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Ich erteile keinen Klavierunterricht und erziele meine Einkünfte aus verschiedenen anderen Quellen. Insofern kann ich mich in diesem Faden nicht positionieren. Zwei Aspekte würde ich aber doch einwerfen. Zum einen ist eine Diskussion zur Frage, welche Berufsgruppe dem Ende näher ist, für niemanden gewinnbringend. Eigene existenzbedrohende Probleme werden nicht kleiner, indem man das eigene Selbstwertgefühl mit der Einschätzung nährt, dass es ja Gott sei Dank anderen noch dreckiger geht. Zum anderen ist der Klavierlehrer nicht schlagartig seine finanziellen Probleme los, sobald er zum "Arbeitsamt" geht und Versorgungsansprüche an die Allgemeinheit stellt. Dort bekommt er nicht etwa unbürokratisch Überbrückungsgeld ausbezahlt, sondern er muss erst mal seine wirtschaftliche Lage umfassend dokumentieren. Zu Hause steht ein in guten Zeiten angeschaffter 50.000-€-Flügel - warum eigentlich? Verkaufen Sie den erst mal! Den brauchen Sie zur Ausübung Ihres Berufes, weil Sie Berufsmusiker sind? Sie wollen doch Geld vom Staat, weil Sie ja mit Ihrem Beruf nichts oder viel zu wenig verdienen! Und wenn schon: eine 88er-Volltastatur hat auch ein 5.000-€-Klavier oder sogar schon ein Billig-Digitalpiano für 500 €. - Geld vom Staat gibt es tatsächlich erst dann, wenn man bis auf einen sehr knapp bemessenen Freibetrag komplett mittellos geworden ist. Bleiben also nur Notlösungen wie sich als Hilfskraft im Supermarkt, Gebäudereiniger, Kurierfahrer oder Bauhelfer zu verdingen und auf ein Leben nach Corona zu hoffen mit der Chance, kurzfristig zur Musikerlaufbahn wieder zurückkehren zu können - denn auch für den neu angenommenen Brotberuf gelten gesetzliche Kündigungsfristen.Klavierlehrer sind doch noch verhältnismäßig gut drann. Ich kenne Reitschulen die am Ende sind, wenn ihr keine Schüler habt geht ihr zum Arbeitsamt eine Reitschule muss aber auch noch die Pferde versorgen und das mit nix. Also Tastatula hör mit der Jammerei auf andere sind schlimmer dran.
LG von Rheinkultur