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"Das hätte ich echt nicht gedacht, dass Sie sich hier Ihr Geld verdienen...!". Das war der originale Ausspruch, allerdings mit breitem rheinischen Akzent. Vernommen aus dem Munde eines Theorieprofessors, der inzwischen Rektor meiner früheren Musikhochschule geworden war, und mich über zwei Jahre lang mit Versprechungen, er habe mit mir "Grosses vor", hin hielt, ohne mir auch nur den kleinsten Tonsatz-Lehrauftrag zusagen zu können. Man tut als Berufsanfänger gut daran, sein Geschick in die eigenen Hände zu nehmen, statt sich mit diversen Absichtserklärungen abspeisen zu lassen.
Diesen Ausspruch bekam ich zu hören, als ich als professioneller Unterhaltungspianist am Flügel zugange war. Hoffentlich bekäme ich da auch ein paar vernünftige Groschen dafür, gab mir der nun schon vor etlichen Jahren verstorbene Professor zu verstehen. Kein Grund zur Sorge: gute Spezialisten für Piano-Livemusik können mit mäßigem Verhandlungsgeschick recht gute Gagen und Honorare aushandeln. Ein Lehrauftrag an der Hochschule wäre vom Preis-Leistungsverhältnis weitaus ungünstiger - da hätte es schon eine richtig hoch dotierte Professur sein müssen.
An eine Musikhochschule wird mich nun mein Lebensweg ganz sicher nicht mehr führen. Ich verzichte darauf dankend - als Barpianist habe ich eine schöne Lebenszeit gehabt und sie richtig genossen. Überhaupt habe ich das meiste fürs Leben in der künstlerischen Praxis (zum größten Teil außerhalb der Hochschule) gelernt und kann nur jeden Nachwuchsmusiker (m/w/d) zum Blick über den Tellerrand ermuntern. Es dürfte sich vielfach lohnen.
LG von Rheinkultur
Diesen Ausspruch bekam ich zu hören, als ich als professioneller Unterhaltungspianist am Flügel zugange war. Hoffentlich bekäme ich da auch ein paar vernünftige Groschen dafür, gab mir der nun schon vor etlichen Jahren verstorbene Professor zu verstehen. Kein Grund zur Sorge: gute Spezialisten für Piano-Livemusik können mit mäßigem Verhandlungsgeschick recht gute Gagen und Honorare aushandeln. Ein Lehrauftrag an der Hochschule wäre vom Preis-Leistungsverhältnis weitaus ungünstiger - da hätte es schon eine richtig hoch dotierte Professur sein müssen.
An eine Musikhochschule wird mich nun mein Lebensweg ganz sicher nicht mehr führen. Ich verzichte darauf dankend - als Barpianist habe ich eine schöne Lebenszeit gehabt und sie richtig genossen. Überhaupt habe ich das meiste fürs Leben in der künstlerischen Praxis (zum größten Teil außerhalb der Hochschule) gelernt und kann nur jeden Nachwuchsmusiker (m/w/d) zum Blick über den Tellerrand ermuntern. Es dürfte sich vielfach lohnen.
LG von Rheinkultur