Die ganze Rechnerei kann ich nicht nachvollziehen, denn wichtig ist doch, was auf den Hygrometern steht.
Gestern haben es die drei Ventas in der Flügelwohnung nicht mehr geschafft, auf Stufe 2 sind magere 41 % zustande gekommen. Auf Stufe 3 haben sie es knapp auf 45 % gebracht. In alle drei habe ich gestern neue Getriebe eingebaut weil die alten unangenehme Geräusche verursacht haben. Die Mitarbeiterin von Venta hat mir in Aussicht gestellt, dass die Ventas mit den neuen Getrieben effektiver laufen. Davon merke ich aber nichts; vielleicht liegt es am frischen Wind.
Vor einigen Tagen sagt jemand: „Ups, ich habe nur 19 %, kein Wunder, dass das Instrument verstimmt klingt“, die Heizstäbe wurden aktiviert. Warum erst jetzt, habe ich mich gefragt. Schön und gut, aber diese trockene Luft schadet der Gesundheit. Antwort: „Nö, merke ich nichts von“. Noch nicht!
Trockene Luft schadet also den Instrumenten, das Holz kann reißen. Aber das Holz wird im Werk heruntergetrocknet und zwar beträchtlich. Somit müssten die Instrumente die trockene Luft doch aushalten können. Wer also im Winter im Raum 30-40 % hat und ein neues – künstlich heruntergetrocknes Instrument bekommt - müsste sich darüber doch keine Gedanken machen müssen, denn beim Zusammenbau war das Holz des Instruments noch trockener. Und dann kommt der Frühling, die Luft wird allmählich feuchter, im Sommer noch mehr, hier und da ein Sommergewitter. Das Holz kann langsam reagieren und wenn es Herbst wird nimmt die Luftfeuchtigkeit langsam wieder ab, das Holz kann entsprechend reagieren. Wenn dieses Auf und Ab der Holzfeuchte behutsam geschieht sollte es doch eigentlich kein Problem für das Holz sein, oder? Und alte Flügel haben vermutlich in der langen Zeit ihres Daseins auch trockener gestanden, wie ich vermute.
Wenn vorgenanntes zuträfe, dann wären Venta & Co reine Geschäftemacherei.
Nun halte ich erneut dagegen: Und was ist mit dem Mensch? Dessen Gesundheit toleriert trockene Luft nicht auf Dauer, es drohen grippale Infekte, trockene Haut und trockene Schleimhäute. Und wer zudem noch oft auf einen Computer-Bildschirm blickt bekommt irgendwann Augenbrennen und Sehprobleme durch zu wenig Tränenflüssigkeit.
Gestern habe ich mich mit einem nicht Klavier spielenden Freund über das Thema unterhalten. Er leidet an mäßig ausgeprägter COPD und hat deshalb einen Luftbefeuchter. Er wollte wissen, aus welchem Holz die Flügel bestehen. Spontane Antwort: Fichte! Und Ahorn. „Fichte? Niemals, das ist ein Weichholz!“, war seine Reaktion. Ich habe dagegen gehalten, dass mein Haus aus Polarfichte gebaut wird und es demnach so weich nicht sein kann. Leider hat Google mich nicht wirklich erhellt. Stimmt das mit Fichte und Ahorn?