Kaltstart Performance beim Vorspiel

Es ist doch ein Schülervorspiel. Die ganze Schülerhorde wird mal auf die Bühne gejagt wird und Erfahrung gesammelt wie man mit der ganzen Situation umzugehen hat. Die Angesprochenen "10 Sekunden" vorher mal am Instrument gesessen zu haben unterstreiche ich als hilfreich! Sprich Deinen KL drauf an. Biste früh da haste mehr Zeit. Aber mach dich dann net verrückt Spiel am Vorspieltag dein Vortragsstück gar nicht mehr. Verbessern kannst du das dann eh nicht mehr. Spiel dich daheim ein bisschen warm aber mit anderen Sachen.
Wenn's dann losgeht spiel frei und hab Freude an deinem Spiel.

Mach dich beim täglichen Üben ruhig verrückt, forder dein Maximum. Am Vortragstag, schau entspannt deinem Spiel zu. 100% meiner Schüler machen es andersrum! Ich wunder mich jedesmal über diese Logik..

So und nu drück ich Dir mal die Daumen!
 
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt...

Das für heute geplante Schülervorspiel wird abgesagt, weil in dem Haushalt wo es stattfinden sollte ein Coronafall aufgetreten ist.
Schade. Wird aber wohl in einigen Wochen nachgeholt. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
 
Noch nicht... ist jetzt für 8.7. geplant, so langsam steigt schon wieder der Adrenalinspiegel. Am Ende fehlt mir immer noch die Kraft in der Coda und dadurch steigt leider auch die "Error rate" ...

Freut mich, dass es bei Dir so ein nettes Treffen war. Wie isses gelaufen, was hast Du gespielt ?
 
Wie isses gelaufen, was hast Du gespielt ?
Ziemlich viel, Chopin Preludes 1-10, 13, 14 und 22 und die Nocturne 48,1.
Grundsätzlich gut gegangen, Prelude 3 interessante Variationen links, Prelude 5 auch beim zweiten Anlauf an derselben Stelle falsch/rausgekippt, 22 positive Überraschung, schnell und alles richtig, bei der Nocturne im langsamen Teil kurz einen völligen Gedächtnisausfall - und es hat nicht geholfen dass der Lehrer "Mi!" gerufen hat.
Resumee für mich: herzeigbares Niveau mit Schwankungen; stimmungsmäßig waren die Stücke mE konsistent.
Jetzt wo ich das schreibe, weiß ich auch mein Ziel: Klassik so unbeschwert und stressfrei spielen wie Schlager von Udo Jürgens.:musik064:
 
Ziemlich viel, Chopin Preludes 1-10, 13, 14 und 22 und die Nocturne 48,1.
Respekt, das hat ja mit dem üblichen Vorspiel nach dem Motto "jeder nur ein Kreuz" nicht mehr viel zu tun. Da warst Du ja locker 20 min. am Klavier ...
Haben die anderen Schüler auch was gespielt :012: ?
Und wenn ich zwischen den Zeilen lese dass Du komplett auswendig gespielt hast, dann bin ich echt beeindruckt und frage mich:

Wie lange hast Du das vorbereitet ?
Alleine die Spielzeit muss ja irgendwann mal geübt werden und zwar so dass man nicht das erste vergessen hat bevor man beim letzten angekommen ist ;-) Irgendwas mach' ich scheinbar falsch.

Glückwunsch zum erfolgreichen Vorspiel !
 

Preludes 9/13/14 waren mit Noten. Ich glaube so vor einem Jahr habe ich allmählich mit den Preludes angefangen, die Nocturne vor einigen Monaten. Die letzten 2 Monate habe ich fast nur noch das Programm rauf und runter geübt/gespielt. Und ja, ich habe an dem Abend mehr gespielt als die anderen :007:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr lieben Mitfieberer,

morgen ist nun das (wg. Corona verschobene) Klassenvorspiel und ich dachte eine GP vor Mikrofonen wäre gut ... meine Frau kann's nicht mehr hören :020:

Wie immer: Auswendig in einem durch (ungeschnitten mit allen Fehlgriffen & Pannen)

Einiges ist besser geworden, aber vieles halt einfach "amateurhaft"...

LG
Christian

 
Ihr lieben Mitfieberer,

morgen ist nun das (wg. Corona verschobene) Klassenvorspiel und ich dachte eine GP vor Mikrofonen wäre gut ... meine Frau kann's nicht mehr hören :020:

Wie immer: Auswendig in einem durch (ungeschnitten mit allen Fehlgriffen & Pannen)

Einiges ist besser geworden, aber vieles halt einfach "amateurhaft"...

LG
Christian


Für das heutige Vorspiel wünsche ich Dir viel Glück und Erfolg, toi toi toi! 🍀🍀🍀
 
Guten Morgen Christian! Wie ist es gelaufen?
 
Kurzfassung: Es ist gut gelaufen und ich bin sehr zufrieden. Mein Ziel, auswendig (das war mir ganz wichtig) und einigermaßen präsentabel ohne Schmiss durchzukommen habe ich erreicht.

Langfassung:
Tatsächlich konnte ich das 25 J. alte Yamaha vorher nicht anspielen. Es saßen schon zuviele Zuhörer und Spieler herum und keiner hat das Klavier angefasst... Insofern ist die Strategie zu Anfang etwas Langsames zu spielen, wo man etwas auf den Klang achten muss und dabei das Klavier kennenzulernen, aufgegangen. Außerdem hatte ich den Vorteil, dass ich als letzter Schüler gespielt habe und sehen/hören konnte wie das Klavier bei den anderen reagiert und klingt.

Zunächst haben die Kinder gespielt. Ich war echt fasziniert wie unproblematisch die Kleinen da rangehen. Die hatten sogar ihre Noten vergessen, egal, "spiel ich hat auswendig". Wirklich toll ! Je älter sie wurden um so angespannter waren sie auch, auch sehr interessant. Es sind also keineswegs nur die Erwachsenen, die da "Nerven-Probleme" haben.

Von Euren Empfehlungen haben mir in der Situation besonders geholfen:
  • Vor dem Vorspiel mehrmals tief in den Bauch ein- und wieder ausatmen.
  • Achte darauf, dass du richtig sitzt beim Konzert (Zeit nehmen!)
  • akzeptieren, dass mit viel Glück alles so klappt, wie du es dir vorstellst, dass es aber wahrscheinlich ist, dass es nicht so klappt - macht nichts, das Ziel ist "halbwegs durchkommen"!

Ansonsten hilft ... sich auch schon zu Hause einzuspielen.

Interessant war für mich auch, dass ich mit den ersten Tönen in eine Art "Blase" abgetaucht bin und ich mich nach dem Vorspiel bereits auf meinem Platz zurück gefragt habe: Hast Du eigentlich an der Stelle X wo es anders weitergeht richtig weitergespielt ? Hast Du im Mittelteil die Melodietöne ausreichend gezeigt ? Wie war eigentlich die Coda ? Ich konnte mich irgendwie nicht so recht erinnern was ich da vorne gemacht habe. Es war aber wohl vom formalen Ablauf alles korrekt. Strange !

Lustig war auch, dass mitten im Prelude die oben auf dem Klavier liegende Brille der Gastgeberin über die Notenablage, über die Tastatur auf den Boden gefallen ist mit entsprechenden Poltergeräuschen. Das war der Härtetest... in Bezug auf "sich nicht rausbringen lassen".

Das Klavier war extrem leichtgängig und hat einen "Druckpunkt" wo der Ton sehr plötzlich losgeht. Völlig anders als mein Kawai. Der Vorteil war, dass ich keinerlei Konditionsprobleme auf dem Instrument bekommen habe, aber dass bei ungenauem "Treffen" die ein oder andere Nebentaste Töne von sich gegeben hat, wo mein Kawai noch lange nichts von sich gibt. Leichtgängigere Tastaturen scheinen mir präziseres Spielen zu fördern ?

Zum Glück habe ich es geschafft zumindest am Anfang das Tempo einigermaßen im Griff zu behalten. Um mit dem Bild des KL zu sprechen: "Du stellst Dir vor der Pitbull zieht ununterbrochen an Deiner Leine, aber Du darfst ihn nicht auslassen.". Nach dem B-Teil hätte ich die "Tempo"-Leine schon noch besser festhalten müssen ;-)

Ganz schlimme Fehlgriffe waren nicht drin, aber halt viele Unsauberkeiten. Würde sagen leicht besser als meine letzte Aufnahme, was sicher der leichtgängigeren Tastatur geschuldet ist.

Alle waren glücklich gespielt zu haben. Danach gab's von der Gastgeberin vorbereitetes Fingerfood, Sekt und Wein auf der Terrasse. Wir haben bis 23h zusammengesessen und so war es ein toller Freitagabend.

Summa summarum: War aufregend, hat Spaß gemacht, war eine Gelegenheit das Letzte (was halt persönlich möglich ist) herauszuholen und ein guter Abschluss um mich jetzt wieder anderen (leichteren, spielbareren ?) Stücken zu widmen.

Danke für Eure vielen Tipps und Anteilnahme !

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Glückwunsch!

Bis nun diese "Unsauberkeiten" im Konzert(!) weggehen, dauert es vielevieleviele Mannstunden und braucht es starke mentale Fähigkeiten. Es sind nur einzelne Amateure, die das schaffen.

Das automatische Spiel ("Blase") muss nicht Schlechtes sein. Zumindestens gibt es verschiedene professionelle Ansichten. Die einen sagen: ja, ist richtig so; die anderen: nein, man muss hellwach und präsent gestalten.

(Es geht null um Fingergedächtnis und dergleichen; der Ausdruck "Blase" für den speziellen mentalen Zustand ist schon sehr treffend).
 
Bis nun diese "Unsauberkeiten" im Konzert(!) weggehen, dauert es vielevieleviele Mannstunden und braucht es starke mentale Fähigkeiten. Es sind nur einzelne Amateure, die das schaffen.
Da hast Du wohl (leider) recht ;-( M.E. betrifft das aber nicht nur das Konzert. Ich habe in den letzten 6 Wochen wahnsinnig viel geübt, aber der Fortschritt in Sachen Unsauberkeiten war nur noch marginal.

Das automatische Spiel ("Blase") muss nicht Schlechtes sein. Zumindestens gibt es verschiedene professionelle Ansichten. Die einen sagen: ja, ist richtig so; die anderen: nein, man muss hellwach und präsent gestalten.
Auch wenn ich geschrieben habe, ich könne mich an nichts erinnern, glaube ich doch auch "Musik" gemacht zu haben. Das hat nichts damit zu tun, ob ich z.B. das Publikum oder herfallende Brillen bewusst wahrnehme, oder ?

(Es geht null um Fingergedächtnis und dergleichen; der Ausdruck "Blase" für den speziellen mentalen Zustand ist schon sehr treffend).

Interessant. Ich war aber auch so vorbereitet, dass ich im Falle des Schmisses (d.h. Verlassen der Blase) relativ sicher fast überall hätte anfangen können, vlt. nicht in jedem Takt, aber alle 2-3 T. hatte ich so einen "Punkt" und das hat auch im Unterricht und beim Üben gut funktioniert. Das geht aber nicht, wenn man aus dem motorischen Gedächtnis spielt. Da achtet auch der KL drauf ! Wenn man erst mal gemerkt hat, dass das funktioniert (mit den Sollbruchstellen) gibt einem das irgendwie Sicherheit "zu überleben".
 

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