Im Gedenken an klaviermacher

Meinen Kaffee hat er auch getrunken. Vielleicht war er auch nur zu faul die Maschine aus dem Bus zu holen. Schade, dass er nicht mehr da ist. Wir haben inzwischen ein Gästezimmer und er müsste nicht mehr auf dem Luftbett schlafen und den Hamburger Jung würde ich ihm auch gern vorstellen. In zwei Wochen kommt wieder der Stimmer - er macht es gut, ist aber nicht Micha. Ich kann noch nichtmal sagen das er den Flügel schlechter stimmt als Micha es gekonnt hätte, aber mit Micha war es lustiger.
 
Heute erreichte mich eine ungewöhnliche Nachricht per E-Mail: Jemand hat mein Video gesehen, auf dem ich die Orphica spiele, die Micha zu unserem Clavio-Treffen vor einer halben Ewigkeit mitgebracht hat. 2008 war das, da war die Welt noch eine ganz andere. Micha war noch da, die Welt kannte kein Corona, und Klein-Stilblüte hatte noch nicht mal Abitur... :005: Die Person möchte Kontakt zum Orphica-Bauer aufnehmen. Ich bin mir recht sicher, dass Micha die Orphica nicht selbst gebaut hat, sondern ausgeliehen hatte. Weiß vielleicht jemand von euch noch, von wem?
 
Das lässt mich fast spirituell werden. Erst vor zwei Tagen habe ich hier noch gelesen. Ist wahrscheinlich trotzdem Zufall, wenn auch einer der sich irgendwie gut anfühlt.
 

Ich denke für alle die ihn gekannt haben, ist er hier im Forum immer präsent.
 
Die Besten gehen immer viel zu früh. Jesus. Mozart. Schubert. Schumann. Chopin.

Der Michi war ein schlauer. Die Schlauen sind im Vorteil.
Also, schlau sein. Jeden Tag feiern.

In unserer Küche harrt immer mal ein Set für Kaiserschmarrn. seit er das erste Mal hier war und mehrere Übernachtungen für eine gründliche Arbeit bei uns hatte.

Ich mache ihn nun ein winzig wenig anders als der Michi, die Rosinen ganz gut getauft in diversen Alkoholen.
Immer, wenn ich Kaiserschmarrn sehe, denke ich an ihn.
Immer, wenn ich die Mechanikschublade des Flügels ziehe.

Und wenn ich "seinen" Rag, den Klaviermacher-Rag, Tom Turpins Saint Louis Rag spiele.
Er hatte mir damals die Noten zukommen lassen - mein erster Ragtime, den nicht Scott Joplin komponierte.

Michael S wird bei ganz vielen immer einen merklichen Platz im Herzen und in der Erinnerung, vor allem auch hier unter den Klavierspieler*innen haben.
Kann man sich was Schöneres wünschen?

Klar, das wäre eine dolle Feier geworden in 2056, erst er 100, dann ich 100, aber das sollte so nicht kommen.
Bin nun 65, ein halbes Jahr jünger als Michi gewesen.
Die Einschläge kommen näher.

Da denke ich weniger "memento mori" als eher "this day is the first day of the rest of my life".
Jeden Tag feiern.
Bin mir hundertpro sicher, er würde mir hierbei niemals widersprechen.
Er wusste auch zu feiern.
 
Die Besten gehen immer viel zu früh. Jesus. Mozart. Schubert. Schumann. Chopin.

Der Michi war ein schlauer. Die Schlauen sind im Vorteil.
Also, schlau sein. Jeden Tag feiern.

In unserer Küche harrt immer mal ein Set für Kaiserschmarrn. seit er das erste Mal hier war und mehrere Übernachtungen für eine gründliche Arbeit bei uns hatte.

Ich mache ihn nun ein winzig wenig anders als der Michi, die Rosinen ganz gut getauft in diversen Alkoholen.
Immer, wenn ich Kaiserschmarrn sehe, denke ich an ihn.
Immer, wenn ich die Mechanikschublade des Flügels ziehe.

Und wenn ich "seinen" Rag, den Klaviermacher-Rag, Tom Turpins Saint Louis Rag spiele.
Er hatte mir damals die Noten zukommen lassen - mein erster Ragtime, den nicht Scott Joplin komponierte.

Michael S wird bei ganz vielen immer einen merklichen Platz im Herzen und in der Erinnerung, vor allem auch hier unter den Klavierspieler*innen haben.
Kann man sich was Schöneres wünschen?

Klar, das wäre eine dolle Feier geworden in 2056, erst er 100, dann ich 100, aber das sollte so nicht kommen.
Bin nun 65, ein halbes Jahr jünger als Michi gewesen.
Die Einschläge kommen näher.

Da denke ich weniger "memento mori" als eher "this day is the first day of the rest of my life".
Jeden Tag feiern.
Bin mir hundertpro sicher, er würde mir hierbei niemals widersprechen.
Er wusste auch zu feiern.
Ich habe dein Posting gerade eben wieder gelesen. Vielen Dank dafür! Ich kann jedes Wort in deinen Sätzen fühlen. - Ich dachte gerade an Onkel Michi, der so oft zu Weihnachten bei uns war und mit uns feierte. Ja, er wusste zu feiern, aber er hat niemals übertrieben! Alles mit Stil. Ich vermisse ihn, und das werde ich wohl immer tun. Eine solche Persönlichkeit vergisst man nicht. Er inspiriert und ermutigt mich oft, auch ohne da zu sein. Und auch seine Abwesenheit gibt mir die Sicherheit, dass wenn ich wahrhafte Liebe und Freude in mir habe und ich die Menschen damit inspiriere, man mich, und das, was ich geschaffen habe, nicht vergessen wird. Denn wir sollten nicht vergessen, alles, was von uns bleibt, ist unsere Kunst und unsere Liebe.

Ich wünsche euch allen schöne Weihnachten!
Und vielleicht schaffe ich ja auch mal ein Calvio Treffen...
wäre sicher nett! ;)
Liebe Grüße
Stephan
 
War das verstorbene Forumsmitglied Michael Szécsényi aka "Klaviermacher" nicht ein Scientologe?

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du Dich nur einmal mit ihm darüber unterhalten hättest, würdest Du hier an dieser Stelle, wo ihm gedacht wird, so eine bescheuerte Frage nicht stellen.
 
würdest Du hier an dieser Stelle, wo ihm gedacht wird, so eine bescheuerte Frage nicht stellen.
Es ist die am besten geeignete Stelle. Eine andere gibt es hier nicht.

An der gereizten Reaktion sehe ich, dass das, was ich gar nicht gesagt habe, richtig angekommen ist.

Ich nehme an, die Heiligsprechung ist auf dem Wege.

Außerdem heißt es "seiner" gedacht wird.

CW
 
Leider, leider kannte ich Micha nicht. Dieser Verlust ist unersetzlich.
Aber wenn es stimmt, dass er in den 70ern bei Bösendorfer gearbeitet hat, könnte es sein - jedenfalls würde mir der Gedanke gefallen -, dass sein Geist in unserem Bösi steckt, dass er ihn sogar persönlich in Händen gehabt hat.
Denn wir sind in den wunderbaren Klang unseres Instruments immer wieder verliebt.
 

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