Ich bin mal neugierig, was verdient ein Pianist?

Ich weiß nicht, ob es dem Thema dient, hier ein komplett anderes Ensemble als Vergleich heranzuziehen.

Dass der Chor bei solchen "Miniaturgagen" immer ausgebucht ist, passt zum häufig erlebten Narrativ, dass Musik ja nix kosten darf/muss/soll.
Wenn es sich bei Chorleitung und Organistin um Profis handelt, frage ich mich, warum die das für den Preis machen.

Aber wie gesagt, wenn es um allgemeine Preisfindung und Beispiele aus anderen musikalischen Bereichen geht, wäre vielleicht ein neuer Thread sinnvoll?
 
na so vereinfacht kann man das jetzt auch nicht sagen.
In der Regel "zehren" sie ein ganzes Leben davon...
 
Wäre die Kirche nicht so geizig, wäre sie nicht so steinreich. :005:
Die wollten auch, daß ich ihre ranzigen Klaviere kostenlos stimme...
 
naja, was ist schon der schnöde Mammon für die paar vergänglichen Jahre auf Erden gegen Gottes Lohn?
An deiner Stelle würde ich es mir nochmal überlegen, diese Gelehenheiten, dir einen Platz in paradiesischer Ewigkeit zu sichern, auszuschlagen.... :005: :005:
 
hm...
und das funktioniert?
 
Frei nach Little Britain: "Church says YES"
:005:
 

Ich war in meiner Jugend im Schulorchester. Zweimal im Jahr Konzert, gegen Eintritt, der Erlös ging, glaube ich an den Schulverein. Zweimal im Jahr vor Weihnachten im Gottesdienst gespielt - natürlich kostenlos.
Ich war auch im Kirchenorchester, natürlich auch ehrenamtlich.
Nun waren wir alle keine Profis und ich habe das nie als anrüchig empfunden. Wäre ich heute noch in einem Orchester, ich wäre über die Gelegenheit froh, aufzutreten, mein Geld verdiene ich mit was anderem. Und ich glaube, da ist dann auch der Unterschied beim Veranstalter: Will der Profis, wird der wohl Geld bezahlen müssen, nimmt der unbezahlte Hobbymusiker, wird auch die Qualität eine andere sein. Wobei da die Grenzen fließend sind, gibt ja genug gute Hobbymusiker. Jeder Musiker hat die Freiheit, nein zu sagen zum kostenlosen Auftritt.

Bei Fotografen gibt das eine ähnliche Situation. Heutzutage hat jeder eine Camera am Smartphone und auch gute "normale" Cameras sind weit verbreitet. Viele Leute machen echt gute Bilder. Wozu also einen Fotografen engagieren?
 
Das Wort Profi bedeutet ja meist, dass man das was man da tut für Geld macht. Aber es gibt halt auch genug Amateure, die sich schlicht freuen, gelegentlich auch mal auftreten zu dürfen. Offenbar sind sich die Mitglieder des weiter oben beschriebenen Chores nicht einig, wo man sich selber einsortiert.
 
Es gibt viele Bereiche, in denen es so ist. Fotografie ist ein gutes Beispiel @Ralph_hh . Aber auch im Klavierbereich muss der Privatunterricht ganz schön hinhalten. Es gibt so viele Menschen, die sich nebenbei mal eine Mark fünfzig dazu verdienen wollen und damit öffentlich nicht nur den Unterrichtspreis wahnsinning nach unten drücken, sondern was viel schlimmer ist, Anfänger in ihrer Sitz-, Fingerhaltung... ruinieren. Das passiert sicherlich nicht mit Absicht, aber Ignoranz schützt nicht vor Konsequenzen. Solche Anfänger habe ich schon desöfteren frisch übernommen und mich geärgert, dass Eltern an Geld sparen und dann soetwas geschieht.
Fairerweise sollte man natürlich dazu sagen, dass viele Eltern sicherlich nicht das Wissen dafür mitbringen, wie wichtig gerade der Anfangsunterricht ist und zu beurteilen, ob der Lehrer geeignet ist.
Leider ändert es nichts an der Tatsache, dass die meisten Eltern für ihre Kinder mit dem Klavierlernen einen Spaßfaktor in ihr Leben bringen wollen, der eben für kleineres Geld attraktiver ist, als etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
 
Hier ein aktuelles Interview eines jungen Jazz-Pianisten

https://www.jetzt.de/job-und-karriere/was-verdient-ein-jazz-pianist

Sind eigentlich im Forum auch angehende Jazz-Pianisten, also Studierende oder junge Klavierspieler, die später Jazz-Klavier studieren wollen? In den Threads, die ich gelesen habe, ging es soweit ich mich erinnern kann immer um klassisches Klavier.
 
Der Artikel soll ja mal offen und ehrlich darstellen, wie die Situation solch eines Musikers ist.

Nur leider weiß jeder, der sich in der Branche ein bisschen auskennt, dass da die üblichen Lügen drin sind, u.a. bezüglich des Bruttogehalts und der täglichen Übezeit.
 
Bei durchschnittlich 4 Auftritten im Monat wären das 300 Euro Gage pro Gig. Also 900 pro Gig für das ganze Trio plus Reisespesen. Und dann spielt er nur "eigene Stücke". Für wieviel Zuhörer? 20? Welcher Veranstalter würde bei solchen Konditionen buchen? Völlig unglaubhaft. Ich vermute, dass ein Großteil der monatlichen Kohle durch Unterrichten verdient wird ...
 
Unterrichten und Mucken bzw. Schwarzgigs.

Außerdem die Story mit dem gleichzeitigen Medizinstudium... da haut so manches nicht hin.
 

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