Im vorliegenden Falle würde ich das anders sehen. Die SPD-Führung hat sich vorzeitig und mit teilweise abstrusen Argumenten (AfD-Nähe, fachliche Inkompetenz etc.) auf einen Rauswurf Maasens festgelegt. Sie wußte natürlich, dass sie damit die Koalition in die Krise bringen könnte und hat das in Kauf genommen, nur um bei der Basis ein Beweisstück von "Handlungsstärke" vorlegen zu können. Und nachdem sie die Koalition nicht ernsthaft sprengen wollte, ist es gekommen, wie es kommen mußte. Die Fuchtelfaust der Fresseschlägerin Nahles ist in der eigenen Visage gelandet und das vielstimmig erhobene Empörungsgeschrei kann nicht die Tatsache verschleiern, dass die SPD-Führung an der tumultuarischen Schilderhebung des vermeintlichen Missetäters gleichberechtigt mitgewirkt hat. Hätte sie auf das hingewirkt, was angemessen war, nämlich Maasen zu bedeuten "Du hältst in der Öffenetlichkeit den Mund, und zwar sofort", stünde sie jetzt nicht vor den Scherben ihrer genialen Schafsblökstrategie. Nur die Kanzerlin, die alte Schlage, war wie üblich ruhig und grinst sich eins.