Klavierstimmen mit Smartphone

Dem 'leicht' muss ich in der allgemeinen Form widersprechen. Nur, weil man die Lösung kennt, ist sie noch nicht automatisch leicht umzusetzen.

Ist relativ zu sehen.

Nichts ist ein Problem, wen man weiß wie es geht.

In wie weit es sinnvoll ist, ist da ne andere Frage.

@altermann was ich bei diesen Wellpappenrussen mit der häßlichen Fistelstimme nicht verstanden habe, einen stärkeren Wirbel hättst sehr viel schneller und wesentlich haltbarer rein gekriegt.

Mit der Wellpappe, des hält bis zur nächsten Stimmung, dann muß die Pappe wieder erneuert werden und der Stimmstock leiert mehr und mehr aus.

Wennst den Wirbel erst mal rausdrehst, brauchst den an sich gar nicht erst wieder reinzudrehen.

Des mit der Pappe kannst machen, wennst weißt, Du siehst den Kunden nie wieder.

Wenn beim Kunden einzelne lose Wirbel im 3 chorigen Bereich vorhanden sind und er braucht das Klavier aber die nächsten Stunden, nehm ich n Gummi und klemm die einfach erst mal ab bis wir dann die Wirbel ersetzt haben - ist die einfachste Methode.

Und bei einzeln extrem jaulenden Saiten, wie bei des NutzerIninnens F# , würd ich einfach mal ne neue Saite aufziehen und schauen ob das Problem bestehen bleibt.
 
was ich bei diesen Wellpappenrussen mit der häßlichen Fistelstimme nicht verstanden habe, einen stärkeren Wirbel hättst sehr viel schneller und wesentlich haltbarer rein gekriegt.
Lieber Henry,
du hast vergessen zu bedenken, dass der Russe jeden zylindrischen Gegenstand zum Verschießen einsetzt. Wirbel gehören dazu.
 
, aber mein Leidensdruck ist nicht groß genug, um diese Baustelle zu besaitigen, weil ich dadurch auch gleich noch ein paar andere Baustellen öffnen würde - und darauf habe ich einfach keine Lust, zumindest aktuell nicht.
Kann Dir ja auch keiner verübeln.

Aber Du kannst es auch niemanden verübeln, dem es auffällt und der sich da zu mehr oder minder nett äußert.

Wenn Du weißt woran es liegt, wird es Dir ein Klavierbauer sehr schnell richten können.
 
direkt nach den ganzen ominösen Plattenrissen.
Ominös?

Hier nur mal 3 Beispiele, wenn ich alle abgelichtet hatte die ich schon hatte, würde es ein paar Seiten füllen:

 
Eine etwas allgemeinere Frage zu Stimmsoftware (im Gegensatz zum Mikrofonthema):

Für einen selten genutzten Flügel will ich mich im Selberstimmen mit einer Stimmsoftware versuchen. Es gibt ja Angebote, die versprechen, dass man das auch als Nichtklavierstimmer schaffen kann. Aber der Entropy Piano Tuner, der mir gefallen hätte, weil man die berechnete Stimmung elektronisch simulieren und mit midi-Keyboard ausprobieren kann, scheint weg zu sein vom Markt. Oder bekommt man den noch irgendwo? Bzw. gibt es andere Software, die das kann? Ich habe keine Infos dazu gefunden. Ich weiß nicht, wie gut das funktioniert hat, aber ich kann mir schon vorstellen, dass die Software das Obertonverhalten bzw. die Inharmonizität abbilden könnte und daher einen Eindruck vermitteln könnte, ob die berechnete Stimmung eher gut oder schlecht klingt, bevor man sich ans Werk macht.

Das Angebot scheint sich durchaus dynamisch zu verändern, was die Übersichtlichkeit nicht gerade verbessert.
Ich kann nachvollziehen, dass die Fachleute durchaus profitieren können von solcher Software. Ihr habt die Fähigkeiten, um das als Unterstützung für Eure Arbeit zu nutzen. Aber wie ist es mit den Nichtfachleuten: Hat jemand von Euch Erfahrung mit einer Stimmsoftware (egal ob Smartphone oder Rechner+Mikrophon) und ist Euch eine angenehm klingende Stimmung Eures Instruments gelungen? Haltbar noch dazu?

Ob die Software einem eine gute Stimmung berechnet ist die eine Frage. Die andere, ob man es als Laie schafft, die berechneten Werte ausreichend genau und haltbar aufs Instrument zu übertragen.

Meine Erfahrung bisher: Ich habe bei diesem verstimmten Flügel nur einige wenige Chöre mittels Frequenzmessung per Smartphone-app mal auf die gleiche Frequenz gestimmt und dabei die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich einiges an Erfahrung oder sehr viel Zeit braucht, um drei Saiten auch nur einigermaßen auf die gleich Frequenz zu stimmen. Es ist eben kein System, wo man einfach eine Schraube um einen bestimmten Winkel dreht und alles passt. Jeder Stimmwirbel verhält sich etwas anders (sitzt unterschiedlich fest) und wenn man eine ganz kleine, spürbare Drehbewegung des Wirbels auslöst, ist es meist schon viel zu viel an Drehung. Den Erfolg des Setzens habe ich noch gar nicht überprüft. Mir ist also klar, dass das eine sehr experimentelle Erfahrung ist. Aber die Voraussetzung dafür ist ja eine Software, die eine vernünftige Ausgangsbasis für das Projekt liefert, denn als Laie halte ich ein Stimmen nach Gehör für völlig aussichtlos - das war schon beim Stimmen der Chöre nicht zielführend.
 
@OE1FEU - Zitat: "Ich fürchte, Du wirst mit keiner Stimmsoftware ein brauchbares Ergebnis erzielen, wenn Du nicht lernst, Chöre mit dem Gehör gescheit zu stimmen."

Meinst Du, dass die Messungen zu ungenau sind? Oder geht es aus anderen Gründen (z.B. unterschiedliche Inharmonizität der einzelnen Saiten eines Chores) darum, den Chor doch nach dem (Wohl)klang zu stimmen?

Und bedeutet das, dass es mit dieser Fähigkeit (Chöre nach Gehör zu stimmen) realistisch wird?

Kann es sich lohnen, sich dafür mehr Zeit zu nehmen und beim Experimentieren genau hin zu hören, oder ist es nötig, diese Fähigkeit in einer Lehre zu erlernen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Meine Erfahrung bisher: Ich habe bei diesem verstimmten Flügel nur einige wenige Chöre mittels Frequenzmessung per Smartphone-app mal auf die gleiche Frequenz gestimmt und dabei die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich einiges an Erfahrung oder sehr viel Zeit braucht, um drei Saiten auch nur einigermaßen auf die gleich Frequenz zu stimmen.

Nimmst n Gummi?

Ohne ist es nämlich gerade zu unmöglich alle drei Saiten auf die selbe Frequenz zu kriegen.

Versuch mal die Saiten einzeln nach der Software zu stimmen, also die anderen - nicht zu stimmenden- abklemmen.

Das stimmen nach Software/Stimmgerät ist nicht schwer, machen hier im Forum noch ganz andere, die auch keine Ahnung haben.

Sicher, den Ton zu setzen ist schon wieder n anderes Ding, aber ist doch wurscht, stimmst halt öfter.

Wennst allerdings jaulende Saiten hast, da kannst machen was Du willst, den Ton kriegst einfach ned chorrein.
 
Ach ja @Piany - GANZ WICHTIG !

Der Einsatz des Stimmhammers muß paßgenau auf dem Wirbel sitzen, er darf weder wackeln noch irgendwie auf dem hinterem Teil noch vor den Ringen aufliegen.
 
Ach ja @Piany - GANZ WICHTIG !

Der Einsatz des Stimmhammers muß paßgenau auf dem Wirbel sitzen, er darf weder wackeln noch irgendwie auf dem hinterem Teil noch vor den Ringen aufliegen.
Danke, Henry, für die Infos und Tips!

Zum Stimmhammer: Ich habe einen mit Jahn-Stern-Einsatz, zwei Ringe, passt lt. Verkäufer mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Stimmwirbel moderner Instrumente, z.B. Yamaha und restaurierter alter Instrumente (die bereits etwas dickere Stimmwirbel bekommen haben). Ich finde, er passt nicht schlecht: Wenn ich ihn auf einen Wirbel setze, hat das Griff-Ende (der Stimmhammer ist ca. 30cm lang) ca. 2mm Spiel. Ich denke das passt, oder darf das Ende nichtmal 2mm "wackeln"?

Um meinen Defiziten an Wissen und Fähigkeiten im Fach etwas entgegen zu setzen, überlege ich viel und gehe so vorsichtig wie möglich vor:
- Ich ziehe die Stimmung nicht auf 440Hz hoch (um die Spannungsverhältnisse möglichst nicht zu verändern), sondern erhöhe beim Stimmen nur geringfügig. (aktuell ca. 435Hz).
- Ich ziehe sehr vorsichtig am Stimmhammer, um die Saiten bloß nicht zu überdehnen, um die Schwingungseigenschaften der Saiten nicht zu beeinträchtigen.
- Wenn die Lage der Stimmwirbel es erlaubt, ziehe ich sowohl beim Anziehen als auch beim Entspannen (indem ich dem Stimmhammer so am Stimmwirbel ansetze, dass ich ziehen kann anstatt drücken zu müssen) der Saite am Stimmhammer, damit der Stimmwirbel beim Drehen teilweise von der Zugkraft entlastet wird - keine Ahnung, ob das relevant ist, aber ich fühle mich besser dabei, wenn ich dadurch die Reibkräfte beim Drehen etwas reduzieren kann.

Danke für den Tip mit den Gummikeilen! Die hab ich zwar auch, aber ich habe bisher nur die aus Filz verwendet.
 
Zum Stimmhammer: Ich habe einen mit Jahn-Stern-Einsatz, zwei Ringe, passt lt. Verkäufer mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Stimmwirbel moderner Instrumente, z.B. Yamaha und restaurierter alter Instrumente (die bereits etwas dickere Stimmwirbel bekommen haben). Ich finde, er passt nicht schlecht: Wenn ich ihn auf einen Wirbel setze, hat das Griff-Ende (der Stimmhammer ist ca. 30cm lang) ca. 2mm Spiel. Ich denke das passt, oder darf das Ende nichtmal 2mm "wackeln"?
Der 2er von Jahn ist wohl der am häufigsten verwendete Aufsatz, das stimmt schon.

Spiel sollte er nach Möglichkeit aber nicht haben, damit schleifst Dir schlußendlich die Wirbelecken rund...:007:

Versuch mal n 1er Aufsatz.

Auch sind die Yamaha Aufsätze in selbiger Größe, auch wieder etwas anders, als die herkömmlichen von Jahn.

Ähnlich verhält es sich mit Hale, Sole und Apsco - zwar selbige Größe, passen aber unterschiedlich auf die Wirbel.

Wenn Du nur Dein eigenes Instrument stimmst, wäre es vielleicht auch gar nicht so verkehrt, Dir von einem Schlossermeister einen absolut passgenauen Aufsatz aus Edelstahl anfertigen zu lassen.

Bei Baumgärtel gab es mal die BKB Aufsätze von 1 - 3 , die waren schon sehr präzise - aber ich weiß nicht, ob es die noch irgendwo gibt :denken:
 
@OE1FEU - Zitat: "Ich fürchte, Du wirst mit keiner Stimmsoftware ein brauchbares Ergebnis erzielen, wenn Du nicht lernst, Chöre mit dem Gehör gescheit zu stimmen."

Meinst Du, dass die Messungen zu ungenau sind?

Die Messungen sind nicht das Stimmen eines Chores geeignet, weil sie vor allem den Grundton abbilden. Die wirklich relevanten Obertöne für einen Chor werden erst gar nicht erfasst, so Anthony Willey, Entwickler der Software PianoMeter. Das dürfte bei anderer Stimmsoftware auch nicht anders sein und hat auch prinzipiell seine Richtigkeit. Temperatur legen und Chöre stimmen sind zwei komplett unterschiedliche Sachen.

Der Versuch, jeweils zwei Saiten "stummzuschalten" und eine nach der anderen Im Chor zu stimmen, endet mit einer HonkyTonk-Stimmung, die allerdings offenbar von einigen als angenehm empfunden wird. Eine Totstimmung des Flügels wird man damit aber nicht erzielen...

Und bedeutet das, dass es mit dieser Fähigkeit (Chöre nach Gehör zu stimmen) realistisch wird?

Für mich heißt es das, ja. Anfänglich waren meine Stimmversuche nur dazu gedacht, den einen oder anderen Ausreißer zu korrigieren, für den ich keinen Stimmer geholt hätte Dabei habe ich aber auch gemerkt, was es mit dem Stimmen von Chören auf sich hat, nämlich das Identifizieren von harmonischen Obertönen weit über dem Grundton. Das kann man trainieren und wird irgendwann feststellen, dass ein wunderbar schön toter Chor von F3 dadurch entsteht, dass man eigentlich A5 oder A6 auf Gleichschwebung stimmt.

Sowohl für PianoMeter als auch für TuneLab gibt es kostenlose Probeversionen, mit denen man mal die grundsätzlichen Sachen stimmen kann. Die Vollversion von PianoMeter kostet dann IIRC 20 USD oder so, TuneLab allerdings 300 USD. TuneLab ist nicht unbedingt selbsterklärend und erfordert einiges an Vorwissen, um die Inharmonizität eines Instrumentes richtig zu erfassen und auch die Intervallgewichtung richtig einzustellen. Ich empfehle daher, erst einmal PianoMeter, das sehr einfach und intuitiv zu bedienen ist.

Wie gesagt, ich kann nur tote Chöre stimmen, aber die Stimmhaltung ist inzwischen gut genug, dass meine Flügel auch nach recht robustem Spiel durch Profipianisten nicht in sich zusammenfallen. Heute werde ich einen von mir gestimmten Flügel an eine Pianistin ausliefern und vielleicht nach dem Transport noch einmal den einen oder anderen Ton von HonkyTonk zu tot umwandeln.

Ich gehe allerdings auch davon aus, dass dieser Flügel so etwa alle drei Monate neu gestimmt werden muss. Warum, das erzähle ich ein anderes Mal.
 
Der Versuch, jeweils zwei Saiten "stummzuschalten" und eine nach der anderen Im Chor zu stimmen, endet mit einer HonkyTonk-Stimmung, die allerdings offenbar von einigen als angenehm empfunden wird.

Das kommt auf die Saiten an - wenn die stabil stehen, kann man durchaus alle einzeln mit Gerät stimmen,

Bei Saiten die schwanken oder gar jaulen, wird es da eher schwierig, die muß man freilich nach Gehör anpassen (und dann hauts immer noch ned hin :005: )

Aber ein häufiger Fehler der bei Einzelsaitenstimmung mit Gerät auftritt;

man beachtet nicht, daß nach dem stimmen der 3. Saite die Tonhohe der 1. Saite wieder abgesackt ist, dadurch entsteht natürlich ein Honky Tonk Effekt.

Geht man nach der 3. Saite mit dem Gerät wieder auf die erste Saite, merkt man - diese "rollt nach unten"
 
Im Ernst? Habe ich noch nie gesehen und macht irgendwie auch keinen Sinn oder?

Wirklich Sinn machts nicht, da hier ein größerer Arbeitsaufwand von Nöten ist, daß wirklich alle 3 Saiten gleich sind.

Abgesehen da von, ist der Ton dann auch tot, es klingt dann wie eine einzelne Saite.

Da kannst auch gleich die anderen beiden Saiten abzwacken, hast den selben Effekt.
 

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