Jahre bis Henle Stufe 4 und Stufe 7

playitagain

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Werte Klavierspieler und Innen!

Mich würde von den Lehrern als auch Spielern interessieren:

Wie viele Jahre braucht man bzw. eure Schüler um Stücke der Schwierigkeitsklasse (a)
  1. Stufe 4 (mittel) und
  2. Stufe 7 (schwer)
bewältigen (b) zu können?

LG

(a) Die Schwierigkeitsgrade, auf die ich mich beziehen möchte, gemäß Henle sind : 1-3 (leicht), 4-6 (mittel) , 7-9 (schwer)

(b) So dass der KL zufrieden ist.
 
Ich war Spätanfänger mit 42 vor bald zwei Jahren. Bin jetzt auch so bei Henle 3-4 angelagt mit rund 30 Min. täglich üben und wöchentlichem Unterrricht.

Fingermotorisch hatte ich wohl gute Voraussetzungen, hatte jahrelang als Journalist gearbeitet bzw. getippt und viel Computer gespielt. Nach 3-4 Wochen war das mit Fingerunabhängigkeit, 4. Finger allein senken usw. kein Problem mehr bei mir.

Ich hatte aber vorher nie in meinem Leben Musik gemacht und bin weiterhin zu 95% musikalisch-mental überfordert als fingermotorisch.

Wenn ich mir so Stücke anschaue und höre, dann habe ich den Eindruck, dass bis zu Henle 6 in ein paar Jahren durchaus erreichbar ist oder halt mit viel üben eines spezifischen Stücks. Die 7+ Stücke dagegen erscheinen mir dagegen noch so gut wie unerreichbar, d.h. ich kann mir noch nicht vorstellen, wie ich je soweit kommen könnte. Was mich aber derzeit überhaupt nicht kümmert, da es schon jetzt so viele schöne Stücke zu spielen gibt.
 
Ich habe das Gefühl, das die Frage mit den Späteinsteigern und dessen Lernerfolg ständig kommt.
Ich finde, das wer nach Antworten sucht auch oftmals sich selbst fokussieren möchte. Keiner, außer ausgebildete Wissenschaftler, sollte zu lange über solch ein Thema grübeln.
Wir könnten gedanklich kaum weiter voneinander liegen.
Ich kann mich fragen was ich will unabhängig vom Titel, Ausbildung, Amateurstatus etc.
In sehr vielen Ausbildungen, wie ich bereits geschrieben habe, ist die Ausbildungszeit bekannt.

Eigentlich ist es ein Armutszeugnis der Klavierdidaktik dass kaum jemand weiß wie lange es dauert, da muss ich ganz ehrlich sein. Da ist viel Luft nach oben, das sieht man und ist auch ein Outcome für mich.

@Tonsee
Danke für deinen interessanten Beitrag. Ich denke du bist sehr gut unterwegs. Weiter so.:super:
Ich habe keinen Zweifel dass du eines Tages, die 7er stabil knacken kannst. Es gibt keinen Grund etwas anderes anzunehmen.
 
Eigentlich ist es ein Armutszeugnis der Klavierdidaktik d
Nein, nein, denn sonst wäre es auch ein Armutszeugnis für viele andere Fachdidaktiken,

ich kann dir auch nicht aktivwochengenau sagen, wann ich jemand zutraue, dass er die Diavolezza stilistisch ausreichend , sicher und einigermaßen zügig herunterzuchtelt..., allgemein sollte es nach einigen Grundlehrgängen und 40-60 Skiaktivtagen machbar sein.
Nur gibt es viele die tun sich halt auch nach 100 Skiaktivtagen noch sehr schwer und holpern und stocken ständig oder suchen sich kurze einfachere Pisten. ;-)
 
Eigentlich ist es ein Armutszeugnis der Klavierdidaktik dass kaum jemand weiß wie lange es dauert, da muss ich ganz ehrlich sein.
Bist du so verbohrt, oder tust du nur so.
Da werden seitenlange Erklärungen abgegeben und du rotierst immer noch in deiner Blase.
Verbünde dich mit einem Generator, dann kommt wenigstens noch Ökostrom dabei heraus...
 
Finde ich etwas zu hoch würde gefühlt sagen es sind 50%.;-)

Also von denen, die ich so kenne, sind es weit mehr als 50%. Man muss ja auch die mitrechnen, die ganz schnell wieder aufhören.

Mir fallen dazu zwei witzige Anekdoten von meinen Instrumentallehrern ein.
Da ich ja zeitweise über ein Musikstudium nachdachte, habe ich als Zweitinstrument mit 17 mit der Querflöte angefangen (und war nach 1,5 Jahren besser als 29 von 30 Schülen meiner Lehrerin ohne jetzt besonders gut zu sein, aber ich konnte Henle 7 spielen - ist auf der Flöte meiner Meinung nach aber auch einfacher).


Jedenfalls hatte sie eine Schülerin, die mit schlechtem Gewissen in den Unterricht kam und gesagt hat, sie wäre nur ganz wenig zum Üben gekommen. Sie hat dann - so meine Lehrerin - noch viel schlechter als sonst gespielt. Das hat sie überrascht, denn sie dachte, dass sie sowieso nie übt, so schlecht, wie sie spielt. Da hat sie dann tatsächlich noch viel schlechter gespielt.


Meine Klavierlehrerin hat Leistungsverweigerung weit weniger gut hingenommen und konnte dann auch durchaus fies werden.
Ich hatte mit 14 oder 15 mich nach 3 Jahren Klavierunterricht auf meinen ersten Jugend musiziert- Wettbewerb vorbereitet.
Vor mir war immer eine 12-13jährige Schülerin dran, die nach knapp der gleichen Zeit noch immer keine Burgmülleretüde flüssig spielen konnte.
Als sie dann abgeholt wurde, sollte ich ein Stück aus meinem Programm vorspielen.
Danach kam ein Kommentar: "Er spielt drei Jahre, ein paar Monate länger als Ihre Tochter und hören sie mal selbst, was er schon kann und sie kann gar nichts. Melden Sie die von der Musikschule ab, die Stadt bezahlt den Platz zum Teil und sie nimmt anderen, die auf der Warteliste stehen den Platz weg."
 
Erwachsene lernen nicht langsamer als Kinder, sondern anders. Bei Kindern ist die fluide Intelligenz stärker, bei Erwachsenen dominiert die kristalline Intelligenz.

Das bedeutet konkret: Kinder lernen, indem sich neue Strukturen bilden. Erwachsene lernen, indem sie Neues in bereits bestehende Strukturen einordnen.

Wichtige Voraussetzungen für lebenslanges Lernen sind Neugier, Offenheit, Freude bei neuen Tätigkeiten und Selbstvertrauen.

Zu viel Grübeln schränkt die Offenheit und damit die Lernbereitschaft ein.

Ich lerne ständig Neues und halte dabei in mir das Lebensgefühl wach, das ich bereits als Kind hatte: Ein ewiger Faden, der (hoffentlich) nicht abreißt.

:024: Auf. Den. Punkt. :super:


@all

Jetzt gebt dem TE doch endlich mal irgendeine Jahreszahl, damit er Ruhe gibt.

Ich werfe mal die 4 in den Raum. 4 Jahre. Isch schwör!


Natürlich sage ich nicht dazu, WIE die 4 Jahre angefüllt sind/sein sollten, denn das wäre schon wieder zu kompliziert zu verstehen und daher für den TE inakzeptabel / ein Armutszeugnis.
 
In sehr vielen Ausbildungen, wie ich bereits geschrieben habe, ist die Ausbildungszeit bekannt.
Ja, nur da werden halt auch die Voraussetzungen bewertet.
In den 1960er Jahren sah das bei einer ganz einfachen Berufswahl in einem handwerklichen Beruf z.B. noch so aus.

Abschluss 7. Klasse: Fluchtenmaurer - Ausbildungszeit 2 Jahre
Abschluss 8. Klasse: Maurer - Ausbildungszeit 3 Jahre
Abschluss 10. Klasse: Baufacharbeiter - Ausbildungszeit 2 Jahre

Am Ende konnte der Fluchtenmaurer vielleicht besser mauern als die anderen beiden, doch man traute es ihm nicht zu, eigenständig nach Zeichnung zu arbeiten oder so ähnlich.

Also, es wurde noch nie und nirgends einfach ein zu erreichendes Ziel in einem Zeitrahmen gepackt, ohne die Voraussetzungen grob einzustufen. Im Hobbybereich sind diese Voraussetzungen noch unterschiedlicher, je anspruchsvoller das Ziel ist. Hinzu kommt die unterschiedliche Zeit im Monats- und Jahresmittel, die sich jemand mit seinem Hobby beschäftigt.
 

Wie wäre es mal wieder mit der 10.000-Stunden-Regel?
Wären dann bei 9 Stufen 7.777 Stunden bist Henne 7.
@playitagain rechnet nun seine Übungsstunden aus und voilà- kommt für sich persönlich auf seine Zeit.
 
Wie wäre es mal wieder mit der 10.000-Stunden-Regel?
Wären dann bei 9 Stufen 7.777 Stunden bist Henne 7.
@playitagain rechnet nun seine Übungsstunden aus und voilà- kommt für sich persönlich auf seine Zeit.
Aber auch diese Rechnung geht wahrscheinlich nicht auf: 10 000 Stunden bracht man, um „meisterhaft“ zu sein. Wo beginnt nun der „Meister“?
Außerdem halte ich diese Zahl (10 000 Stunden) zumindest fürs Klavierspiel für zu niedrig geschätzt.
 
Eigentlich ist es ein Armutszeugnis der Klavierdidaktik dass kaum jemand weiß wie lange es dauert, da muss ich ganz ehrlich sein. Da ist viel Luft nach oben, das sieht man und ist auch ein Outcome für mich.

Also, es wurde noch nie und nirgends einfach ein zu erreichendes Ziel in einem Zeitrahmen gepackt, ohne die Voraussetzungen grob einzustufen. Im Hobbybereich sind diese Voraussetzungen noch unterschiedlicher, je anspruchsvoller das Ziel ist. Hinzu kommt die unterschiedliche Zeit im Monats- und Jahresmittel, die sich jemand mit seinem Hobby beschäftigt.

Sehr richtig!

Im Hobbybereich sind einerseits die Ziele und das damit verbundene Engagement jeden Klavierspielers sehr unterschiedlich, übrigens auch klar in diesem Faden ersichtlich.

Andererseits sind die körperlichen und geistigen Voraussetzungen jedes Klavierspielers sehr unterschiedlich. Um Musik studieren zu können, muss man deshalb eine sehr anspruchsvolle Aufnahmeprüfung bestehen, um einen Standard der persönlichen Fähigkeiten für die weitere Ausbildung zu setzen, die dann eine einigermaßen festgesetzte Zeit von Jahren andauert.

Eine außerordentlich wichtige Fähigkeit für das persönliche Weiterkommen ist die Fähigkeit, einen sinnvollen und wichtigen Input zu erkennen und ihn so aufzunehmen, dass man damit arbeitet und ihn in sein Tun integriert! Mir, so behaupte ich, mussten Lehrer alles immer nur einmal sagen. Man kann es auch als verstehendes Lesen eines gelesenen oder gesprochenen Textes bezeichnen.

Wer diese Fähigkeit nicht besitzt, wird es nicht weit bringen. Dann ist auch Henle 7 nur eine Krücke auf dem Weg zu einem Selbstbild, das vermeintlichen Fortschritt erzeugt hat.

Liebe Grüße

chiarina
 
Also, es wurde noch nie und nirgends einfach ein zu erreichendes Ziel in einem Zeitrahmen gepackt, ohne die Voraussetzungen grob einzustufen. I

Wie ist es denn in anderen Bereichen? Architekten z. B. alle studieren ein paar Jahre bis zum Master; architektieren nun alle auf einem Level sozusagen auf Arch.Henne 4 oder 7 oder 9.
Kann es JEDER schaffen im Zeitrahmen des Studiums wenigstens auf Arch.Henne 7 zu kommen?
Wenn ich mich in Städten und Neubaugebieten so umschaue wohl eher nicht!
 

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