Klavierimpro aus meinem Wohnzimmer

Eva-Catrin

Eva-Catrin

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11. März 2015
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Im ersten Moment denkt man: Aha, OK, kann interessant werden, klingt schon mal nicht wie 99% der üblichen Pop-/TEY-beeinflussten Improvisationen/Kompositionen, die Leute ins Internet stellen.

Dann folgt aber leider schnell Ernüchterung: Du kreist die ganze Zeit völlig gleichartig und ermüdend mit Subdominante und nebliger Dominante um die Tonika. Es findet keinerlei Entwicklung oder Kontrast statt. Leider eine langweilige Improvisation.

Und fürs nächste Mal leihst oder kaufst Du Dir einfach mal ein einigermaßenes Aufnahmegerät, es ist 2015 und da ist so was weder teuer noch schwer zu finden.
 
Eva, beschäftige Dich mal mit 2 Dingen, in denen Du völlig (sorry für die flapsige Ausdrucksweise) "unterbelichtet" bist, weswegen Du auch momentan gar nicht in der Lage bist, weniger langweilige Improvisationen zu spielen:

1. Harmonik (Du kannst bis jetzt nichts anderes, als einen Tonikaakkord zu spielen und immer so ein bisschen in Richtung Subdominante oder Dominante "auszuweichen" und sofort zurückzukehren).

2. Rhythmik. Du spielst echt voll unrhythmisch, es ist nur ein "Matsch".

Du spielst doch auch Klassikstücke, sehe ich - sind das nicht schon genug "Inspirateure"?
Man muss doch nicht mal sich groß mit Theorie beschäftigen - es reicht doch erstmal, dass man mal hört und guckt, was da z.B. so für coole Akkorde vorkommen, die einem spontan zusagen, und so ähnlichen Kram als "Legobausteine" zum Improvisieren verwendet...

Und komm nicht mit "ich mag Loops und Wiederholungen". Sehr durchschaubarer alter Trick zur Selbstpanzerung: Ich kann nichts anderes, also behaupte ich einfach, dass das das ist, was ich nun mal am meisten mag.
Leider der beste Weg, sich total einzuschränken und Weiterentwicklung zu verhindern.

Wäre ich dein Lehrer, würde ich Dir umgehend die Aufgabe stellen, eine völlig loop-lose Improvisation zu spielen.

Und zur positiven Ermunterung: Es ist ein Fehler, die allzu ernst zu nehmen (bzw. wenn man auf Weiterentwicklung keinen Wert legt, dann kann man das natürlich tun...). Für jeden Blödsinn finden sich ahnungslose Leute im Netz, die sagen: "Tooooll, ich könnte das nicht! Küsschen!"
 
Also ehrlich gesagt ich mag meine Impros, und ich höre sie sogar sehr gerne. Und ich finde sie auch nicht langweilig, und auch nicht matschig. Auch wenn sicher alles Entwicklungspotential hat. Außerdem kann man das schon zum Konzept erheben - arythmisch, loop, kreisend, regellos .... unprofessionell aufgenommen. Das ist nämlich auch eine echte Aussage in dieser Welt, in der alle bisherigen Strukturen eigentlich gerade zusammenbrechen und sich neu finden. Wie sie werden weiß man aber noch nicht....

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Mein Gott Hasenbein,du bist pädagogisch echt eine Niete. Peng.
 
Mein Gott Hasenbein,du bist pädagogisch echt eine Niete. Peng.
Nein, er hat absolut Recht. Er hat sehr gut erklärt, was an Evas Musik verbessert werden kann und prima Tipps gegeben. Ich sehe das genauso, haette das aber nie so formulieren und erkennen können.
Eva, beschäftige Dich mal mit 2 Dingen...
1. Harmonik (Du kannst bis jetzt nichts anderes, als einen Tonikaakkord zu spielen und immer so ein bisschen in Richtung Subdominante oder Dominante "auszuweichen" und sofort zurückzukehren).

2. Rhythmik. Du spielst echt voll unrhythmisch, es ist nur ein "Matsch".
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Und komm nicht mit "ich mag Loops und Wiederholungen". Sehr durchschaubarer alter Trick zur Selbstpanzerung: Ich kann nichts anderes, also behaupte ich einfach, dass das das ist, was ich nun mal am meisten mag.
Leider der beste Weg, sich total einzuschränken und Weiterentwicklung zu verhindern.

Wäre ich dein Lehrer, würde ich Dir umgehend die Aufgabe stellen, eine völlig loop-lose Improvisation zu spielen
Wenn Eva so weitermachen will, wie bisher, ist das ihr Problem. Dann soll sie sich eben einlullen lassen. Schade. Dann werden ihre Improvisationen nicht besser. Bislang klingen sie jedenfalls nicht spannend.
 
Hi Eva,

sorry, übertreib es mal nicht mit deiner "Eigenwerbung".

Und inhaltlich hat Hasenbein schon ein bischen recht.
Deine Kompositionen sind ein bischen substanzlos. Wenn das wirklich von dir so gewünscht ist, ist es ok.
Aber man kann sich trotzdem auch kompositorisch weiterentwickeln oder verbessern. ;-)

Ausserdem ist es so:
Wenn man sich in der Kunst von etwas befreien will, hier zB den Zwang des komplexeren Inhalts, muß man zuerst das können von dem man sich befreien will.

Typisches Beispiel:
Ein Maler, der nur noch Kleksbilder macht, ist nur dann damit ein Künstler, wenn er sich damit von den klassischeren Maltechniken befreien kann, weil er sie beherrscht.

Gruß
 
Schon wieder eine Faden in dem es um 'Kunst' geht...:müde:
 
Wieso fragst Du nach Meinungen, wenn Dir Deine Impros so gefallen, und du behauptest, dass man die Musik erst in 100 Jahren verstehen wird?
Leichter Anfall von Größenwahn?
Bloß weil man atonale, unrythmische Werke fabriziert, ist man noch lange kein Künstler. Auch wenn mancher das sein möchte.

Ich habe mir Deine Werke angehört, und sie sind zu gezwungen "anders". Gezwungen in der Hinsicht, dass sie klingen, als würdest Du die Töne spielen, aber kein musikalisches Verständnis haben.
Um Regeln zu zerstören, muss man sie erst mal verstanden haben! Und ich glaube nicht, dass das bei Dir - im Bezug auf Harmonie/Rhythmik/all den anderen überflüssigen "Mist", der Fall ist!
Ich habe einen 10 Jahre alten Schüler, der Science-Fiction-Musik komponiert. Das klingt besser als Deine Sachen, er hat sich etwas dabei gedacht, und er hat ein für sein Alter ein sehr großes musikalisches Interesse und Verständnis.
 
Bachopin, ich habe das hier nicht als Pädagoge geschrieben (mit meinen Schülern rede ich nicht so, bin ja nicht blöd), sondern offen gesagt, was ich denke.

Nochmal 99 Bullshitpunkte für das Beuys-Blabla, Eva.

Wenn Du Dich für die Zerstörung von Regeln interessierst, wirst Du ja sicherlich meine den gängigen Weichspül-Korrektheits-Regeln widersprechende Art zu antworten mühelos goutieren können.
 

Welche Regeln willst Du mit Deiner Musik denn brechen?
LG LoMo

Das würde mich auch interessieren.

Edit:
Ich habe mir "Trouble" genau angehört, und so spielte mein Kumpel, wenn er einige Schnäpse eingeschraubt hatte. Er meinte, er spielt höchst anspruchsvolle Impromusik, und wir lagen am Boden und haben uns kaputtgelacht.
Entschuldige, Eva, aber da ist kein Unterschied.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich interessiere mich für die Zerstörung von Regeln.
eine Regel wäre, höflich zu sein - @hasenbein hat diese Regel just mit seinem "Bullshit-Detektor" etwas unterlaufen --- das müsste dich doch interessieren (!), statt dass es dich zu Unmut animiert
(...) die Zerstörung von Regeln. Eigentlich bin ich Architektin.
ein großes, kostspieliges Gebäude a proiri als Bauruine konzipieren (z.B. indem Regeln wie statisch musses ok sein, damit´s nicht zusammenkracht gebrochen werden)!
(Anregung: Schürmannbau - zwar wies der noch nicht das besagte Konzept auf, schaffte es aber trotzdem, zur kostspieligen Bauruine zu werden)
wenn es gelingt, die Bauruine gewinnbringend zu verhökern, dann ist der Gipfel des Regelzestörungsarchitekturbusiness erklommen

(steht zu hoffen, dass du nicht humorlos bist - denn wenn doch, dann ergrimmen dich diese Kommentare)

Einer hat mir mal gesagt, man würde meine Musik erst in 100 Jahren verstehen.
...angesichts des allgemeinen Niedergangs (Untergang des Abendlands etc.) könnte da was dran sein :-D

Spaß beiseite: um am Klavier improvisieren zu können, sollte man das Instrument wenigstens auf mittlerem technischen Niveau wirklich beherrschen können und man sollte frei über verschiedene harmonische Verfahrensweisen verfügen können. Denn um Regeln brechen zu können, sollte man sie zuvor kennen und verstanden haben (denn sonst bemerkt man ja selber schlimmstenfalls den Regelbruch gar nicht)...
 
Ich muss @hasenbein völlig recht geben, das hört sich in der Tat wie "Matsch" an. Abgesehen davon habe ich auch das Gefühl, dass es wegen technischer Defizite nicht zu mehr langt.

Wenn improvisieren, dann bitte so:

 
Versuch es hiermit:



Hier kannst du in fünf Minuten anhand eines Themas hören, worauf es ankommt. Das ist es insbesondere auch was dir fehlt: ein musikalisches Thema um das sich die Improvisation dreht!
 
Eva, ich kann Deinen Verteidigungsreflex VÖLLIG verstehen, ehrlich.

Du kommst hier rein, fröhlich pfiffelnd, denkend: "Hach ja, Improvisieren macht so Spaß, und irgendwie schon ganz schön klasse, was ich da gemacht hab, und mein Kollege hat's ja auch so gelobt... freue mich schon auf weitere positive Rückmeldung"... und dann stößt Du auf lauter Kritik.

Das schmerzt, und es ist eine sehr normale, sehr häufige Reaktion, dass man sich dann auf Biegen und Brechen verteidigt (auch mit Bullshit-Phrasen...), um nicht das Gefühl "Ooooh, schade, Mist, war alles Illusion" erleben zu müssen und evtl. die Lust am Improvisieren wieder zu verlieren.

Ich hoffe, dass Du, auch wenn Du hier nicht zugeben kannst, dass Du Dich stark überschätzt hast, für Dich daheim drüber nachdenkst und dies der Beginn echten musikalischen Fortschritts ist! Ich wünsche es Dir!

LG,
Hasenbein
 

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