stell dir die absurde Situation vor, dass Verwaltungsazubis Dostojewski lesen
und wir solche Glücksfälle mehrfach willkommenheißen durften und mit vorzüglichen Beurteilungen versahen....
Es gibt nämlich einige Schulabgänger, die erstmal einen sicheren Brotberuf erwünschen, dann in Teilzeit gehen und dienstbegleitend ein geisteswissenschaftliches Studium absolvieren.
Andere sind Leseratten und/oder Kunstsinnige und schätzen die sichere, kalkulierbare, stabile Diensstelle, um in ihrer besser planbaren Freizeit reichlich die Schönen Künste zu erleben oder gar zu betreiben.
Der kunstortsdumme stupide Amtsheini ist ein, so jedenfalls in der Bundesbeamtenschaft meiner Kenntnis nach, eher unwahrscheinlich antreffbarer Ausnahmefall.
Ganz im Gegenteil, "bescheinige" ich der Bundesbeamtenschaft einen weit überdurchschnittlichen kulturellen Bildungs- und Praxisstand.
Allein im engeren Wirkbereich meiner Wenigkeit gibt es mehrere Amateurmusiker, die langjährige Mitglieder guter Liebhaber-, Kirchen- und Universitäts orchester/-chöre sind, in zwei Fällen sogar diplomierte Sänger. In einer anderen Dienststelle sind mir zwei Amtsmenschen bekannt, die Drehbücher für erfolgreiche TV Filme geschrieben haben. Eine andere Amtsdame leitet nebenberuflich ein sehr gutes Projektjugendtheater.
Unsere Sekretärinnen sind nicht selten polyglotte Fremdsprachenkorrespondentinnen, die durchaus sehr belesen sind, jedenfalls in einem mir unmittelbar bekannten Fall Tolstoi sogar im Original gelesen.....
Ihr würdet staunen, wie hier Amtsausflüge und sonstige Dienstfeiern hervorragend kulturell gestaltet werden, welche Kulturstätten wir schon als Betriebsausflug besuchten...
Es ist eine Unerhörtheit, welches Bild über die Amtsmannschaften in bestimmten Kreisen genüsslich ausgewalzt wird!