ich wünsche Dir Menschen, die Dich in Deiner Trauer und Sehnsucht nach Stephan auffangen und mit denen Du die Erinnerung an Stephan hochhalten kannst. Alles Gute und viel Kraft für Dich.
Solange die Erinnerung an einen Menschen in anderen Menschen weiterlebt, seine Handlungen, seine Gedanken, seine Wünsche, seine Träume, solange ist er nicht wirklich tot.
Stille Grüße
Terri