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J. Gedan
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"Das zweite Beispiel verstehe ich nicht ganz. Ist Des in diesem Falle Dominante?"
Ja und nein. Ja: der Akkord ist Dominante, nein: er ist kein Des-dur-Akkord, sondern wie gesagt D46, also As-dur mit Quartsextvorhalt. Bis 4-6 nach 5-3 endgültig aufgelöst wird, also as-des-f nach as-c-es, mußt du ein paar Takte Geduld habe, der endgültige Ganzschluß folgt erst 28 Takte später. Die Auflösung kommt scheinbar schon früher, aber das ist noch nicht der wirkliche Schluß, der Orgelpunkt As ist die ganze Zeit dazuzudenken, bis im Baß endlich das Des erscheint, nämlich unter dem höchsten Ton dieser Schlußstretta, dem f''''.
"... ich versteh' diese Dinger nämlich nicht: Was können die denn so bedeuten?"
Übermäßige Dreiklänge können, wie du richtig sagst, durch Hochalterierung der Quinte entstehen, dann sind es übermäßige Dominanten oder Zwischendominanten.
Sie können auch durch Sextvorhalte entstehen. Der Dreiklang e-gis-h ist Dominante in a-moll, der Sextvorhalt sähe dann so aus:
D6: e-gis-c, gefolgt von D5: e-gis-h, in der Regel gefolgt von der Tonika.
Den übermäßigen Dreiklang e-gis-c kannst du ansonsten beliebig umdeuten:
Als e-gis-his ist er übermäßiges E-dur,
als as-c-e ist er übermäßiges As-dur,
als c-e-gis ist er übermäßiges C-dur,
als e-gis-c ist er D6 in a-moll,
als as-c-fes ist er D6 in des-moll,
als c-e-as ist er D6 in f-moll.
Genügt das erstmal?
(Fred war schneller, aber ich glaube, unsere Antworten ergänzen sich.)
Den Sextvorhalt gibt's schon im Barock, ein einfachstes Beispiel für die übermäßige Zwischendominante findet man in Schumanns "Kleiner Studie" aus dem "Album für die Jugend" (g-h-dis), und das Spiel mit den Mehrdeutigkeiten übermäßiger Dreiklänge findet man bis zum Überdruß bei Liszt.
__________
Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de
Ja und nein. Ja: der Akkord ist Dominante, nein: er ist kein Des-dur-Akkord, sondern wie gesagt D46, also As-dur mit Quartsextvorhalt. Bis 4-6 nach 5-3 endgültig aufgelöst wird, also as-des-f nach as-c-es, mußt du ein paar Takte Geduld habe, der endgültige Ganzschluß folgt erst 28 Takte später. Die Auflösung kommt scheinbar schon früher, aber das ist noch nicht der wirkliche Schluß, der Orgelpunkt As ist die ganze Zeit dazuzudenken, bis im Baß endlich das Des erscheint, nämlich unter dem höchsten Ton dieser Schlußstretta, dem f''''.
"... ich versteh' diese Dinger nämlich nicht: Was können die denn so bedeuten?"
Übermäßige Dreiklänge können, wie du richtig sagst, durch Hochalterierung der Quinte entstehen, dann sind es übermäßige Dominanten oder Zwischendominanten.
Sie können auch durch Sextvorhalte entstehen. Der Dreiklang e-gis-h ist Dominante in a-moll, der Sextvorhalt sähe dann so aus:
D6: e-gis-c, gefolgt von D5: e-gis-h, in der Regel gefolgt von der Tonika.
Den übermäßigen Dreiklang e-gis-c kannst du ansonsten beliebig umdeuten:
Als e-gis-his ist er übermäßiges E-dur,
als as-c-e ist er übermäßiges As-dur,
als c-e-gis ist er übermäßiges C-dur,
als e-gis-c ist er D6 in a-moll,
als as-c-fes ist er D6 in des-moll,
als c-e-as ist er D6 in f-moll.
Genügt das erstmal?
(Fred war schneller, aber ich glaube, unsere Antworten ergänzen sich.)
Den Sextvorhalt gibt's schon im Barock, ein einfachstes Beispiel für die übermäßige Zwischendominante findet man in Schumanns "Kleiner Studie" aus dem "Album für die Jugend" (g-h-dis), und das Spiel mit den Mehrdeutigkeiten übermäßiger Dreiklänge findet man bis zum Überdruß bei Liszt.
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Jörg Gedan
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