![fifty4](/data/avatars/m/14/14782.jpg?1547538676)
fifty4
- Dabei seit
- 2. Nov. 2016
- Beiträge
- 35
- Reaktionen
- 22
![36128869en.jpeg](/proxy.php?image=https%3A%2F%2Fup.picr.de%2F36128869en.jpeg&hash=988dedf7cc69469d3f083a0cc0ed9f1f)
Wie versprochen hier mein erster Eindruck vom neuen Yamaha YUS5 TA2 Klavier, das nach 5 Monaten langer Wartezeit nun endlich geliefert wurde. Lieferung und Abstimmung mit dem Händler waren bestens, für die Verzögerung bzw. Lieferengpässe seitens Yamaha konnte er nichts, noch einmal mein Dankeschön für den guten Support, meine Empfehlung hätte er.
Ich habe mich allerdings zunächst etwas länger mit den neuen Funktionen beschäftigen müssen. Das All-in-One Konzept bringt 4 Modi mit, die ich schon unterschiedlich bewerten möchte:
1. Klavier (Akustik-Modus im Vergleich für mich interessant zum U3 und dem zuvor getesteten YUS5 ohne Silent)
2. Silent-Modus über Kopfhörer (mit dem angeblich „New CFX Binaural Sampling“ und dem neuen „Bösendorfer Imperial Sampling“)
3. Silent-Modus über externe PA (angeschlossen an zwei Nubert A700 Aktiv-Standboxen, Aktivbox vs. Transducer/TA2, was klingt besser?).
4. TransAcoustik TA2-Modus (CFX Sampling über den Resonanzboden mit akustischer Saitenresonanz, für mich ein echtes Überraschungspaket)
Der Reihe nach:
Zu 1: Ja, das YUS5 spielt sich besser als mein altes U3. Das Spielgefühl ist komplett anders, die Mechanik ist schon ein kleiner Quantensprung für mich, besonders bezogen auf die Möglichkeiten einer feinfühligen Dynamik. Ein leises Spiel fällt mir deutlich leichter als zuvor. Anschlag und Auslösung wirken harmonischer, die Wege fühlen sich kürzer und präziser an. Ein Fazit vorweg: Das neue Spielgefühl ist für mich die positivste Erfahrung am heutigen Tag.
Kleine Ernüchterung allerdings beim akustischen Klang. Das YUS5 klingt schon anders als mein U3 von 1992 zuvor. Ob besser würde ich nicht unbedingt sagen. Hier wird sich mein Geschmack mit zunehmender Spielerfahrung sicher noch ändern und die anstehende Intonation Ende Juli lässt vielleicht noch Feinjustierungen nach meinem persönlichem Geschmack zu. Dennoch mein U3 war nicht so schlecht, kann nach meiner Einschätzung hier mithalten. Ich kann jetzt allerdings hier einige Beiträge besser nachvollziehen, mit Empfehlungen für deutsche Traditionsmarken, ohne Silent hätte ich mich vermutlich auch anders entschieden.
Fazit: Spielgefühl, Mechanik, Möglichkeiten bei der Dynamik ein kleiner Quantensprung für mich; der Klang eher ernüchternd aber so wie erwartet und zuvor bekannt, bin aber zufrieden.
Zu 2: Silent Modus mit beigefügtem Yamaha-Kopfhörer:
Im direkten Vergleich zu meinem Yamaha CP33 Stage-Piano ist das natürlich ein Riesenschritt, sowohl vom Spielgefühl, als auch vom Klang her. Gross auch der Unterschied beim rechten Halte-Pedal. Das externe Pedal des CP33 kennt bei mir nur „voll“ und „aus“ ggf. noch „halb“). Jetzt ist die Bandbreite deutlich größer. Das neue CFX Sampling klingt für mich gut, der Bösendorfer Imperial Sample klingt etwas bedeckt, ist für mich nicht ganz so stark, aber ich muss hier sicher noch weiter testen für ein abschließendes Urteil.
Ich habe noch nie auf einem so gutem Digitalpiano gespielt, sowohl vom Spielgefühl her, als auch vom Klang. Einzige Kritik: Die Sound-Sampling-Alternativen zum CFX sind überschaubar und ernüchternd. Das Kawai MP11 zum Beispiel, mit dem ich alternativ liebäugelte im Falle einer Doppellösung, hat für mich die besseren Sounds, auch vom Umfang her. Warum sind Silent-Klaviere nicht ähnlich gut mit Samplings versorgt wie gute Stage-Pianos (Kawai, Nord, etc.)? Bei dem digitalen Aufwand der hier betrieben wurde, wäre eine bessere Sampling-Auswahl wünschenswert.
Fazit: Der Silent-Kopfhörer-Modus ist besser als erwartet und wird wegen meiner vermutlich häufigeren spät abendlichen Nutzung sicherlich oft zum Tragen kommen. Eine bessere Silent-Funktion ist wohl schwer zu finden im derzeitigen Klaviermarkt.
Zu 3:
Zum Vergleich TA2/SH2 habe ich zwei gute Aktivboxen an den AUX-Ausgang angeschlossen. Das YUS TA2 bietet auch die Silent-Funktionen des SH2 an, insofern ist ein direkter Vergleich möglich.
Das Fazit: Mit hochwertigen Monitoren oder Aktiv-Standboxen wie in meinem Fall hat der Resonanzboden mit seinen Transducern von der Klangauflösung her i.m.E. keine Chance.
Der Klang kommt zwar aus dem Klavier direkt vom Resonanzboden, aber mir gefällt der Klang mit hochwertigen Lautsprechern besser. Eine Alternative zum TA-Konzept wäre also durchaus auch das SH-Konzept mit Aktiv-Boxen, eigentlich Thema dieses Fadens.
Zu 4.)
Das TA-Konzept ist schon interessant und funktioniert wie beschrieben perfekt bei voller Lautstärke - hierbei klingt es auch am Besten. Der Effekt der mitschwingenden Saiten relativiert sich aber bei leisen Lautstärken. Mein dynamisches Spiel funktioniert aber meist bei leisen Lautstärken nur bedingt (z.B. spät abends in der Wohnung). Insofern erschließt sich mir noch nicht der Vorteil des TA-Konzeptes. Wenn mein Spiel auch laut sein darf, bietet sich auch an rein akustisch zu spielen, und wenn es abends leise sein muss, bin ich mit guten Kopfhörern in einer besseren Klang-Liga unterwegs. Sehr leise gefällt mir der TA-Klang nicht.
Vielleicht ändert sich aber auch meine Einschätzung in ein paar Wochen oder Monaten und meine Spielpraxis ist sicherlich auch nicht repräsentativ für die Zielgruppe des TA2.
Alles in Allem ein tolles Instrument mit vielfältigen Möglichkeiten zu jeder Tag und Nachtzeit zu spielen. Mein zusätzliches Digitalpiano wandert jetzt in den Keller oder hier im Marktplatz. Positiv überraschend beim YUS5 TA2 ist für mich das tolle Spielgefühl (bessere Dynamik-Möglichkeiten) und der gut klingende Silent-Modus sowohl über die beigefügten Kopfhörer als auch über hochwertige Aktivboxen. Das Transacoustic-Konzept hat mich bei leisen Lautstärken noch nicht überzeugt, aber ich fange ja gerade erst an mich an das neue Klavier zu gewöhnen.
Zuletzt bearbeitet: