Klavierstimmen mit Smartphone

Gibt es nicht Klaviere, wo die Saitenlänge innerhalb eines Chores ganz bewusst unterschiedlich gewählt wurde? Wurde das für mehr "Klangfarbe" gebaut oder ist das eher die Folge einer technischen Vereinfachung?
 
Gibt es nicht Klaviere, wo die Saitenlänge innerhalb eines Chores ganz bewusst unterschiedlich gewählt wurde? Wurde das für mehr "Klangfarbe" gebaut oder ist das eher die Folge einer technischen Vereinfachung?

Ja, solche Flügel gab es mal, vor langer, langer Zeit. Mir sind Bechstein und Steinway bekannt, die damit Ende des 19. Jahrhunderts mit herumexperimentiert haben.

Bei diesem Steinway D von 1887:

Vollansicht-Vorhang.jpg

sieht der Steg dann so aus:

Diskantsteg.jpg

Der Winkel des Fotos ist ein wenig ungünstig, aber man sieht sehr deutlich, dass die zwei unteren Stegstifte gerade, also parallel zum Dapo d'Astro gesetzt sind. Das ist das oberste Diskantfeld. Die zwei davor liegenden Felder (Bei dem Flügel fängt der Capo bereits beim G#2 an) haben eben diese schräg gesetzten Stegstifte mit unterschiedlichen Saitenlängen innerhalb eines Chores.

In diesem schönen Filmchen wird dann auch ein vergleichbarer Bechstein von 1899 gezeigt und erklärt:



Bei beiden Flügeln waren es ausschließliche klangliche Aspekte, die zu diesem Design geführt haben.
 
Danke für die bebilderte Erklärung! Offenbar hat sich dieser Ansatz aber nicht durchgesetzt.
 

Zurück
Top Bottom