"Le tombeau de couperin" von Ravel

@pppetc

Mir war durchaus nicht bekannt, dass du mich in irgendeiner Weise schätzt. Da das aber offenbar der Fall ist, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du schreibst, was genau dir nicht gefällt und warum oder was du für Verbesserungsvorschläge hast. Unverständliche Beiträge allein haben da bisher nicht viel geholfen.

Ganz kann ich die Kritik bisher nicht nachvollziehen. Bei aller Bescheidenheit, ich finde (nicht allein), dass mir dieser Zyklus sehr gut gelungen ist.
 
Also mir gefällt's sehr gut! Ich komme zwar musikalisch mehr aus der Rock- & Pop-Ecke und hab bei Ravel nicht die ganz große Hörerfahrung, aber für mich gilt grundsätzlich, Musik ist eine Gefühlssache und für mich zählen die Leidenschaft und Emotionen, die jemand in ein Stück packt - das Stück muss mich berühren, egal welcher Musikrichtung!
 
Hallo Stephan,

Chiarina hat geschrieben, dass Du Pädagoge bist und von einem solchen erwarte ich mehr als ein saloppes „Weder schön noch selten“, sondern konstruktive Kritik, die auch für eine Anfängerin wie mich hilfreich sein kann bzw. hilfreich ist (wenn man sie nachvollziehen kann).

Das sollte (und in meinen Augen darf man das auch nicht) man nicht miteinander verwechseln: Den generellen menschlichen Respekt, auf dessen Grundlage das Ganze ja nun stattfindet, mit eben dieser Konfrontation der Texte.

Die Konfrontation mit „Weder schön noch selten“ hat offensichtlich niemand verstanden. Unter menschlichem Respekt stelle ich mir etwas anders vor.

Olli hat bei Dreiklangs Glöckchenthema geschrieben, dass Du in der Lage bist die Campanella nicht zur zu unterrichten, sondern sie auch selber zu spielen. Wer dazu in der Lage ist hat pianistisch sicherlich deutlich mehr Ahnung als ein - von einer Clavionistin verlinkter - Bericht vermuten lässt. Wäre es nicht sinnvoller und hilfreicher für das Forum, wenn Du uns als Pädagoge an Deinem Wissen und Deinen Ansichten über eine Interpretation teilhaben ließest, anstelle mit kurzen und knappen missverständlichen Äußerungen für Verwirrung zu sorgen? Denn nicht nur mir helfen solche Rückmeldungen bei der Berurteilung einer Interpretation. Die von Stilblüte gefällt mir jedenfalls.

Gruß
Marlene
 
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pppetc hat es mal wieder geschafft, sich mit nur 4 Worten ohne Inhalt in den Mittelpunkt des Threads zu stellen, dabei geht es hier doch um die tolle Einspielung von Stilblüte.
 
, wenn Du uns als Pädagoge an Deinem Wissen und Deinen Ansichten über eine Interpretation teilhaben ließest, anstelle mit kurzen und knappen missverständlichen Äußerungen für Verwirrung zu sorgen?

Liebe Marlene -

hier in diesem Forum bin ich kein Pädagoge - ich bin hier, wie jeder andre auch,
und mag er sich für den Papst halten, ein Teilnehmer, der etwas schreibt.

Lehrer bin ich dem Moment, wann ein Schüler mich aussucht, und es mir sagt:
Denn Lehrer wird man durch die Schüler, nicht etwa umgekehrt - auch das ist
ein leider viel zu häufiges Mißverständnis.


pppetc hat es mal wieder geschafft, sich mit nur 4 Worten ohne Inhalt in den Mittelpunkt des Threads zu stellen, dabei geht es hier doch um die tolle Einspielung von Stilblüte.

Das ist Unsinn, Peter: Dieser Dein Beitrag soll diesen Schein erwecken - ja,
das kann man sagen.


Und was nun Stilblütes Einspielung anbelangt: Man hört das große Bemühen,
es gut und richtig zu machen - der hohe Anspruch sitzt wie Deckel auf der
Musik und löst genau deshalb sich nicht in Musik auf. Das ist eine böse Falle.
Dazu kann man entweder sehr, sehr viel sagen, und man kann auch eine Menge
unternehmen, davon wegzukommen - oder man sagt es knapp.

Ich hatte mich zu Letzterem entschlossen - was natürlich, wie so oft,
mein Fehler ist.

gruß

stephan
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich erzähle dazu mal eine Geschichte, auch, wenn es ein wenig OT ist.

....ich hatte also diese Band. Ich war Gitarrist. Nun wollte ich unbedingt singen. Ich wollte eine richtig coole Frontsau sein. Also habe ich einige Stücke im Proberaum gesungen. Mit der Coolness hat es seinerzeit geklappt. Mit dem Gesand leider nicht.

Wenn meine Freunde/Bandmitglieder damals gesagt hätten: "naja....geht so..., und probier mal dies..., und mach mal das", dann hätte ich ewigkeiten rumgenervt, mit meinen Gesangsversuchen. Also sagten sie folgendes: "Nils, pass auf, das war der schlimmste Alptraum, den wir je von einem Sänger gehört haben. Du singst grauenhaft!" .

Somit war das Thema "Nils will singen" sofort vom Tisch. Alle konnten sich wieder den Dingen zuwenden, die sie können.

Nun will ich natürlich keineswegs damit sagen, dass oben genannte Beurteilung meines Gesangs, auf Stilblütes Qualitäten am Klavier zutreffen. Keineswegs!!

Ich will sagen, dass manchmal eine unverblümte Beurteilung besser hilft, als langes Drumrumgerede. Mir persönlich geht es so.
 
Und was nun Stilblütes Einspielung anbelangt: Man hört das große Bemühen,
es gut und richtig zu machen - der hohe Anspruch sitzt wie Deckel auf der
Musik und löst genau deshalb sich nicht in Musik auf. Das ist eine böse Falle.
Dazu kann man entweder sehr, sehr viel sagen, und man kann auch eine Menge
unternehmen, davon wegzukommen - oder man sagt es knapp.

Ich hatte mich zu Letzterem entschlossen - was natürlich, wie so oft,
mein Fehler ist.

Und was wäre denn so schlimm daran gewesen, das einfach gleich zu sagen? Selbst wenn nur Du das so empfinden würdest, es ist auf jeden Fall ein konstruktiver Ansatz. Damit kann Stilblüte etwas anfangen, und genau darum hatte sie uns ja auch gebeten.

Herzliche Grüße,

Wolf
 
Danke schonmal pppetc, damit kann ich was anfangen. Aber nun sei doch so gut und mach dir bitte noch die Mühe, mir die Ausführliche Version zu schreiben!!
 
Und was nun Stilblütes Einspielung anbelangt: Man hört das große Bemühen,
es gut und richtig zu machen - der hohe Anspruch sitzt wie Deckel auf der
Musik und löst genau deshalb sich nicht in Musik auf.

Danke, Stephan, für Deine Rückmeldung, die ich deutlich leichter nachvollziehen kann als Deine kurzen Verlautbarungen.

Aufgrund Deiner oben zitierten Äußerung habe ich versucht zu ergründen was Du meinst und mir nacheinander im Wechsel die heruntergeladenen Dateien angehört und die von Sokolov bei Youtube.

Aber nun sei doch so gut und mach dir bitte noch die Mühe, mir die Ausführliche Version zu schreiben!!

Dieser Bitte schließe ich mich an, weil ich beim Hören nicht empfunden habe, was Du gehört hast.
 
Und was nun Stilblütes Einspielung anbelangt: Man hört das große Bemühen,
es gut und richtig zu machen - der hohe Anspruch sitzt wie Deckel auf der
Musik und löst genau deshalb sich nicht in Musik auf. Das ist eine böse Falle.
Dazu kann man entweder sehr, sehr viel sagen, und man kann auch eine Menge
unternehmen, davon wegzukommen - oder man sagt es knapp.

Lieber Stephan,

ich wäre auch sehr an ein paar guten Tipps von Dir interessiert. Ich glaube nämlich, mein Klavierspiel leidet auch manchmal an diesem übergroßen Bemühen, alles perfekt zu machen. Ich spiele dann kaum falsche Noten; auch an Phrasierung und Artikulation gibt es objektiv wahrscheinlich wenig zu bemängeln. Trotzdem bin ich hinterher oft sehr unzufrieden, weil - wie soll ich es ausdrücken - der große musikalische Bogen, der selbstverständliche Fluß der Musik irgendwie gehemmt ist. Noch zu selten gelingt es mir, ein Stück so loszulassen, dass der Wille, alles richtig zu machen der Musik nicht im Weg steht.

Bei meiner Aufnahme von Au bord d'une source hatte ich das schöne (aber leider noch seltene) Gefühl, dass die Musik von ganz allein, quasi ohne mein Zutun, fließt. Deshalb habe ich diese Aufnahme trotz der ungünstigen Aufnahmetechnik gepostet.

Wenn Du ein paar Tipps hast, wie man das Loslassen üben kann, wäre ich ein sehr dankbarer Abnehmer!

LG, Mick
 

Ich glaube ja, dass man dann eher loslassen kann, wenn man nicht mehr versucht, "alles richtig zu machen". Wenn man nicht mehr daran denkt, "jetzt muss ich dies und das machen", wenn man nicht mehr an Vorgaben seines Lehrers denkt, sondern ganz bei der Musik ist und zuhört. Beim Einspielen warst du (du hattest geschrieben, dass du das Instrument wunderbar fandest, wenn ich mich recht entsinne) bezaubert vom Klang und hast einfach gespielt und zugehört. Du warst frei. Niemand war da, um dich zu korrigieren. Es ging nicht um deine Leistung, sondern du hast dich dem Klang "hingegeben". Wenn man nicht mehr "gut sein will", wenn man nur noch an die Musik denkt und das Innerste darin aufgeht - ich glaube, dann kann man loslassen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Wenn Du ein paar Tipps hast, wie man das Loslassen üben kann, wäre ich ein sehr dankbarer Abnehmer!

Easy: Dudamel zuhören, ua.

Sodann: Marcelle Meyer zuhören

Die absolut klare Auffassung der Metren, innerhalb derer sich ein pp ebenso
selbstverständlich ereignet wie auch ein fff -

In der Musik sein heißt auf der rein sachlichen Ebene: im Metrum sein, und
das kann nur realisiert werden, wenn man sich dem völlig überläßt - manche
(körperliche) Haltungen begünstigen das, andre sind eher dysfunktional.

Jeder einzelne Satz ist ein Juwel für sich:

Ganz wunderbar der natürliche Zweier-Puls des Prélude, der sich wiederum zu
Vierern und Achtern gruppiert.
Die Fuge herrlich melodisch, ohne jede akademische Steife, die Stimmen
umspielen einander.
Das Menuet (Teil 2) könnte genausogut von Mozart oder Schubert sein.
Bis hin zur Toccata mit ihren ins Feinste ausdifferenzierten unegalen Repetitionen.

Im Übrigen, mick: Soweit ich Deine Aufnahme verstanden hatte, bist Du schon
ziemlich gut dabei - ich glaube, das bereits irgendwo gesagt zu haben ;)

Das Loslassen üben? I feel a big soul there (Dudamel)


gruß

stephan
 

pppetc, ich danke dir für den Link mit der Aufnahme des Scarbo von Marcelle Meyer. Ich kannte sie bisher nicht. Nach dieser Aufnahme zu urteilen, ist sie eine der großen Pianistinnen ihrer Zeit.
Ich frage mich nur, warum sie mir nach Studium und Konzerttätigkeit entgangen ist?
Für mich musiziert diese Frau auf dem Klavier.
Gratulation an Stilblüte bei solch einer Referenz!

Aljechin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Anstatt selbst zu üben (morgen habe ich ein Konzert :-o:-o) habe ich mir nun stundenlang Ravel-Aufnahmen von Marcelle Meyer angehört. Na ja, wenn ich morgen nicht gut spiele, kann ich wenigstens Stephan die Schuld geben. ;)

Mein Favorit unter den Aufnahmen ist übrigens die Sonatine. Ein hinreißendes Stück! Ich wollte im nächsten Jahr eigentlich Jeux d'eau lernen, aber jetzt wird es wohl eher die Sonatine. Marcelle Meyer spielt die mit einer Leichtigkeit, da kann man gar nicht genug von bekommen:



Gute Nacht, Mick
 
Ich glaube nämlich, mein Klavierspiel leidet auch manchmal an diesem übergroßen Bemühen, alles perfekt zu machen..
das Bemühen, alles möglichst gut und ausdrucksvoll zu machen (perfekt?... ein irgendwie eindimensionaler Adjektiv), ist völlig ok - beim erarbeiten und üben!

Ich spiele dann kaum falsche Noten; auch an Phrasierung und Artikulation gibt es objektiv wahrscheinlich wenig zu bemängeln.
das ist doch schon mal erfreulich, denn bis zu dieser Grundlage gelangen nicht alle - es gilt also, darauf aufzubauen und was draus zu machen.

Trotzdem bin ich hinterher oft sehr unzufrieden, weil - wie soll ich es ausdrücken - der große musikalische Bogen, der selbstverständliche Fluß der Musik irgendwie gehemmt ist. Noch zu selten gelingt es mir, ein Stück so loszulassen, dass der Wille, alles richtig zu machen der Musik nicht im Weg steht.
das ist die Aufpasserei, eine häufige und eigentlich nach dem üben unnötige Form mangelnden Selbstvertrauens (!) Pollini hat das mal knapp auf den Punkt gebracht: "man darf nur keine Angst haben"!
Aber man kann lernen, technisch aufzupassen und zugleich musikalisch zu denken: dann ist das, was technisch heikel ist, nicht mehr als innere Hürde im Weg, sondern gehört halt "zum selbstverständlichen Fluß der Musik" dazu. In diesem Sinne sind die jeweils manuell schwierigsten Abschnitte eines Musikstücks gar nicht das musikalische Hauptproblem, sofern man sich eben den falschen Luxus der Angst, der Bedenken, der Zweifel nicht gönnt. Lästig und hinderlich wie besagte Ängste ist, wenn man während des Spielens vor den Leuten (daheim darf man alles, da isses egal) von außen in die Musik hineindenkt, also "hier espressivo, jetzt diesen Ton so" und ähnliches - während des Spielens sollte man nur das empfinden, was in der Musik passiert und nichts anderes (ablenkendes, distanziertes etc) mitdenken, kurzum die gerade laufende (d.h. selbst gespielte) Musik miterleben.
Das ist Konzentrationssache.
Garantiert ist freilich nicht, dass bei dieser Konzentration und bei diesem Miterleben das Ergebnis für die Zuhörer rundum erfreulich ist, denn es kann auch passieren, dass man ein Musikstück nicht so ganz kapiert hat - ergo kommt noch hinzu, dass man das, was man spielt, möglichst detailliert begriffen hat. Dann allerdings bedraf es keiner Metaphern mehr wie "loslassen" :)
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aber retour zu Stilblütes Aufnahme:
dass da nicht Frau Argerich spielt, hört man - wäre dem anders, befände sich Stilblüte nicht mehr im Studium. Und das vorgeführte Zwischenergebnis des bisherigen Studiums verdient die ablehnende Beurteilung "weder scbön noch selten" in keiner Weise. Musikalisch und teilweise technisch ist das eine gehörige Stufe höher als bei ambitionierten JuMu-Preisträgern, was man von Klavierstudenten/innen auch erwarten darf. Was man von Klavierstudenten/innen nicht erwarten darf, ist das Niveau von Argerich & Co. - denn die Studis befinden sich erst auf dem Weg dahin, und naturgemäß gelangen nur die wenigsten in diese "Höhe". Insofern ist keinem geholfen, wenn man irgendeine sehr schöne Profi-Aufnahme desselben Stücks mitteilt (die kann jeder selber finden, zumal es einige von verschiedenen Pianisten/innen gibt)
Ebensowenig ist bei Stilblütes tapferer Aufnahme alle Musik von ihrem Bemühen überdeckt - im Gegenteil, da ist schon sehr viel Musik drin. Aber es kann noch mehr werden, und das in zweierlei Weise: erstens kann spieltechnisch weiter verbessert und erweitert werden (mehr klangliche Konturen, mehr klangliche Differenzierungen, mehr manuelle Souveränität) und zweitens kann noch mehr am Verständnis dieses Zyklus gearbeitet werden. Das weiß Stilblüte sicher selber auch.
Aber der eingeschlagene Weg ist schon mal völlig ok! Jetzt heißt es: weitermachen, nicht nachlassen.
 

Tjap: die Bierchen -


Insofern ist keinem geholfen, wenn man irgendeine sehr schöne Profi-Aufnahme desselben Stücks mitteilt

Ich hatte noch aweng was Andres getan -
Das teilt sich auch jedem mit, dem das Hirnbrötchen nicht
gänzlich vom Krebs zerfressen ist: täusch Dich da bloß nicht -
odder tues meinethalben: völlig scheißegal.


Jetzt heißt es: weitermachen, nicht nachlassen.

Und vor Allem: DaumenDrücken!

Glaub ja nicht, ich ließe mir von irgendnem Zwerg die Argumentation verdrehen:

Jörg Hickl bemerkte anläßlich seines Kommentars zur Meisterschaft 2008 sinngemäß:

Arthur [Jussopow] hat in seinem ganzen Leben mehr übers Schach vergessen, als ich jemals lernen werde:

Damit hast Du Dein Verhältnis zu mir in a nutshell -
 
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