Materialwahl Gehäusebau für Digitalpiano

Naja, auch ohne fremd- und selbstverschuldete Verstümmelungen und sonstigen Unfällen kann die Begeisterung gegen Null gehen, wenn sich während eines Projektes die Probleme zu einem unüberwindbaren Berg türmen.
Aber nachdem wir über die zur Verfügung stehenden räumlichen, technischen und personellen Ressourcen aufgeklärt wurden, würde ich die Sache nicht mehr ganz so pessimistisch sehen.
 
Ich finde deine Idee ziemlich lustig.
Bitte nicht falsch verstehen.
Ich selbst möchte mir ein kawai nv5s kaufen finde aber dass die Nachahmung von einem echten Klavier eher dürftig ist.
Vor allem immer alles in diesem grässlichem schwarz .
MMn. sollten die Hersteller einen Punkt setzen und Digitalpianos ein moderneres ausgefalleneres eigenständigeres Aussehen verleihen.
Dass man sofort sieht das ist ein Digitalpiano . Solch eine Imitation ist das was mich am meisten an den Digitalpianos stört.
Übrigens den Zuschnitt bekommst du in jedem guten Baumarkt mmgenau gemacht. Als Resonanzboden dann eine querverleimte Echtholzplatte z.b. Fichte. . Jedenfalls etwas ohne Astlöcher. Lack, würde ich Autolack nehmen und auch dort lackieren lassen.
Viel Spass beim Basteln.
Hoffentlich bekommen wir das Ergebnis zu sehen.
Hallo Robinson,

grundsätzlich stimme ich dem voll und ganz zu. Das Problem: So gut wie alle Digitalpiano sind äußerlich dennoch stark an ein akustisches Klavier angelehnt, oft dazu eben aber unproportional, mit unförmigen Beinen, Tastenklappen und Notenhaltern oder wenn nicht Hochglanz schwarz dann mit dem billigstem Holznachbildung-Folienfurnier. Da finde ich beispielsweise das Kawai NV-5 mit am schönsten.

Die zwei schönsten Digitalpianos sind für mich

VPC1-B.jpg

1. das Kawai VPC1 in seinem minimalistischen, auf Funktion reduzierten recht klassischen Design sowie

roland-kf10kiyola-add2-lg.jpg

2. Das Roland KF-10 Kiyola, ebenfalls aufs wesentliche reduziert, in Japan aus Massivholz gefertigt, in seinem Mid-Century-Modern Design in Anlehnung an dänisches und japanisches Design - in den USA sogar vom MOMA (Musem of Modern Arts) vertrieben: https://store.moma.org/tech/home-el...-in-oak-wood---model-kf-10/200225-200225.html

Das Roland kostet jedoch 4500 € - ein Witz Angesicht dessen, dass es im Prinzip die Technik (Tastatur und Klang) vom Roland FP-90 ist (das nun mit dem FP90X auch bereits seinen Nachfolger gefunden hat), und das sogar ohne Line-Outs. Damit leider keine Option.

Ansonsten - gibt es nichts. Außer ein schöne paar Ideen, wie diese von Yamaha: https://msreikopianolessons.com/blo...urniture-pianos-in-yamaha-music-shop-in-ginza

b:W10=.jpg


Ich würde im Prinzip gerne so etwas wie das Roland Kiyola oder das Yamaha Concept Design machen, aber ich muss sagen, mir gefällt es nicht, dass der Notenständer bei diesen Designs so niedrig ist, bei meinen 195cm bevorzuge ich die klassische Flügelhöhe. Und handwerklich mit all den Rundungen und den Massivholz bzw. Furnieren sicher deutlich anspruchsvoller als der Multiplexplatten-Flügel in schwarz.

Zu meinem Projekt:

Die Erbauer hat mir eine freundlicherweise ganze Menge Fotos vom Prozess geschickt. Jetzt habe ich eine viel genauere Vorstellung, wie man wo vorzugehen hat. :001:
Des Weiteren konnte ich Erfahrungen bringen, dass man Klaviatur und Elektronik aus dem Kawai VPC1 relativ einfach (viele Schrauben entfernen) aus dem Gehäuse ausbauen kann.

Liebe Grüße
Eddie
 
Ich würde im Prinzip gerne so etwas wie das Roland Kiyola oder das Yamaha Concept Design machen, aber ich muss sagen, mir gefällt es nicht, dass der Notenständer bei diesen Designs so niedrig ist,
Was hindert Dich daran, diese Designs abzuändern und einfach einen höheren Notenständer zu bauen?

Ansonsten: ja, ich weiß, Geschmäcker sind unterschiedlich, aber proportional ausgewogen sieht so ein in der Wand steckender Drittelflügel auch nicht unbedingt aus.
Das einzige, was m.M.n. für den abgesägten Flügel spricht, ist die Größe.
Da kriegt man mit Sicherheit eine leistungsfähigere Lautsprecheranlage rein, als bei den gezeigten minimalistischen Lösungen.
Und Platz für den Computer, den Du beim VPC1 benötigst, ist dann auch noch reichlich vorhanden.
 
Was hindert Dich daran, diese Designs abzuändern und einfach einen höheren Notenständer zu bauen?
Du schreibst es danach ja selber: der Platz für Lautsprecher bei den minimalistischen Lösungen meist nicht richtig gegeben. Und ich möchte kein schönes Gehäuse bauen, um hinterher links und rechts daneben/hinter Lautsprecher auf Ständer zu stellen.
Ich habe mich dennoch ein wenig mit der Idee beschäftigt, etwas in diese Richtung zu machen. Die folgende DIY-Lösung finde ich grundsätzlich sehr gelungen - aber auch da ist leider kein Platz für externe Lautsprecher vorgesehen, wenn diese nicht schon im Digitalpiano selbst verbaut sind. Durch den nach oben aufklappbaren Deckel ist auch kein Platz auf der Oberseite (und auch kein Platz für eine Klavierlampe oder so).



Man könnte maximal auf der Unterseite (wie bei dem Roland Kiyola) einen eher schmalen, horizontalen Lautsprecher montieren. Eine Soundbar hätte gute Maße, würde aber sicher bescheiden klingen. Wobei es da auch mittlerweile Lösungen von Marken wie Nubert und Co. gibt. Eine andere Möglichkeit wären vielleicht zwei schmale Aktiv-Lautsprecher, die man quer positionieren und befestigen könnte.

Ansonsten hatte ich noch eine weitere Idee. Einige von euch kenne sicher die Manthey Klavianos. MmN ganz schmucke Kleinklaviere in der Mid Century Ästhetik, jedoch mit bescheidener Mechanik. Die werden ja relativ oft privat sehr günstig für wenige hundert Euro verkauft oder sogar verschenkt.

1449906911739308.jpg


Ich hatte überlegt, dass man bei denen vielleicht Klaviatur, Gusseisenrahmen und Saiten ausbauen könnte und dann ein schönes Möbelstück hätte, in das man die VPC1 Tastatur und Elektronik einbauen könnte. Als Bonus hätte ich dann sogar noch den Resonanzboden, sodass ich mit Excitern/Transducern experimentieren könnte. Genug Platz für Lautsprecher im oder auf dem Gehäuse in guter Höhe wäre auch gegeben und der Notenständer wäre auch in guter Lesehöhe. :001: Zudem wäre es auch nicht so schade drum, als Klavier taugen die meist ohnehin nicht so viel. Wäre nur die Frage, ob die Maße hinhauen, die Kawai Tastatur einzubauen.

Liebe Grüße
Ante
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumal ich hier überhaupt keinen großen Unterschied zu dem von Dir verpönten Design der bestehenden Digis sehe.

Ich würde mir ein Konstruktionsprogramm schnappen und erst mal selber was rund um das VPC1 nach meinem Geschmack entwerfen. Das Umsetzen ist dann nur noch Malen nach Zahlen.
 
Na ja,
so ein geschlossener Kasten ist ja schon was anderes, als eine "Tastatur auf 4 Beinen".
Da lässt sich schon mehr Lautsprecher- und sonstige Technik unterbringen.
Das mit dem Resonanzboden klingt m.M.n. erst mal auch interessant, ob es nach der Umsetzung auch tatsächlich gut klingt, müsste man halt sehen.
Und wenn man so ein Teil tatsächlich für umsonst oder ein Taschengeld ergattern kann, wird's auch deutlich günstiger als mit Holz vom Baumarkt.
Aber ein paar hundert Euro für so ein Teil ausgeben, nur um es zu entkernen, wäre mir deutlich zu teuer.
 
Könnte in der Breite etwas knapp werden.
Hm, auch bei 88 Tasten Klavianos? So sieht das Kawai VPC1 (fast) ausgebaut aus:

IMG_5373VPC1_1024x1024.JPG


Mal angenommen, man kürzt rechts und links die Sperrhozlplatte, auf der die ganze Mechanik liegt - das müsste doch passen? Oder gibt es auch kleine unterschiede in der Tastenbreite, sodass es aufsummiert doch nicht mehr hinhaut?

Zumal ich hier überhaupt keinen großen Unterschied zu dem von Dir verpönten Design der bestehenden Digis sehe.
Echt? Ich finde schon, allein das warme Echtholz(furnier) findet man leider bei keinem Digi. Wenn man dagegen Holzoptik bei Digis will, gibt's nur diese dunkelbraun ("Rosenholz") folierten Digis bei Yamaha, Kawai, Roland und Casio... :angst:Zudem die schönen Rundungen und die Beine beim Klaviano.

Ich habe ja auch nichts gegen Möbeldigis per se. Und mein Hauptroblem ist auch nicht das Design, sondern das Gesamtpaket. Ich würde sehr viel für Dinge dazuzahlen, die ich einfach nicht brauche.
Samples? Brauche ich nicht, ich finde Pianoteq besser als alle Yamaha, Kawai, Roland und Casio Samples. Und da gibt es beileibe ja noch besser klingende samplebasierte Lösungen (VSL Synchron, Garritan CFX, VI Labs Modern U z.B.) ...
Die internen Lautsprecher? Klingen leider meist echt mies, wenige Ausnahmen sind hier das Kawai NV-5 und mit Abstrichen das Yamaha NU1X. Aber diese kann ich dann auch nicht mit Pianoteq nutzen (Ausnahme Yamaha NU1X, dank Audio Interface). Bzw. könnte man vielleicht per Line-In, aber hat dann immer Probleme mit Brummen, Surren, etc. und dadurch, dass die Lautsprecher im Digi meist auf die internen Samples angepasst sind, klingen externe Samples darüber auch nicht gut (drüben im pianoworld forum bspw. zum NV-5 gelesen). Mit Aktivlautsprecher kriegt man da bessere Ergebnisse hin. Es gibt sogar einige Leute drüben, die sich auf ihre sauteueren Hybride wie NV-10 und N1X (das N1X hat beispielsweise echt miese Lautsprecher) Aktivmonitore von bspw. Genelec gestellt haben...
Gehäuse? Ja, wenn es schön ist, wie beim NV-5(S), ist es schon ok. Oder eben das Roland Kiyola - kostet aber wie oben erwähnt entsprechend.

Mein Problem ist vor allem die Unflexibilität. Sagen wir man kauft für 2000 - 6000 € ein Digi mitsamt Gehäuse, Samples, Lautsprechern und Mechanik. Das gehört da alles zusammen, verliert schnell an Wert, altert schlecht und ist nur umständlich oder teuer zu reparieren. Mit einer selbstgebauten Lösung kann ich frei über die einzelnen Teile wie Tastatur, PC, Samples und Lautsprecher bestimmen. Die Samples veralten nie, man kann immer mit der Zeit gehen. Die Lautsprecher (z.B. Aktivmonitore) behalten ebenso eher langfristig Funktion und Wert, die Mechanik ließe sich leicht austauschen, wenn sie irgendwann defekt ist oder man sie austauschen möchte (falls bspw. irgendwann ein VPC2 mit GrandFeel III/IV kommt). Der PC ebenso. Wenn man das alles doch nicht möchte, kann man in 5 Jahren wesentlich (!) einfacher und mit weniger Verlust das mehr oder weniger zeitloses MIDI-Keyboard (wie eben das VPC1), die Aktivlautsprecher, die Lizenzen für die Software verkaufen, als ein bis dahin doch etwas veraltetes, großes, schweres Digitalpiano. Wenn ich immer sehe, was für Fantasiepreise manche bei kleinanzeigen für ihre etwas älteren Kawai Digis fordern...

Liebe Grüße
 
Grundsätzlich finde ich das wirklich schön wenn jemand seiner Kreativität freien Lauf lässt und etwas Schönes erschaffen möchte.
Hier jedoch habe ich den Eindruck, Du suchtst nur eine Bestätigung für das ganze Projekt. Ich würde sagen, hau einfach rein. Ich bin mir sicher, nicht nur ich bin wirklich sehr gespannt auf das Ergebnis. :super:
So ambitioniert wie Du es beschreibst, wird das sicher ein ganz tolles Möbelstück werden.

Hoffentlich ist das kein Zeitaufwand, der in das Üben an einem echten Klavier besser investiert wäre. :-D

Wie schon erwähnt, bin echt auf das Ergebnis gespannt...
 

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