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Das klingt aber so, als gäbe es eine eindeutige, unmissverständliche Auslegung der Bibel. Fakt ist, wenn man sich die richtigen Stellen sucht, kann man vieles untermauern.Ich persönlich bin gläubig und höre dieses Argument sehr oft. Allerdings ist es nunmal so, dass die Menschen noch nie Religionen gebraucht haben, um sich gegenseitig den Hals umzudrehen. Stalin uns Konsorten gaben davon ja beredt Beispiel. Und bezogen aufs Christentum kann ich nur sagen, dass, wenn sich Christen im Laufe der Geschichte auch sehr unchristlich verhalten haben, dann ja nicht wegen eines zuviel an Christentums. Im Gegenteil, hätten sie sich nicht nur auf ihn berufen, sondern auch tatsächlich nach den Worten Christi gehandelt, wären die üblich genannten Gräueltaten (Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Missbrauch etc.) nicht geschehen. Also meine Meinung: die Gräuel sind nicht wegen des christlichen Glaubens, sondern trotz des christlichen Glaubens verübt worden. Im Prinzip stellten und stellen sie ja eine Vergewaltigung des Evangeliums dar.
Dieses sehr "unchristliche" Verhalten, das du angesprochen hast, ist wohl nicht so unchristlich, wenn man darunter Bezug auf die Bibel versteht. Sklaverei bspw. steht auf theologisch festem Boden.
Bei der kritischen Auseinandersetzung mit Religion fand ich Sam Harris sehr gut zu lesen. (Für den Einstieg "Letter to a christian nation" und wer nicht davor zurückscheut "the end of faith").
lg marcus