וַֽיְהִי־עֶ֥רֶב וַֽיְהִי־בֹ֖קֶר יֹ֥ום אֶחָֽד׃ פ
( Und siehe, aus Abend und Morgen wurde der erste Tag)
27. Jänner,
und es war ein neuer Morgen...
Ein Schifferklavier rettete
Esther Bejarano in Auschwitz:
trotzdem JA sagen, wider allem nein. Vor ein paar Tagen feierte Esther Bejarano ihren 95. Geburtstag.
View: https://www.youtube.com/watch?v=Hl7K_Hio4go
"Das Akkordeon, so sagte sie, sei ganz wichtig für das Orchester. Und sie forderte mich auf: "Spiel mir mal den deutschen Schlager 'Du hast Glück bei den Frauen, Bel Ami'." Ich habe ihr dann gesagt, dass ich lange nicht mehr Akkordeon gespielt hätte und kurz üben müsste. Ich bin also in eine Ecke gegangen und habe herauszufinden versucht, wie das mit den Bässen in der linken Hand funktioniert. Dabei habe ich eine Taste gefunden, die etwas eingebuchtet war. Das ist bestimmt C-Dur, habe ich mir gedacht und den Rest dann einfach abgeleitet.
Wir haben mit dem Orchester meistens Märsche gespielt, Landsknechtslieder, die leichte Muse eben.
Doch ich bekam Typhus, ganz hohes Fieber. Wir hatten ja diesen Arbeitsführer Otto Moll, eine Bestie, ein widerlicher Kerl eigentlich. Aber der kam immer zum Orchester, weil er Musik mochte. Als er erfuhr, dass die einzige Akkordeonistin krank geworden war, hat er dafür gesorgt, dass ich aus dem jüdischen Krankenrevier ins christliche kam, denn im jüdischen bekam man keine Medikamente und musste am Ende ins Gas. Der Moll hat einer tschechischen Ärztin gesagt, wenn sie mich nicht wieder gesund mache, dann werde er sie erschießen. Der hatte irgendwie einen Narren an mir gefressen, ich weiß nicht warum. Das war meine Rettung.
Am 15. September 1945 bin ich in Palästina gelandet. Aber als wir dort ankamen, war das eine große Enttäuschung, weil die Engländer uns gleich wieder in ein Lager mit Stacheldraht steckten. Also das war wirklich eine Sauerei, uns so zu empfangen. Und leider waren unter den Bewachern auch viele Juden.
Später habe ich in der Fabrik gearbeitet und ganz schlimme Erfahrungen gemacht. Da gab es unter den jüdischen Arbeitern viele Terroristen, die die britischen Kolonialoffiziere angegriffen haben, um sie aus dem Land zu treiben. Ich sagte denen immer wieder, mit diesen Anschlägen könne man doch niemanden für seine Sache gewinnen. "Das wird doch immer schlimmer werden, die Engländer lassen sich das bestimmt nicht gefallen." Diese Leute waren deswegen sehr wütend auf mich und sagten: "****** hat wohl vergessen, dich zu vergasen."
1960 bin ich nach Deutschland gekommen, mit meinem Mann und meinen beiden Kindern. Wir hatten keine andere Möglichkeit, ich konnte nicht in Israel bleiben..."
https://www.spiegel.de/geschichte/k...ende-berichten-esther-bejarano-a-1012145.html
https://www.coe.int/de/web/portal/27-january-holocaust-remembrance-day
View: https://www.youtube.com/watch?v=gl9xwtNWPdE
Bilder einer Ausstellung:
(Grünanlage der Endlösungsleitplanung:
Deutsche Spitzenbeamte verbrachten hier ihre Mittagspause und erholten sich von den behördlichen Anstrengungen der Wannseekonferenz
https://www.ghwk.de/de )
gleich nebenan:
lebendiger Garten den Max Liebermann anlegte
http://www.liebermann-villa.de/start.html