Da wir bereits vom Threadthema entfernt sind und es der Zufall zulässt, möchte ich doch erwähnen wie herrlich mir manch Grammatikfehler (oder auch Interpunktionsfehler) mundet - ich stelle mir gerade vor Sprache sei ein Mittel zur Mitteilung und daher prinzipiell Kunst, da sie versucht das Wahrgenommene in ein System zu überführen, was auch für ein (notfalls muss die Sprache eben gewechselt werden) Gegenüber verständlich ist. Jetzt nehmen wir zum Gebräu, frei oder so, nach Goethe "Zwei Seiten wohnen, ach, in meiner Seele!" und erhalten ein Streitgespräch innerhalb des Menschleins und können es dabei noch beobachten, wie Bewusstsein, quasi seinen eigenen Kampf führt, eintseits a.) das Spannungsverhältnis (in) der Wahrnehmung und zweitseits, wie in unserem Beispiel, b.) die Regeln der Grammatik, als Regeln der Sprachwahl, und, final c.), die "Seele", als Drahtseil zwischen den Seiten, die die Situation für sich entscheiden muss/kann!
Ja, aus dieser Sicht ist "beo"s Beitrag ein wahrer Geniestreich, zeigt er doch das Spannungsverhältnis in "beos" Seelenwelt, "Hasenbeins"s Zurechtrückbemühungen weder auf Singular noch Plural festlegen zu können und BEWAHRT damit die ganze Komplexität seiner Wahrnehmung, statt sie zu Gunsten der Sprachwahl zu beugen und sich so der Gefahr auszusetzen, dass die guten Regeln (und zweckdienlichen Absichten) der Wortsprache sich ins Gegenteil verkehren und die Nuancen, in der Trägheit der Gewohnheit im Sprachgebrach, tückisch zu tilgen drohen und das Gras nicht mehr schmeckt, riecht, fühlt, hört und sieht, sondern nur noch Gras ist, bis analog zum amerikanischen - neben dem reduzierten englischen - Rasen, ein verdorrtes Etwas übrigbleibt, welches man mit Grünem Farbspray zu kaschieren versucht - und dann ewig die Missverständnisse in der Wortwahl "Ich pflege meinen Rasen" abhandeln soll, weil der Rasen ja alle Anforderungen der Wahrnehmung von Gras erfüllt. Und sich in dieser Logik wieder jeder mit dem Drahtseil notwendig und hinreichend verbunden fühlt, um sich im Status quo als Drahtseilkünstler-SEIN genügend selbstbewusst erkennen zu können, für Haben und Werden!
Da steh ich nun, ich armer Thor,
und hab' nen Garten - wie zuvor!
In dem wächst Gras - aus dem Nichts empor!
Doch das Gras, es rührt sich nimmer,
wächst noch immer, wächst noch immer -
auf dem gleichen Grundstück wie vorher!
Und in seinen Halmen tobt, ewig und zur Lehr',
die halbverklugne, fast vergessne, Sinnesmär!
Das Wort - ewig gleich; und wächst noch immer,
als ein grüner Grundstücksschimmer!
Gras und Wort, sie scheinen sich zu fliehen;
und haben und werden sich, wenn sein, gefunden.
Bis dahin,
Kollateralschaden