irre? op. 110 Beethoven bestellt

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Die Beschäftigung mit den Beethoven-Sonaten op. 31.3, op. 54, op. 90 macht mir soviel Spaß, dass ich mich nun auch tollkühn an meine eigentliche Lieblingssonate heranwagen will. Ja, ist bei Henle eine Stufe schwerer eingestuft (8) als die bisherigen, ich werde vielleicht scheitern. Ich schätze, die großen Schwierigkeiten ballen sich ab der Doubletime-Schlusspassage kurz nach dem Fugeneinsatz in der Umkehrung. Sehe ich das richtig?
Die erste Fugenpassage scheint mir nicht schwerer als so manche WTK-Fuge zu sein - damit würde ich anfangen. Mit den ersten zwei Sätzen werde ich mich wohl erst beschäftigen, wenn ich im Finale Licht am Ende des Tunnels sehe.
Ich brauche keine halben Werke im Repertoir, so wie in meiner Jugend mal die Mondschein.

Wie seht ihr meine Chancen? Was erwartet mich an besonderen Tücken?
Frühestens am Samstag bekomme ich die Noten.

Grüße
Manfred
 
Der Mittelteil des Scherzo ist widerborstig...
Ansonsten ja nach dem 2 arioso ist es ziemlich schwierig.
 
Darfst du vorm Erhalt der Noten nicht üben? Wer hindert dich denn, z.B. bei IMSLP mal reinzuschauen?
 
Ich hab op 110 noch nicht gespielt, steht aber auch auf meiner Liste. Schwieriger als op 54 oder op 90. Ich würde sie mit op 109 und op 81a vergleichen wollen (vom Schwierigkeitsgrad). Ich denke auf jeden Fall machbar, Erfahrung mit dem WTC sind sicherlich auch von Vorteil. Was mich in den letzten Jahren demütig gemacht hat ist die Länge eines Stücks....
 
...dann sind da im 1. Satz noch die 32stel Girlanden: über die in E-Dur wird gerne gejammert... (Beethoven selber hat an dieser Stelle mit machbaren Fingersätzen gehadert) ...ich finde sie unproblematisch, alle 32stel dort mit der r.H. allein (nix mit links übernehmen)
 
...gibt viel zu jammern, schon das Buch der Bücher spricht vom irdischen Jammertal...
 
@abschweb :

Hi Manfred, ich erinnere mich, und: gerne!!

Wer Ligetis Dinger kann ( "en suspense", z.B. ) - der hat im Vorhinein Zweifel an Beethoven-Sonaten ???

Kann ich mir nicht vorstellen. :super::super:

Hau rein und knips sie aus -

LG, Olli!!!
 
Ich schätze, die großen Schwierigkeiten ballen sich ab der Doubletime-Schlusspassage kurz nach dem Fugeneinsatz in der Umkehrung. Sehe ich das richtig?
Die erste Fugenpassage scheint mir nicht schwerer als so manche WTK-Fuge zu sein - damit würde ich anfangen. Mit den ersten zwei Sätzen werde ich mich wohl erst beschäftigen, wenn ich im Finale Licht am Ende des Tunnels sehe.
Ich brauche keine halben Werke im Repertoir, so wie in meiner Jugend mal die Mondschein.

Wie seht ihr meine Chancen? Was erwartet mich an besonderen Tücken?
Ich habe diese Sonate mal lange geübt. Bin bis zur zweiten Fuge gekommen und dann ist mir die Puste ausgegangen (bei mir reden wir hier auch von Monaten...). Den ersten Satz habe ich dann einmal bei einem Schülervorspiel vorgetragen, was auch prima funktioniert hat. Da blieb nur T. 56 immer ein Stolperstein (32tel Girlande in l.H.). Der zweite Satz ist wirklich fies. Mit der linken Hand nicht daneben zu hauen braucht viel Arbeit und ob es bei mir in einer Vorspielsituation klappen würde, weiß ich nicht. Den würde ich da wohl eher auf Sicherheit (=langsamer) spielen. In meinen Noten steht dort "116" als meine private Zielvorgabe. Zu der Schlusspassage bin ich wie gesagt gar nicht gekommen. Da würde mich interessieren, wie du damit zurechtkommst :)

lg marcus
 
Kleiner Zwischenbericht:
War selten so motiviert und klaviergeil wie jetzt!
Entgegen meinem Urplan arbeite ich kreuz und quer an nahezu allen Passagen.
Es gibt bislang keine utopischen Stellen - ich spiele das meiste aber noch deutlich langsamer.
Ich glaube, die ist gar nicht schwerer als meine bisherigen B.-Sonaten!
Das wird!

Grüße
Manfred
 

Neuer Zwischenbericht: Inzwischen komme ich irgendwie durch die ganze Sonate.
Am schwierigsten finde ich die Girlanden im 1. Satz, am besten läuft schon die erste, absehbar realisiert ist die in E-dur, am schwierigsten die am Beginn der Reprise, aber auch die wird erkämpft.
Das Scherzo macht mir kaum Probleme. In der Schlussfuge bleibe ich derzeit noch auf dem sich bei dem sich aus dem Vergrößerung / Verkleinerung-Abschnitt ergebenden Tempo, die Temposteigerung zum Hymnus muss noch warten, bis sich dessen Begleitfiguren alle automatisiert haben, fingertechnische Probleme sehe ich keine. Meine Begeisterung für dieses Stück ist immer noch grenzenlos, 2/3 meiner Übungszeit verwende ich dafür.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Begeisterung ist ansteckend, es mach Spaß, das zu lesen!
Auch wenn ich 4 Henle Stufen darunter übe. :-)
 
@abschweb: Beethoven ist ein Scheinzwerg.
Erst denkt man, och, das bekomme ich schon hin, kann man ja leidlich vom Blatt spielen.
Je mehr man ihn übt, desto vertrackter wird die Musik und umso mehr zieht sie einen in den Bann. Beethoven zu üben wird nie langweilig.
So gesehen ist es wundervoll, sich auch mit einem solchen Werk zu beschäftigen. Deine musikalische Person kenne ich gar nicht und will mir auch kein Urteil darüber erlauben, ob das für Dich machbar ist. Aber eines kann ich sagen: Selbst wenn nicht, es ist allemal die Zeit wert, die Du darauf verwandt haben wirst, sich dieser Sonate zu nähern.:-)
 
Neuer Zwischenbericht:
Die Sonate fließt - begeisternd! Hab auch viel Übungszeit investiert und werde es auch weiterhin tun.
Einiges kann noch besser werden. Klar gibt es noch unsichere Stellen, vor allem da, wo ich gerade noch den Fingersatz geändert habe. Die Temposteigerung am Übergang von 2. Fuge zu Hymnus ist im Ansatz schon da, aber mein Wunschtempo erreiche ich im Moment erst im Endteil, wenn der Orgelpunkt steht.
Es ist und bleibt meine Lieblingssonate vom alten Ludwig - passend zu seinem 250. Geburtsjahr.

Grüße
Manfred
 
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