...angesichts der pyramidalen*) Menge an Unsinn, der hier über die Gattung Kunstlied und ihre interpretatorische Gestaltung verzapft wird, fällt es schwer, mit Empathie und Geduld zu reagieren...
selbstverständlich begleitet der Klavierpart im Lied oft genug, steht auch zumeist im Zusammenspiel mit der Singstimme nicht im Vordergrund - wehe, der Sänger / die Sängerin wird übertönt! - und je nach Geschick oder Absicht der Komposition untermalt, kommentiert, kontrapunktiert oder einfach nur stützt der Klavierpart. Für all das finden sich Beispiele in allerbesten Kunstliedern. In der schönen Müllerin finden sich Abschnitte mit banalster Bass-Akk.-Begleitung (hum-ta hum-ta), dito im Poveretto, ja noch banaler "begleitend" nur ellenlange Akkordwiederholungen in den Träumen - und ebendort finden sich natürlich auch Beispiele sehr komplexer Klangstrukturen, die von Gesang und Klavier alles fordern.
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*) dieses schöne Adjektiv hat ein berühmter Komponist exzessiv verwendet; übrigens hatte dieser nebenher einige erstklassige Kunstlieder verfasst (ätsch nein, Wagner war's nicht)