Konzentration problem

Mach eine kurze Pause (1-2 min), in der Du Dich wirklich entspannst (also nichts auf's Handy schauen oder so, sondern auf den Atem konzentrieren, kurz meditieren oder ähnliches) und üb dann weiter. Ich mach immer kurze Mikro-Pausen, wenn meine Konzentration nachlässt.
Ja, das raten mir viele, aber das hilft mir irgendwie nicht. Ich werde es nochmal probieren. Danke
 
Die Tips hier sind super!

Wenn du aber Dauermüde bist und allgemeine Konzentrationsprobleme, sowie auch noch Kopfschmerzen hast, würde ich zunächst mal mit dem Hausarzt drüber sprechen falls du das nicht schon gemacht hast. Manchmal plagt man sich unnötig und es steckt ein Nährstoffmangel oder eine hormonelles Ungleichgewicht etc. dahinter.

Wenn es einfach stressbedingt ist, dann hilft sich klar zu machen dass Lernen anstrengend ist und dass du gucken solltest ausgeruht zu sein, genug getrunken zu haben, eine ruhige Umgebung zu haben etc..

Evtl überprüfst du auch zu welchen Tageszeiten du besser lernst. Manche können sich morgens nicht konzentrieren weil sie Spättypen sind und sie chronobiologisch morgens noch „schlafen“. Auch direkt nach dem Essen ist die Konzentration schwach. (Vor einem Vorspiel hat mein Lehrer mich mal mit ordentlich gebratener Ente und Kuchen abgefüllt, danach ging nichts mehr…. Ich sollte unbedingt bis zum Ende spielen und mich „retten“Üben. Seit dem weiß ich dass man vollgefressen nicht spielen kann.)

Unabhängig davon sind 6 Wochen spielen sehr wenig. Die Konzentrationsfähigkeit verbessert sich über die Zeit und vielleicht ist das was du übst auch noch zu schwer.
Danke, ja. Ich war noch nicht bei meinem Hausarzt, aber das wird mir sicher nicht viel helfen. Mein Bruder hatte das gleiche Problem in meinem Alter. Nach mehreren Tests und viele Therapien kam nichts raus. Man wusste nicht, was er hat. Es ging dann irgendwann von alleine weg.

Danke für die restlichen tipps.
 
Mit Kopfschmerzen kann ich das Üben vergessen, da ist keine brauchbare Konzentration möglich.
Zu den Tipps oben noch ergänzend: Kurz durchatmen - am besten an der frischen Luft. Offenes Fenster reicht.


Das sind ja mal harte Methoden. Hat er dich irgendwie vorgewarnt, dass das ein Experiment wird, oder dir einfach eine Falle gestellt?
Ich hoffe, das war wenigstens so etwas wie ein interner Klassenabend.

Ich habe heuer auch einmal die Erfahrung gemacht, dass nichts mehr ging. 23:00, es war ein langer aber nicht unbedingt besonders anstrengender Tag. Ich wollte spontan nur eine Seite vorspielen. Keine Chance. Griffe wollten nicht, Rhythmusgefühl war weg. Da bekommt man mal wieder (noch größeren) Respekt vor Leuten, die auf der Bühne stehen (bzw. sitzen) und die Leistung zu dem Zeitpunkt abrufen können

Genauso geht es mir auch, mit dem Üben war es dann. Aber ich habe immer Kopfschmerzen, jetzt auch. So ist das momentan einfach bei mir.

Hilft das mit der frischen Luft wirklich? Also ich wohne in einem Dorf und kann da immer vor die Tür. Aber geholfen hat es mir noch nicht wirklich.
 
Ich finde das nicht bewundernswert. Man weiß ja, was man tut. Interessanterweise bin ich vor Auftritten immer auffällig müde und zahnlos. Innerlich schmunzele ich dann, weil mein ganzes Sein die Energie sammeln will, um fit zu sein für den Auftritt.
Sobald man auf der Bühne steht und sitzt, ist sowieso alle Schwäche vorbei, da gibt Körper und Geist, was möglich ist.
Auch ein Chriurg muss operieren, egal, ob müde oder nicht...
Der Kapitän das Flugzeug fliegen...
Will sagen: Man richtet sich ein.
Ach, und die Leistungsfähigkeit resultiert zu 90 % (mindestens) aus der Vorbereitung. :-)

Ja, da stimme ich dir zu. Es ist zwar wunderbar wie sie spielen, aber es ist im Grunde auch nur ein Beruf, den sie gelernt haben.
 
Kopfschmerzen können auch von Unterzucker kommen, und Denken verbraucht viel Hirnschmalz. Wenn du sagst "in dem Alter" - bist du noch im Wachstum? Vielleicht isst du vor dem Üben einfach mal eine Banane oder ein Stück Vollkornbrot... :003:
 
auf der Bühne fallen Fehler zwar auf und es wird extreme Präzision benötigt, um einen guten Auftritt zu absolvieren
Das stimmt: Bei den darstellenden Künsten ist zur Showtime Showtime. Zumindest bei live-Darbietungen gibt es kein Entrinnen.

Allerdings gibt es Abstufungen: Findet man an Tasteninstrumenten das Drücken derselben unter Druck schon herausfordernd, so stelle man sich das am Saiten- oder gar Blasinstrument vor.

Wenn ich die Wahl habe, mit Gesang oder Tanz aufzutreten, entscheide ich mich, ehrlich gesagt, eher für den Tanz, weil mir Gesang noch viel näher geht, und der Druck, mit dem gesamten Körper (und irgendwie sogar der Seele) voll da sein zu müssen, zu groß ist. Beim Tanz habe ich, im wahrsten Sinne des Wortes, mehr Luft ;-)
 
Die beherrschen nicht nur ihr Instrument, die beherrschen vor allem sich!
Ich würde "beherrschen" durch "kennen" ersetzen, auch wenn das Ergebnis ähnlich ist. Das trifft aber tatsächlich nicht auf alle Musiker zu, sondern vor allem auf die Guten. Bzw. anders herum: Wenn man gut wird, geht das sehr oft mit einem sehr guten Körpergefühl einher. Ohne kommt man selten richtig weit - weder musikalisch, noch technisch. Sicher gibt's auch den umgekehrten Fall: Das Körpergefühl ist bereits gut, aber am Instrument stehen noch Fortschritte an.

Ich habe in meiner Studienzeit über viele Jahre an meinem Körpergefühl gearbeitet. Es hat mir auch in anderen Situationen meines Lebens wirklich sehr geholfen, allein dafür hat sich das schon gelohnt.
 
Ich habe in meiner Studienzeit über viele Jahre an meinem Körpergefühl gearbeitet. Es hat mir auch in anderen Situationen meines Lebens wirklich sehr geholfen, allein dafür hat sich das schon gelohnt.
Das glaube ich dir aufs Wort!
Gibt es da spezielle Methoden? Beziehen die sich aufs Instrument oder ist das unabhängig davon anwendbar?
 
Gibt es da spezielle Methoden? Beziehen die sich aufs Instrument oder ist das unabhängig davon anwendbar?
An den Hochschulen / Unis, wo ich studiert habe, wurden verschiedene Methoden der Körperarbeit angeboten. Ich habe v.a. Alexandertechnik und Feldenkrais gemacht bzw. "Anwendungen" / Unterricht genossen. Habe mich auch kurz mit Progressiver Muskelentspannung beschäftigt. Autogenes Training ist sicher auch nicht schlecht, vermutlich geht auch Yoga oder Tanzen. Meditation ist auch nicht schlecht, fällt mir aber sehr schwer. Das alles ist unabhängig vom Instrument.
Gleichzeitig beschäftigt man sich aber natürlich auch beim Üben und im Klavierunterricht mit Körperhaltung, Bewegungen und Körperempfinden. Mit der Zeit vergaß ich es immer weniger und dachte öfter daran, bis es irgendwann immer automatischer dabei war und ich genauer spüren konnte. Inzwischen ist daraus eine, wie ich finde, sehr befriedigende Intuition für meinen Körper geworden. Ich kann z.B. meistens sehr gut einschätzen, inwieweit ich meinen Körper belasten kann (bei Tätigkeiten, die ich kenne).

Einziger Wermutstropfen: Das geht nicht von jetzt auf gleich, sondern braucht Zeit, Geduld und Übung. Aber: Veränderungen kann man dennoch von jetzt auf gleich wahrnehmen. Sie sind nur oft (noch) nicht nachhaltig, sondern müssen wiederholt werden. Wie eigentlich alles, was man langfristig implementieren möchte.
 

Ich finde das nicht bewundernswert. Man weiß ja, was man tut.
Dann bewundere ich eben die Vorbereitung. Die Arbeit an sich selbst, es so weit zu bringen, das Körpergefühl zu trainieren, etc.
Ich lasse mir die Bewunderung nicht nehmen!!!111einself ;)
Und ich bleibe dabei: In den meisten Berufen muss man nicht auf vergleichbare Art punktuelle Höchstleistungen bringen.

Sobald man auf der Bühne steht und sitzt, ist sowieso alle Schwäche vorbei, da gibt Körper und Geist, was möglich ist.
Ich glaube dir, dass es bei dir so ist, aber nicht bei jedem. Bzw. kann es sein, dass für Körper und Geist gerade zu diesem Zeitpunkt wenig möglich ist.
 
Evtl. liegt hier das Missverständnis. Das sind meiner Meinung nach keine punktuellen Höchstleistungen. Wer sein Handwerk versteht und gelernt hat, kann es auch dann ausführen, wenn die Bedingungen nicht optimal sind.
Ich lasse mir die Bewunderung nicht nehmen!
Zu Recht! Ich bewundere Musiker auch! Ich bewundere aber auch z.B. Maler (also die vom Handwerk). Wenn ich immer wieder sehe, wie und unter welchen Bedingungen die Wände, Türen und den ganzen Kram anmalen, dabei perfekte Ergebnisse liefern und nicht einen Tropfen Farbe verkleckern, fällt mir die Kinnlade runter. Oder wenn ein Maurer verputzt...Wahnsinn! Umgekehrt bewundern die mich, wenn ich vollbeladen auf dem Dach rumkraxel.
All das sind keine punktuellen Höchstleistungen, sondern langjähriges Studieren einer Tätigkeit. Und genauso wie ein Dachdecker oder ein Pilot hat bestimmt auch ein Musiker seine Sicherheitsnetze, um sich aus einer für Laien ausweglosen Situation elegant herauszumanövrieren.
 

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