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Nicht ganz - Bartók hat tatsächlich auch Studien in der Türkei und in Nordafrika betrieben:mag spannend sein, aber weder Bartok noch Kodaly verließen Europa bei ihren folkloristischen Recherchen (wie auch, die Balkankulturen befinden innerhalb von Europa) - kurzum "außereuropäisches" wirst da da wohl kaum finden
http://www.turkishmusicportal.org/page.php?id=43&lang2=gr
Eine präzise Trennung zwischen inner- und außereuropäischen Stilistiken ist kaum möglich, da die Turkvölker überall um die Schnittstelle zwischen Europa, Asien und Afrika kulturelle Spuren hinterlassen haben. Bartók hat mit diesem Wissen im Hinterkopf seine Forschungsarbeiten keineswegs nur auf Südosteuropa beschränkt.
Interessanter Aspekt: In den südlichen Regionen der früheren Russischen Föderation, speziell in den kaukasischen Republiken, haben sich die Turkvölker ebenfalls niedergelassen. Bei diversen Komponisten in Armenien, Georgien, Usbekistan und vergleichbaren Ländern hat diese kulturelle Prägung Spuren hinterlassen - dazu findet man allerdings eher etwas, wenn man sich Kompositionen aus den jüngsten Jahrzehnten anschaut. Regionale Besonderheiten wurden in "großrussischen" Zeiten keineswegs geschätzt und schon gar nicht gefördert - was für die politischen Verhältnisse gilt, ist auch für die kulturellen Gegebenheiten relevant.nu ja, wenn es in diese Richtung geht, kann man sich auch die "orientalischen" Exotismen in der russischen Musik des späten 19. Jhs. anschauen: Balakirevs "Islamey" beispielsweise, oder auch die Transkriptionen von Borodins "Polowetzer Tänzen"
LG von Rheinkultur